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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819.

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getrü, nimm se mit!" He süt sik ümme, süt awerst keinen, da geit he wier torugge un nümmt se up. Wie he wier 'ne Wile rien (geritten) is, kümmt he bie 'n Water vorbie, so ligd da en Fisk am Oewer (Ufer) un snappet un happet na Luft, so segd he: "töv, min lewe Fisk, ik will die helpen, dat du in't Water kümmst," un gript 'n bie'n Schwans un werpt 'n in't Water. Da steckt de Fisk den Kopp ut den Water un segd: "nu du mie ut den Koth holpen hest, will ik die 'ne Flötepiepen giwen, wenn du in de Naud bist, so flöte derup: dann will ik die helpen; wenn du mal wat in't Water hast fallen laten, so flöte man, so will ik et die herut reicken." Nu ritt he weg, da kümmt so 'n Minsk to üm, de frägt 'n, wo he hen wull. "O na den neggsten Ort." -- "Wu he dann heite?" -- "Ferenand getrü." -- "Sü, da hewe wie ja fast den sülwigen Namen, ik heite Ferenand ungetrü." Da trecket se beide na den neggsten Ohre in dat Wertshus.

Nu was et schlimm, dat de Ferenand ungetrü allet wuste, wat 'n annerer dacht hadde un doen wulle; dat wust he döre so allerhand slimme Kunste. Et was awerst im Werthshuse so 'n wacker Mäken, dat hadde 'n schier (klares) Angesicht un drog sik so hübsch; dat verleiv sik in den Ferenand getrü, denn et was 'n hübschen Minschen west, un frog'n, wo he hen to wulle? "O, he wulle so herümmer reisen." Da segd se, so sull he doch nur da bliewen, et wöre hier to Lanne 'n Künig, de neime wul geren 'n Bedeenten oder 'n Vorrüter; dabie sulle he in Diensten gahn. He antworde, he künne nig gud so to einen hingahen un been

getruͤ, nimm se mit!“ He suͤt sik uͤmme, suͤt awerst keinen, da geit he wier torugge un nuͤmmt se up. Wie he wier ’ne Wile rien (geritten) is, kuͤmmt he bie ’n Water vorbie, so ligd da en Fisk am Oewer (Ufer) un snappet un happet na Luft, so segd he: „toͤv, min lewe Fisk, ik will die helpen, dat du in’t Water kuͤmmst,“ un gript ’n bie’n Schwans un werpt ’n in’t Water. Da steckt de Fisk den Kopp ut den Water un segd: „nu du mie ut den Koth holpen hest, will ik die ’ne Floͤtepiepen giwen, wenn du in de Naud bist, so floͤte derup: dann will ik die helpen; wenn du mal wat in’t Water hast fallen laten, so floͤte man, so will ik et die herut reicken.“ Nu ritt he weg, da kuͤmmt so ’n Minsk to uͤm, de fraͤgt ’n, wo he hen wull. „O na den neggsten Ort.“ — „Wu he dann heite?“ — „Ferenand getruͤ.“ — „Suͤ, da hewe wie ja fast den suͤlwigen Namen, ik heite Ferenand ungetruͤ.“ Da trecket se beide na den neggsten Ohre in dat Wertshus.

Nu was et schlimm, dat de Ferenand ungetruͤ allet wuste, wat ’n annerer dacht hadde un doen wulle; dat wust he doͤre so allerhand slimme Kunste. Et was awerst im Werthshuse so ’n wacker Maͤken, dat hadde ’n schier (klares) Angesicht un drog sik so huͤbsch; dat verleiv sik in den Ferenand getruͤ, denn et was ’n huͤbschen Minschen west, un frog’n, wo he hen to wulle? „O, he wulle so heruͤmmer reisen.“ Da segd se, so sull he doch nur da bliewen, et woͤre hier to Lanne ’n Kuͤnig, de neime wul geren ’n Bedeenten oder ’n Vorruͤter; dabie sulle he in Diensten gahn. He antworde, he kuͤnne nig gud so to einen hingahen un been

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[192/0270] getruͤ, nimm se mit!“ He suͤt sik uͤmme, suͤt awerst keinen, da geit he wier torugge un nuͤmmt se up. Wie he wier ’ne Wile rien (geritten) is, kuͤmmt he bie ’n Water vorbie, so ligd da en Fisk am Oewer (Ufer) un snappet un happet na Luft, so segd he: „toͤv, min lewe Fisk, ik will die helpen, dat du in’t Water kuͤmmst,“ un gript ’n bie’n Schwans un werpt ’n in’t Water. Da steckt de Fisk den Kopp ut den Water un segd: „nu du mie ut den Koth holpen hest, will ik die ’ne Floͤtepiepen giwen, wenn du in de Naud bist, so floͤte derup: dann will ik die helpen; wenn du mal wat in’t Water hast fallen laten, so floͤte man, so will ik et die herut reicken.“ Nu ritt he weg, da kuͤmmt so ’n Minsk to uͤm, de fraͤgt ’n, wo he hen wull. „O na den neggsten Ort.“ — „Wu he dann heite?“ — „Ferenand getruͤ.“ — „Suͤ, da hewe wie ja fast den suͤlwigen Namen, ik heite Ferenand ungetruͤ.“ Da trecket se beide na den neggsten Ohre in dat Wertshus. Nu was et schlimm, dat de Ferenand ungetruͤ allet wuste, wat ’n annerer dacht hadde un doen wulle; dat wust he doͤre so allerhand slimme Kunste. Et was awerst im Werthshuse so ’n wacker Maͤken, dat hadde ’n schier (klares) Angesicht un drog sik so huͤbsch; dat verleiv sik in den Ferenand getruͤ, denn et was ’n huͤbschen Minschen west, un frog’n, wo he hen to wulle? „O, he wulle so heruͤmmer reisen.“ Da segd se, so sull he doch nur da bliewen, et woͤre hier to Lanne ’n Kuͤnig, de neime wul geren ’n Bedeenten oder ’n Vorruͤter; dabie sulle he in Diensten gahn. He antworde, he kuͤnne nig gud so to einen hingahen un been

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Anmerkungen zur Transkription:

Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12546-6) in Bd. 2, S. 305–308 ein Wörterverzeichnis mit Begriffserläuterungen.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1819/270>, abgerufen am 22.11.2024.