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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815.

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den Schwerter, da ſtellte ſie ſich auf ihr Pflugrad
und rollte hinuͤber. Endlich kam ſie vor ein gro-
ßes Waſſer und wie ſie uͤbergefahren war, in ein
großes ſchoͤnes Schloß. Sie ging hinein und
hielt um einen Dienſt an, ſie waͤr’ eine arme
Magd und wollte ſich gern vermiethen; ſie
wußte aber, daß ihr Prinz drinne war, den ſie
erloͤſt hatte aus dem eiſernen Ofen im großen
Wald. Alſo ward ſie angenommen zum Kuͤchen-
maͤdchen fuͤr geringen Lohn. Nun hatte der
Prinz ſchon wieder eine andere an der Seite, die
wollte er heirathen, denn er dachte, ſie waͤre laͤngſt
geſtorben. Abends nun, wie ſie aufgewaſchen
hatte und fertig war, fuͤhlte ſie in ihre Taſche und
fand die drei Nuͤſſe, welche ihr die alte Itſche
gegeben hatte. Biß eine auf und wollte den Kern
eſſen, ſiehe da war ein ſtolzes koͤnigliches Kleid
drin. Wie’s nun die Braut hoͤrte, kam ſie und
hielt um das Kleid an und wollte es kaufen: „es
waͤr’ kein Kleid fuͤr eine Dienſtmagd.“ Da ſprach
ſie, ja ſie wollt’s nicht verkaufen, doch wann ſie
ihr einerlei (ein Ding) wollte erlauben, ſo ſollte
ſie’s haben, naͤmlich eine Nacht in der Kammer
ihres Braͤutigams zu ſchlafen. Die Braut erlaubt’
es ihr, weil das Kleid ſo ſchoͤn war und ſie noch
keins ſo hatte. Wie’s nun Abend war, ſagte ſie
zu ihrem Braͤutigam: „das naͤrriſche Maͤdchen
will in deiner Kammer ſchlafen.“ „Wann du’s
zufrieden biſt, ſprach er, bin ich’s auch.“ Sie

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/238>, abgerufen am 11.01.2025.