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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819.

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sitzen ein paar große Katzen mit feurigen Augen, die sollen ihn bewachen." Da sagten die andern: "geh nur wieder hinein und wart' bis der Herr im Bett liegt und schläft, dann schleich dich durch ein Loch hinein und kriech auf's Bett und zwick' ihn an der Nase und beiß ihm seine Haare ab." Die Maus ging wieder hinein, und that wie die andern gesagt hatten, und der Herr wachte auf, rieb sich die Nase, war ärgerlich und sprach: "die Katzen taugen nichts, sie lassen mir die Mäuse die Haare vom Kopf abbeißen" und jagte sie alle beide fort. Da hatte die Maus gewonnen Spiel.

Wie nun der Herr die andere Nacht wieder eingeschlafen war, machte sich die Maus hinein, knuperte und nagte an dem rothen Band, woran der Stein hing, so lang, bis es entzwei war und herunterfiel, dann schleifte sie's bis zu der Hausthür. Das ward aber der armen kleinen Maus recht sauer, und sie sprach zum Affen, der schon auf der Lauer stand: "nimm du nun deine Pfote und hol's ganz heraus!" Das war dem Affen ein Leichtes, der trug den Stein und sie gingen so mit einander bis zum Fluß; da sagte der Affe: "wie sollen wir aber nun zu dem Kasten kommen?" Der Bär sagte: "das ist bald geschehen, ich geh' ins Wasser und schwimme, Affe, setz du dich auf meinen Rücken, halt dich aber mit deinen Händen fest und nimm den Stein ins Maul; Mäuschen, du kannst dich in mein rechtes Ohr setzen." Also thaten sie und schwammen den Fluß hinab. Nach einer Zeit war's dem Bären so still, fing an zu schwatzen und sagte: "hör' Affe, wir sind doch brave Cameraden, was meinst

sitzen ein paar große Katzen mit feurigen Augen, die sollen ihn bewachen.“ Da sagten die andern: „geh nur wieder hinein und wart’ bis der Herr im Bett liegt und schlaͤft, dann schleich dich durch ein Loch hinein und kriech auf’s Bett und zwick’ ihn an der Nase und beiß ihm seine Haare ab.“ Die Maus ging wieder hinein, und that wie die andern gesagt hatten, und der Herr wachte auf, rieb sich die Nase, war aͤrgerlich und sprach: „die Katzen taugen nichts, sie lassen mir die Maͤuse die Haare vom Kopf abbeißen“ und jagte sie alle beide fort. Da hatte die Maus gewonnen Spiel.

Wie nun der Herr die andere Nacht wieder eingeschlafen war, machte sich die Maus hinein, knuperte und nagte an dem rothen Band, woran der Stein hing, so lang, bis es entzwei war und herunterfiel, dann schleifte sie’s bis zu der Hausthuͤr. Das ward aber der armen kleinen Maus recht sauer, und sie sprach zum Affen, der schon auf der Lauer stand: „nimm du nun deine Pfote und hol’s ganz heraus!“ Das war dem Affen ein Leichtes, der trug den Stein und sie gingen so mit einander bis zum Fluß; da sagte der Affe: „wie sollen wir aber nun zu dem Kasten kommen?“ Der Baͤr sagte: „das ist bald geschehen, ich geh’ ins Wasser und schwimme, Affe, setz du dich auf meinen Ruͤcken, halt dich aber mit deinen Haͤnden fest und nimm den Stein ins Maul; Maͤuschen, du kannst dich in mein rechtes Ohr setzen.“ Also thaten sie und schwammen den Fluß hinab. Nach einer Zeit war’s dem Baͤren so still, fing an zu schwatzen und sagte: „hoͤr’ Affe, wir sind doch brave Cameraden, was meinst

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Anmerkungen zur Transkription:

Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12546-6) in Bd. 2, S. 305–308 ein Wörterverzeichnis mit Begriffserläuterungen.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1819/178>, abgerufen am 21.11.2024.