Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815.se alle wier da wören und trog se alle över't Wa- De tweide Suhn kunne averst nig to Huse De Möhme (Mutter) sitt allein, wol in dat Kerkerlein! o Künig, edeles Blod! Dat sind dine Kinner god. de falsken Süstern beide de dehen de Kinnekes Leide, wo! in des Waters Grund, wo se de Fisker fund! Da erschracken se alle un de Künig nam den Vu- ſe alle wier da woͤren und trog ſe alle oͤver’t Wa- De tweide Suhn kunne averſt nig to Huſe De Moͤhme (Mutter) ſitt allein, wol in dat Kerkerlein! o Kuͤnig, edeles Blod! Dat ſind dine Kinner god. de falſken Suͤſtern beide de dehen de Kinnekes Leide, wo! in des Waters Grund, wo ſe de Fiſker fund! Da erſchracken ſe alle un de Kuͤnig nam den Vu- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0099" n="78"/> ſe alle wier da woͤren und trog ſe alle oͤver’t Wa-<lb/> ter, un dann gink ſe auck weg, denn ſe was nu<lb/> erloͤſt. De annern averſt gingen alle na den olen<lb/> Fiſker un alle woͤren froh, dat ſe ſik wier funnen<lb/> hadden, den Vuͤgel averſt huͤngen ſe an der Wand.</p><lb/> <p>De tweide Suhn kunne averſt nig to Huſe<lb/> raſten un nam ’n Flitzebogen un gink up de Jagd.<lb/> Wie he moͤe was, nam he ſine Floͤtepipen un<lb/> mackte ’n Stuͤckſken. De Kuͤnig averſt woͤr auck<lb/> up de Jagd un hoͤrde dat, da ging he hin, un<lb/> wie he den jungen drap, ſo ſehde he: „we hett<lb/> die verloͤvt hier to jagen?“ — „O, neimes<lb/> (niemand).“ — Wen hoͤrſt du dann to?“ —<lb/> „ik bin den Fiſker ſin Suhn.“ — „De hett ja<lb/> keine Kinner!“ — „Wen du’t nig gloͤven wuſt,<lb/> ſo kum mit.“ Dat dehe de Kuͤnig und frog den<lb/> Fiſker, de vertaͤlle uͤn alles, un dat Vuͤgelken an<lb/> der Wand fing an to ſingen:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>De Moͤhme (Mutter) ſitt allein,</l><lb/> <l>wol in dat Kerkerlein!</l><lb/> <l>o Kuͤnig, edeles Blod!</l><lb/> <l>Dat ſind dine Kinner god.</l><lb/> <l>de falſken Suͤſtern beide</l><lb/> <l>de dehen de Kinnekes Leide,</l><lb/> <l>wo! in des Waters Grund,</l><lb/> <l>wo ſe de Fiſker fund!</l> </lg><lb/> <p>Da erſchracken ſe alle un de Kuͤnig nam den Vu-<lb/> gel, den Fiſker un de drei Kinner mit ſik na den<lb/> Schlotte, un leit dat Gefaͤnknis upſchluten un<lb/> nam ſine Fru wier herut, de was averſt gans<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [78/0099]
ſe alle wier da woͤren und trog ſe alle oͤver’t Wa-
ter, un dann gink ſe auck weg, denn ſe was nu
erloͤſt. De annern averſt gingen alle na den olen
Fiſker un alle woͤren froh, dat ſe ſik wier funnen
hadden, den Vuͤgel averſt huͤngen ſe an der Wand.
De tweide Suhn kunne averſt nig to Huſe
raſten un nam ’n Flitzebogen un gink up de Jagd.
Wie he moͤe was, nam he ſine Floͤtepipen un
mackte ’n Stuͤckſken. De Kuͤnig averſt woͤr auck
up de Jagd un hoͤrde dat, da ging he hin, un
wie he den jungen drap, ſo ſehde he: „we hett
die verloͤvt hier to jagen?“ — „O, neimes
(niemand).“ — Wen hoͤrſt du dann to?“ —
„ik bin den Fiſker ſin Suhn.“ — „De hett ja
keine Kinner!“ — „Wen du’t nig gloͤven wuſt,
ſo kum mit.“ Dat dehe de Kuͤnig und frog den
Fiſker, de vertaͤlle uͤn alles, un dat Vuͤgelken an
der Wand fing an to ſingen:
De Moͤhme (Mutter) ſitt allein,
wol in dat Kerkerlein!
o Kuͤnig, edeles Blod!
Dat ſind dine Kinner god.
de falſken Suͤſtern beide
de dehen de Kinnekes Leide,
wo! in des Waters Grund,
wo ſe de Fiſker fund!
Da erſchracken ſe alle un de Kuͤnig nam den Vu-
gel, den Fiſker un de drei Kinner mit ſik na den
Schlotte, un leit dat Gefaͤnknis upſchluten un
nam ſine Fru wier herut, de was averſt gans
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