Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1843.81. Bruder Lustig. Es war einmal ein großer Krieg, und als der Krieg zu Ende war, bekamen viele Soldaten ihren Abschied. Nun bekam der Bruder Lustig auch seinen Abschied und sonst nichts als ein kleines Laibchen Commißbrot und vier Kreuzer an Geld; damit zog er fort. Der heilige Petrus aber hatte sich als ein armer Bettler an den Weg gesetzt, und wie der Bruder Lustig daherkam, bat er ihn um ein Almosen, 'da sprach dieser 'lieber Bettelmann, was soll ich dir geben? ich bin Soldat gewesen, und habe meinen Abschied bekommen, und habe sonst nichts als das kleine Commißbrot und vier Kreuzer Geld, wenn das all ist, muß ich betteln, so gut wie du. Doch geben will ich dir was.' Darauf theilte er den Laib in vier Theile, und gab davon dem Apostel einen und auch einen Kreuzer. Der heilige Petrus bedankte sich, und gieng weiter, und setzte sich in einer andern Gestalt wieder als Bettelmann dem Soldaten an den Weg, und als er zu ihm kam, bat er ihn, wie das vorigemal, um eine Gabe. Der Bruder Lustig sprach wie vorher, und gab ihm wieder ein Viertel von dem Brot, und einen Kreuzer. Der heil. Petrus bedankte sich, und gieng weiter, setzte sich aber zum drittenmal in einer andern Gestalt als ein Bettler an den Weg, 81. Bruder Lustig. Es war einmal ein großer Krieg, und als der Krieg zu Ende war, bekamen viele Soldaten ihren Abschied. Nun bekam der Bruder Lustig auch seinen Abschied und sonst nichts als ein kleines Laibchen Commißbrot und vier Kreuzer an Geld; damit zog er fort. Der heilige Petrus aber hatte sich als ein armer Bettler an den Weg gesetzt, und wie der Bruder Lustig daherkam, bat er ihn um ein Almosen, ‘da sprach dieser ‘lieber Bettelmann, was soll ich dir geben? ich bin Soldat gewesen, und habe meinen Abschied bekommen, und habe sonst nichts als das kleine Commißbrot und vier Kreuzer Geld, wenn das all ist, muß ich betteln, so gut wie du. Doch geben will ich dir was.’ Darauf theilte er den Laib in vier Theile, und gab davon dem Apostel einen und auch einen Kreuzer. Der heilige Petrus bedankte sich, und gieng weiter, und setzte sich in einer andern Gestalt wieder als Bettelmann dem Soldaten an den Weg, und als er zu ihm kam, bat er ihn, wie das vorigemal, um eine Gabe. Der Bruder Lustig sprach wie vorher, und gab ihm wieder ein Viertel von dem Brot, und einen Kreuzer. Der heil. Petrus bedankte sich, und gieng weiter, setzte sich aber zum drittenmal in einer andern Gestalt als ein Bettler an den Weg, <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0508" n="470"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">81.<lb/> Bruder Lustig.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>s war einmal ein großer Krieg, und als der Krieg zu Ende war, bekamen viele Soldaten ihren Abschied. Nun bekam der <hi rendition="#g">Bruder Lustig</hi> auch seinen Abschied und sonst nichts als ein kleines Laibchen Commißbrot und vier Kreuzer an Geld; damit zog er fort. Der heilige Petrus aber hatte sich als ein armer Bettler an den Weg gesetzt, und wie der Bruder Lustig daherkam, bat er ihn um ein Almosen, ‘da sprach dieser ‘lieber Bettelmann, was soll ich dir geben? ich bin Soldat gewesen, und habe meinen Abschied bekommen, und habe sonst nichts als das kleine Commißbrot und vier Kreuzer Geld, wenn das all ist, muß ich betteln, so gut wie du. Doch geben will ich dir was.’ Darauf theilte er den Laib in vier Theile, und gab davon dem Apostel einen und auch einen Kreuzer. Der heilige Petrus bedankte sich, und gieng weiter, und setzte sich in einer andern Gestalt wieder als Bettelmann dem Soldaten an den Weg, und als er zu ihm kam, bat er ihn, wie das vorigemal, um eine Gabe. Der Bruder Lustig sprach wie vorher, und gab ihm wieder ein Viertel von dem Brot, und einen Kreuzer. Der heil. Petrus bedankte sich, und gieng weiter, setzte sich aber zum drittenmal in einer andern Gestalt als ein Bettler an den Weg, </p> </div> </body> </text> </TEI> [470/0508]
81.
Bruder Lustig.
Es war einmal ein großer Krieg, und als der Krieg zu Ende war, bekamen viele Soldaten ihren Abschied. Nun bekam der Bruder Lustig auch seinen Abschied und sonst nichts als ein kleines Laibchen Commißbrot und vier Kreuzer an Geld; damit zog er fort. Der heilige Petrus aber hatte sich als ein armer Bettler an den Weg gesetzt, und wie der Bruder Lustig daherkam, bat er ihn um ein Almosen, ‘da sprach dieser ‘lieber Bettelmann, was soll ich dir geben? ich bin Soldat gewesen, und habe meinen Abschied bekommen, und habe sonst nichts als das kleine Commißbrot und vier Kreuzer Geld, wenn das all ist, muß ich betteln, so gut wie du. Doch geben will ich dir was.’ Darauf theilte er den Laib in vier Theile, und gab davon dem Apostel einen und auch einen Kreuzer. Der heilige Petrus bedankte sich, und gieng weiter, und setzte sich in einer andern Gestalt wieder als Bettelmann dem Soldaten an den Weg, und als er zu ihm kam, bat er ihn, wie das vorigemal, um eine Gabe. Der Bruder Lustig sprach wie vorher, und gab ihm wieder ein Viertel von dem Brot, und einen Kreuzer. Der heil. Petrus bedankte sich, und gieng weiter, setzte sich aber zum drittenmal in einer andern Gestalt als ein Bettler an den Weg,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2015-05-11T18:40:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2017-11-08T15:10:00Z)
Sandra Balck, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-06-01T14:12:00Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |