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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840.

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gekommen.' 'Wenns andere versucht haben,' sagte der Bruder Lustig, 'will ichs auch versuchen.' 'Das laßt nur bleiben,' sprach der Wirth, 'es geht euch an den Hals.' 'Es wird nicht gleich an den Hals gehen,' sagte der Bruder Lustig, 'gebt mir nur die Schlüssel und brav Essen und Trinken mit.' Nun gab ihm der Wirth die Schlüssel und Essen und Trinken, und damit gieng der Bruder Lustig ins Schloß, ließ sichs gut schmecken, und als er endlich schläfrig wurde, legte er sich auf die Erde, denn es war kein Bett da. Er schlief auch bald ein, in der Nacht aber wurde er von einem großen Lärm aufgeweckt, und wie er sich ermunterte, sah er neun häßliche Teufel in dem Zimmer, die hatten einen Kreis um ihn gemacht, und tanzten um ihn herum. Sprach der Bruder Lustig, 'nun tanzt, so lang ihr wollt, aber komm mir keiner zu nah.' Die Teufel aber kamen immer näher und näher, und traten ihm mit ihren garstigen Füßen fast ins Gesicht. 'Habt Ruh, ihr Teufelsgespenster' sprach er, aber sie triebens immer ärger. Da ward der Bruder Lustig bös, und rief 'holla, ich will bald Ruhe stiften!' kriegte ein Stuhlbein, und schlug mitten hinein. Aber neun Teufel gegen einen Soldaten war doch zu viel, und wenn er auf den vordern zuschlug, so packten ihn die andern hinten bei den Haaren, und rissen ihn erbärmlich. 'Ei, ihr Teufelspack,' sprach er, 'jetzt wird mirs zu arg, wartet aber!' und darauf rief er 'ich wünsche alle neun Teufel in meinen Ranzen hinein.' Husch, waren alle neun Teufel darin, und nun schnallte er ihn zu, und warf ihn in eine Ecke. Da wars auf einmal still, und Bruder Lustig legte sich

gekommen.’ ‘Wenns andere versucht haben,’ sagte der Bruder Lustig, ‘will ichs auch versuchen.’ ‘Das laßt nur bleiben,’ sprach der Wirth, ‘es geht euch an den Hals.’ ‘Es wird nicht gleich an den Hals gehen,’ sagte der Bruder Lustig, ‘gebt mir nur die Schlüssel und brav Essen und Trinken mit.’ Nun gab ihm der Wirth die Schlüssel und Essen und Trinken, und damit gieng der Bruder Lustig ins Schloß, ließ sichs gut schmecken, und als er endlich schläfrig wurde, legte er sich auf die Erde, denn es war kein Bett da. Er schlief auch bald ein, in der Nacht aber wurde er von einem großen Lärm aufgeweckt, und wie er sich ermunterte, sah er neun häßliche Teufel in dem Zimmer, die hatten einen Kreis um ihn gemacht, und tanzten um ihn herum. Sprach der Bruder Lustig, ‘nun tanzt, so lang ihr wollt, aber komm mir keiner zu nah.’ Die Teufel aber kamen immer näher und näher, und traten ihm mit ihren garstigen Füßen fast ins Gesicht. ‘Habt Ruh, ihr Teufelsgespenster’ sprach er, aber sie triebens immer ärger. Da ward der Bruder Lustig bös, und rief ‘holla, ich will bald Ruhe stiften!’ kriegte ein Stuhlbein, und schlug mitten hinein. Aber neun Teufel gegen einen Soldaten war doch zu viel, und wenn er auf den vordern zuschlug, so packten ihn die andern hinten bei den Haaren, und rissen ihn erbärmlich. ‘Ei, ihr Teufelspack,’ sprach er, ‘jetzt wird mirs zu arg, wartet aber!’ und darauf rief er ‘ich wünsche alle neun Teufel in meinen Ranzen hinein.’ Husch, waren alle neun Teufel darin, und nun schnallte er ihn zu, und warf ihn in eine Ecke. Da wars auf einmal still, und Bruder Lustig legte sich

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[488/0537] gekommen.’ ‘Wenns andere versucht haben,’ sagte der Bruder Lustig, ‘will ichs auch versuchen.’ ‘Das laßt nur bleiben,’ sprach der Wirth, ‘es geht euch an den Hals.’ ‘Es wird nicht gleich an den Hals gehen,’ sagte der Bruder Lustig, ‘gebt mir nur die Schlüssel und brav Essen und Trinken mit.’ Nun gab ihm der Wirth die Schlüssel und Essen und Trinken, und damit gieng der Bruder Lustig ins Schloß, ließ sichs gut schmecken, und als er endlich schläfrig wurde, legte er sich auf die Erde, denn es war kein Bett da. Er schlief auch bald ein, in der Nacht aber wurde er von einem großen Lärm aufgeweckt, und wie er sich ermunterte, sah er neun häßliche Teufel in dem Zimmer, die hatten einen Kreis um ihn gemacht, und tanzten um ihn herum. Sprach der Bruder Lustig, ‘nun tanzt, so lang ihr wollt, aber komm mir keiner zu nah.’ Die Teufel aber kamen immer näher und näher, und traten ihm mit ihren garstigen Füßen fast ins Gesicht. ‘Habt Ruh, ihr Teufelsgespenster’ sprach er, aber sie triebens immer ärger. Da ward der Bruder Lustig bös, und rief ‘holla, ich will bald Ruhe stiften!’ kriegte ein Stuhlbein, und schlug mitten hinein. Aber neun Teufel gegen einen Soldaten war doch zu viel, und wenn er auf den vordern zuschlug, so packten ihn die andern hinten bei den Haaren, und rissen ihn erbärmlich. ‘Ei, ihr Teufelspack,’ sprach er, ‘jetzt wird mirs zu arg, wartet aber!’ und darauf rief er ‘ich wünsche alle neun Teufel in meinen Ranzen hinein.’ Husch, waren alle neun Teufel darin, und nun schnallte er ihn zu, und warf ihn in eine Ecke. Da wars auf einmal still, und Bruder Lustig legte sich

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840, S. 488. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1840/537>, abgerufen am 21.11.2024.