Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819."Hietzt kann i das Singa nimmermehr leiden
Hietzt muß i aus mein Buckelkorb steigen." und steigt aus'n Korb und prügelt den Pfaffen beim Haus hinaus. 96.
De drei Vügelkens. Et is wul dusent un meere Jaare hen, da wören hier im Lanne luter kleine Künige, da hed auck einer up den Keuterberge wünt (gewohnt), de gink sau geren up de Jagd. Ase nu mal mit sinen Jägern vom Schlotte heruttrok, höen (hüteten) unner den Berge drei Mäkens ire Köge (Kühe), un wie sei den Künig mit den vielen Küen seien, so reip de ölleste den annern beden Mäkens to, un weis up den Künig: "helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen!" da antworde de tweide up de annere Side vom Berge, un weis up den, de dem Künige rechter Hand gink: "helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen!" Da reip de jüngeste un weis up den, de linker Hand gink: "helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen." Dat wören averst de beden Ministers. Dat hörde de Künig alles, un ase von der Jagd heime kummen was, leit he de drei Mäkens to sik kummen un fragete se, wat se da gistern am Berge segd hedden. Dat wullen se nig seggen, de Künig frog awerst de ölleste, ob se ün wol tom Manne hewen wulle? da segde se ja, un ere beiden Süstern friggeten de beiden Ministers, „Hietzt kann i das Singa nimmermehr leiden
Hietzt muß i aus mein Buckelkorb steigen.“ und steigt aus’n Korb und pruͤgelt den Pfaffen beim Haus hinaus. 96.
De drei Vuͤgelkens. Et is wul dusent un meere Jaare hen, da woͤren hier im Lanne luter kleine Kuͤnige, da hed auck einer up den Keuterberge wuͤnt (gewohnt), de gink sau geren up de Jagd. Ase nu mal mit sinen Jaͤgern vom Schlotte heruttrok, hoͤen (huͤteten) unner den Berge drei Maͤkens ire Koͤge (Kuͤhe), un wie sei den Kuͤnig mit den vielen Kuͤen seien, so reip de oͤlleste den annern beden Maͤkens to, un weis up den Kuͤnig: „helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen!“ da antworde de tweide up de annere Side vom Berge, un weis up den, de dem Kuͤnige rechter Hand gink: „helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen!“ Da reip de juͤngeste un weis up den, de linker Hand gink: „helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.“ Dat woͤren averst de beden Ministers. Dat hoͤrde de Kuͤnig alles, un ase von der Jagd heime kummen was, leit he de drei Maͤkens to sik kummen un fragete se, wat se da gistern am Berge segd hedden. Dat wullen se nig seggen, de Kuͤnig frog awerst de oͤlleste, ob se uͤn wol tom Manne hewen wulle? da segde se ja, un ere beiden Suͤstern friggeten de beiden Ministers, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0141" n="63"/> <lg type="poem"> <l>„Hietzt kann i das Singa nimmermehr leiden</l><lb/> <l>Hietzt muß i aus mein Buckelkorb steigen.“</l><lb/> </lg> <p>und steigt aus’n Korb und pruͤgelt den Pfaffen beim Haus hinaus.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">96.<lb/> De drei Vuͤgelkens.</hi> </head><lb/> <p>Et is wul dusent un meere Jaare hen, da woͤren hier im Lanne luter kleine Kuͤnige, da hed auck einer up den Keuterberge wuͤnt (gewohnt), de gink sau geren up de Jagd. Ase nu mal mit sinen Jaͤgern vom Schlotte heruttrok, hoͤen (huͤteten) unner den Berge drei Maͤkens ire Koͤge (Kuͤhe), un wie sei den Kuͤnig mit den vielen Kuͤen seien, so reip de oͤlleste den annern beden Maͤkens to, un weis up den Kuͤnig: „helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen!“ da antworde de tweide up de annere Side vom Berge, un weis up den, de dem Kuͤnige rechter Hand gink: „helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen!“ Da reip de juͤngeste un weis up den, de linker Hand gink: „helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.“ Dat woͤren averst de beden Ministers. Dat hoͤrde de Kuͤnig alles, un ase von der Jagd heime kummen was, leit he de drei Maͤkens to sik kummen un fragete se, wat se da gistern am Berge segd hedden. Dat wullen se nig seggen, de Kuͤnig frog awerst de oͤlleste, ob se uͤn wol tom Manne hewen wulle? da segde se ja, un ere beiden Suͤstern friggeten de beiden Ministers, </p> </div> </body> </text> </TEI> [63/0141]
„Hietzt kann i das Singa nimmermehr leiden
Hietzt muß i aus mein Buckelkorb steigen.“
und steigt aus’n Korb und pruͤgelt den Pfaffen beim Haus hinaus.
96.
De drei Vuͤgelkens.
Et is wul dusent un meere Jaare hen, da woͤren hier im Lanne luter kleine Kuͤnige, da hed auck einer up den Keuterberge wuͤnt (gewohnt), de gink sau geren up de Jagd. Ase nu mal mit sinen Jaͤgern vom Schlotte heruttrok, hoͤen (huͤteten) unner den Berge drei Maͤkens ire Koͤge (Kuͤhe), un wie sei den Kuͤnig mit den vielen Kuͤen seien, so reip de oͤlleste den annern beden Maͤkens to, un weis up den Kuͤnig: „helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen!“ da antworde de tweide up de annere Side vom Berge, un weis up den, de dem Kuͤnige rechter Hand gink: „helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen!“ Da reip de juͤngeste un weis up den, de linker Hand gink: „helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.“ Dat woͤren averst de beden Ministers. Dat hoͤrde de Kuͤnig alles, un ase von der Jagd heime kummen was, leit he de drei Maͤkens to sik kummen un fragete se, wat se da gistern am Berge segd hedden. Dat wullen se nig seggen, de Kuͤnig frog awerst de oͤlleste, ob se uͤn wol tom Manne hewen wulle? da segde se ja, un ere beiden Suͤstern friggeten de beiden Ministers,
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Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12546-6) in Bd. 2, S. 305–308 ein Wörterverzeichnis mit Begriffserläuterungen.
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