Prinzessin süt alle Morgen den schönen Jungen, do seg se to den Görner, de kleine Lehrjunge söll eer en Busk Blomen brengen. Un se frög dat Kind, van wat för Standt dat et wöre; do seg et, ja, dat wüs et nig, do giv se em en broden Hohn vull Ducoeten. Es he in kümmt, giv he dat Geld sinen Heeren un seg: "wat sall ick do met dohn, dat bruckt ji men." Un he moste eer noh enen Busk Blomen brengen, do giv se em ne Aant (Ente) vull Ducoeten, de giv he wier an sinen Heeren. Un do noh en moel, do giv se em ne Gans vull Ducoeten, de giv de Junge wier an sinen Heeren. Do ment de Prinzessin, he hev Geld un he hev nix, un do hierothet se em in't geheem, un do weeret eere Oeldern so beise un setten se in dat Brauhuse, do mot se sick met spin- nen ernähren, un he geit in de Kücke un helpt den Kock de Broden dreien un steld manxden (zu- weilen) en Stück Fleesk un brengd et an sine Frau.
Do kümmt so'n gewoltigen Krieg in Engel- land, wo de Kaiser hin mott un alle de grauten Heerens, do seg de junge Mann, he wull do auck hen, ov se nig noh en Perd in Stall hedden, un se saden, se hedden noh ent, dat gönk up drei Beenen, dat wör em gut genog. He settet sick up dat Perd, dat Perd dat geit alle: husepus! husepus! Do kümmt em de wilde Mann in de möte (entgegen), do döt sick so'n grauten Berg
Prinzeſſin ſuͤt alle Morgen den ſchoͤnen Jungen, do ſeg ſe to den Goͤrner, de kleine Lehrjunge ſoͤll eer en Buſk Blomen brengen. Un ſe froͤg dat Kind, van wat foͤr Standt dat et woͤre; do ſeg et, ja, dat wuͤs et nig, do giv ſe em en broden Hohn vull Ducoeten. Es he in kuͤmmt, giv he dat Geld ſinen Heeren un ſeg: „wat ſall ick do met dohn, dat bruckt ji men.“ Un he moſte eer noh enen Buſk Blomen brengen, do giv ſe em ne Aant (Ente) vull Ducoeten, de giv he wier an ſinen Heeren. Un do noh en moel, do giv ſe em ne Gans vull Ducoeten, de giv de Junge wier an ſinen Heeren. Do ment de Prinzeſſin, he hev Geld un he hev nix, un do hierothet ſe em in’t geheem, un do weeret eere Oeldern ſo beiſe un ſetten ſe in dat Brauhuſe, do mot ſe ſick met ſpin- nen ernaͤhren, un he geit in de Kuͤcke un helpt den Kock de Broden dreien un ſteld manxden (zu- weilen) en Stuͤck Fleeſk un brengd et an ſine Frau.
Do kuͤmmt ſo’n gewoltigen Krieg in Engel- land, wo de Kaiſer hin mott un alle de grauten Heerens, do ſeg de junge Mann, he wull do auck hen, ov ſe nig noh en Perd in Stall hedden, un ſe ſaden, ſe hedden noh ent, dat goͤnk up drei Beenen, dat woͤr em gut genog. He ſettet ſick up dat Perd, dat Perd dat geit alle: huſepus! huſepus! Do kuͤmmt em de wilde Mann in de moͤte (entgegen), do doͤt ſick ſo’n grauten Berg
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Prinzeſſin ſuͤt alle Morgen den ſchoͤnen Jungen,
do ſeg ſe to den Goͤrner, de kleine Lehrjunge ſoͤll
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Hohn vull Ducoeten. Es he in kuͤmmt, giv he
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Aant (Ente) vull Ducoeten, de giv he wier an
ſinen Heeren. Un do noh en moel, do giv ſe em
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den Kock de Broden dreien un ſteld manxden (zu-
weilen) en Stuͤck Fleeſk un brengd et an ſine
Frau.
Do kuͤmmt ſo’n gewoltigen Krieg in Engel-
land, wo de Kaiſer hin mott un alle de grauten
Heerens, do ſeg de junge Mann, he wull do auck
hen, ov ſe nig noh en Perd in Stall hedden, un
ſe ſaden, ſe hedden noh ent, dat goͤnk up drei
Beenen, dat woͤr em gut genog. He ſettet ſick
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/282>, abgerufen am 23.12.2024.
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