weiße Taube außerhalb des Schlosses verwandeln konnte. Wie ihr zwei in's Schloß kamt, da solltet ihr die Thiere tödten, damit sie frei würde und zum Lohn wollte sie euch wieder umbringen, aber Gott hat es besser gemacht, das Schloß ist erlöst und die Steine sind wieder lebendig gewor- den in dem Augenblick, wo die gottlose Hexe mit ihren Kindern getödtet wurde und das Gemurmel, das ihr gehört, das waren die ersten Worte, wel- che die frei gewordenen sprachen." Darauf führte er die zwei Gesellen zu dem Hausherrn, der hatte zwei schöne Töchter, die wurden ihnen gegeben, und sie lebten vergnügt ihr Lebelang, als große Ritter.
45. Die schöne Katrinelje und Pif, Paf, Poltrie.
"Guten Tag, Vater Hollenthe!" -- "Großen Dank, Pif, Paf, Poltrie!" -- "Könnt ich wohl eure Tochter kriegen?" -- "O ja, wenns die Mutter Malcho (Melk-Kuh), der Bruder Hohenstolz, die Schwester Käsetraut und die schöne Katrinelje will, so kanns gesche- hen."
"Wo ist dann die Mutter Malcho?, "Sie ist im Stall und melkt die Kuh."
weiße Taube außerhalb des Schloſſes verwandeln konnte. Wie ihr zwei in’s Schloß kamt, da ſolltet ihr die Thiere toͤdten, damit ſie frei wuͤrde und zum Lohn wollte ſie euch wieder umbringen, aber Gott hat es beſſer gemacht, das Schloß iſt erloͤſt und die Steine ſind wieder lebendig gewor- den in dem Augenblick, wo die gottloſe Hexe mit ihren Kindern getoͤdtet wurde und das Gemurmel, das ihr gehoͤrt, das waren die erſten Worte, wel- che die frei gewordenen ſprachen.“ Darauf fuͤhrte er die zwei Geſellen zu dem Hausherrn, der hatte zwei ſchoͤne Toͤchter, die wurden ihnen gegeben, und ſie lebten vergnuͤgt ihr Lebelang, als große Ritter.
45. Die ſchoͤne Katrinelje und Pif, Paf, Poltrie.
„Guten Tag, Vater Hollenthe!“ — „Großen Dank, Pif, Paf, Poltrie!“ — „Koͤnnt ich wohl eure Tochter kriegen?“ — „O ja, wenns die Mutter Malcho (Melk-Kuh), der Bruder Hohenſtolz, die Schweſter Kaͤſetraut und die ſchoͤne Katrinelje will, ſo kanns geſche- hen.“
„Wo iſt dann die Mutter Malcho?, „Sie iſt im Stall und melkt die Kuh.“
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weiße Taube außerhalb des Schloſſes verwandeln
konnte. Wie ihr zwei in’s Schloß kamt, da
ſolltet ihr die Thiere toͤdten, damit ſie frei wuͤrde
und zum Lohn wollte ſie euch wieder umbringen,
aber Gott hat es beſſer gemacht, das Schloß iſt
erloͤſt und die Steine ſind wieder lebendig gewor-
den in dem Augenblick, wo die gottloſe Hexe mit
ihren Kindern getoͤdtet wurde und das Gemurmel,
das ihr gehoͤrt, das waren die erſten Worte, wel-
che die frei gewordenen ſprachen.“ Darauf fuͤhrte
er die zwei Geſellen zu dem Hausherrn, der hatte
zwei ſchoͤne Toͤchter, die wurden ihnen gegeben,
und ſie lebten vergnuͤgt ihr Lebelang, als große
Ritter.
45.
Die ſchoͤne Katrinelje und Pif, Paf, Poltrie.
„Guten Tag, Vater Hollenthe!“ —
„Großen Dank, Pif, Paf, Poltrie!“ —
„Koͤnnt ich wohl eure Tochter kriegen?“ —
„O ja, wenns die Mutter Malcho (Melk-Kuh),
der Bruder Hohenſtolz, die Schweſter Kaͤſetraut
und die ſchoͤne Katrinelje will, ſo kanns geſche-
hen.“
„Wo iſt dann die Mutter Malcho?,
„Sie iſt im Stall und melkt die Kuh.“
„Guten Tag, Mutter Malcho!“ —
„Großen Dank, Pif, Paf, Poltrie!“ —
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/256>, abgerufen am 23.12.2024.
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