Schwan todt. Und wie die drei Thiere nieder- fielen, in dem Augenblick kam die Alte und ihre zwei Kinder mit großem Geschrei aus dem Keller gelaufen: "ihr habt meine liebsten Freunde ge- tödtet, ihr seyd Verräther," drangen auf sie und wollten sie ermorden. Aber die drei überwältig- ten sie und tödteten sie mit ihren Waffen und wie sie todt waren, fing auf einmal ein wunderliches Gemurmel rings herum an und kam aus allen Ecken. Der Furchtsame sprach: "wir wollen die drei Leichen begraben, es waren doch Christen, das haben wir am Crucifix gesehen." Sie trugen sie also hinaus auf den Hof, machten drei Gräber und legten sie hinein. Während der Arbeit nahm aber das Gemurmel im Schloß immer zu, ward immer lauter und wie sie fertig waren, hörten sie ordentlich Stimmen darin und einer rief: "wo sind sie? wo sind sie?" Und weil der schöne Jüngling nicht mehr da war, ward ihnen Angst und sie liefen fort. Als sie ein wenig weg waren, sagte der Soldat: "ei, das ist Unrecht, daß wir so fortgelaufen sind, wir wollen umkehren und sehen, was dort ist. "Nein, sagte der andere, ich will mit dem Zauberwesen nichts zu thun ha- ben und mein ehrliches Auskommen in der Stadt suchen." Aber der Soldat ließ ihm keine Ruhe, bis er mit ihm zurückging. Wie sie vor's Schloß kamen, war alles voll Leben, Pferde sprangen durch den Hof und Bediente liefen hin und her.
Schwan todt. Und wie die drei Thiere nieder- fielen, in dem Augenblick kam die Alte und ihre zwei Kinder mit großem Geſchrei aus dem Keller gelaufen: „ihr habt meine liebſten Freunde ge- toͤdtet, ihr ſeyd Verraͤther,“ drangen auf ſie und wollten ſie ermorden. Aber die drei uͤberwaͤltig- ten ſie und toͤdteten ſie mit ihren Waffen und wie ſie todt waren, fing auf einmal ein wunderliches Gemurmel rings herum an und kam aus allen Ecken. Der Furchtſame ſprach: „wir wollen die drei Leichen begraben, es waren doch Chriſten, das haben wir am Crucifix geſehen.“ Sie trugen ſie alſo hinaus auf den Hof, machten drei Graͤber und legten ſie hinein. Waͤhrend der Arbeit nahm aber das Gemurmel im Schloß immer zu, ward immer lauter und wie ſie fertig waren, hoͤrten ſie ordentlich Stimmen darin und einer rief: „wo ſind ſie? wo ſind ſie?“ Und weil der ſchoͤne Juͤngling nicht mehr da war, ward ihnen Angſt und ſie liefen fort. Als ſie ein wenig weg waren, ſagte der Soldat: „ei, das iſt Unrecht, daß wir ſo fortgelaufen ſind, wir wollen umkehren und ſehen, was dort iſt. „Nein, ſagte der andere, ich will mit dem Zauberweſen nichts zu thun ha- ben und mein ehrliches Auskommen in der Stadt ſuchen.“ Aber der Soldat ließ ihm keine Ruhe, bis er mit ihm zuruͤckging. Wie ſie vor’s Schloß kamen, war alles voll Leben, Pferde ſprangen durch den Hof und Bediente liefen hin und her.
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Schwan todt. Und wie die drei Thiere nieder-
fielen, in dem Augenblick kam die Alte und ihre
zwei Kinder mit großem Geſchrei aus dem Keller
gelaufen: „ihr habt meine liebſten Freunde ge-
toͤdtet, ihr ſeyd Verraͤther,“ drangen auf ſie und
wollten ſie ermorden. Aber die drei uͤberwaͤltig-
ten ſie und toͤdteten ſie mit ihren Waffen und wie
ſie todt waren, fing auf einmal ein wunderliches
Gemurmel rings herum an und kam aus allen
Ecken. Der Furchtſame ſprach: „wir wollen die
drei Leichen begraben, es waren doch Chriſten, das
haben wir am Crucifix geſehen.“ Sie trugen ſie
alſo hinaus auf den Hof, machten drei Graͤber
und legten ſie hinein. Waͤhrend der Arbeit nahm
aber das Gemurmel im Schloß immer zu, ward
immer lauter und wie ſie fertig waren, hoͤrten ſie
ordentlich Stimmen darin und einer rief: „wo
ſind ſie? wo ſind ſie?“ Und weil der ſchoͤne
Juͤngling nicht mehr da war, ward ihnen Angſt
und ſie liefen fort. Als ſie ein wenig weg waren,
ſagte der Soldat: „ei, das iſt Unrecht, daß wir
ſo fortgelaufen ſind, wir wollen umkehren und
ſehen, was dort iſt. „Nein, ſagte der andere,
ich will mit dem Zauberweſen nichts zu thun ha-
ben und mein ehrliches Auskommen in der Stadt
ſuchen.“ Aber der Soldat ließ ihm keine Ruhe,
bis er mit ihm zuruͤckging. Wie ſie vor’s Schloß
kamen, war alles voll Leben, Pferde ſprangen
durch den Hof und Bediente liefen hin und her.
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/254>, abgerufen am 23.12.2024.
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