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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1840.

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dachte nach was das wohl zu bedeuten hätte. 'Ei was,' sprach er endlich, 'was wirds gewesen sein, es hat dir in den Ohren geklungen, mach dir keine unnöthige Furcht.' Also ergriff er die Art von neuem, und wollte zuhauen, da riefs wieder von unten herauf

'wer Haspelholz haut, der stirbt,
wer da haspelt, der verdirbt.'

Er hielt ein, kriegte angst und bang, und sann dem Ding nach; wie aber ein Weilchen vorbei war, kam ihm das Herz wieder, und er langte zum drittenmal nach der Axt, und wollte zuhauen. Aber zum drittenmal riefs und sprachs laut

'wer Haspelholz haut, der stirbt,
wer da haspelt, der verdirbt.'

Da hatte ers genug, und alle Lust war ihm vergangen, so daß er eilends den Baum herunter stieg, und sich auf den Heimweg machte. Die Frau lief, was sie konnte, auf Nebenwegen, damit sie eher nach Haus käme; wie er nun in die Stube trat, that sie unschuldig, als wäre nichts vorgefallen, und sagte 'nun, bringst du ein gutes Haspelholz?' 'Nein,' sprach er, 'ich sehe wohl, es geht mit dem Haspeln nicht,' erzählte ihr was ihm im Walde begegnet war, und ließ sie von nun an damit in Ruhe.

Bald hernach fieng der Mann doch wieder an sich über die Unordnung im Hause zu ärgern. 'Frau,' sagte er, 'es ist doch eine Schande daß das gesponnene Garn da auf dem Klauel liegen bleibt.' 'Weißt du was,' sprach sie, 'weil wir doch zu keinem Haspel kommen, so stell dich auf den Boden und ich steh unten, da will ich dir den Klauel hinauf werfen, und du wirfst ihn herunter,

dachte nach was das wohl zu bedeuten hätte. ‘Ei was,’ sprach er endlich, ‘was wirds gewesen sein, es hat dir in den Ohren geklungen, mach dir keine unnöthige Furcht.’ Also ergriff er die Art von neuem, und wollte zuhauen, da riefs wieder von unten herauf

‘wer Haspelholz haut, der stirbt,
wer da haspelt, der verdirbt.’

Er hielt ein, kriegte angst und bang, und sann dem Ding nach; wie aber ein Weilchen vorbei war, kam ihm das Herz wieder, und er langte zum drittenmal nach der Axt, und wollte zuhauen. Aber zum drittenmal riefs und sprachs laut

‘wer Haspelholz haut, der stirbt,
wer da haspelt, der verdirbt.’

Da hatte ers genug, und alle Lust war ihm vergangen, so daß er eilends den Baum herunter stieg, und sich auf den Heimweg machte. Die Frau lief, was sie konnte, auf Nebenwegen, damit sie eher nach Haus käme; wie er nun in die Stube trat, that sie unschuldig, als wäre nichts vorgefallen, und sagte ‘nun, bringst du ein gutes Haspelholz?’ ‘Nein,’ sprach er, ‘ich sehe wohl, es geht mit dem Haspeln nicht,’ erzählte ihr was ihm im Walde begegnet war, und ließ sie von nun an damit in Ruhe.

Bald hernach fieng der Mann doch wieder an sich über die Unordnung im Hause zu ärgern. ‘Frau,’ sagte er, ‘es ist doch eine Schande daß das gesponnene Garn da auf dem Klauel liegen bleibt.’ ‘Weißt du was,’ sprach sie, ‘weil wir doch zu keinem Haspel kommen, so stell dich auf den Boden und ich steh unten, da will ich dir den Klauel hinauf werfen, und du wirfst ihn herunter,

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[227/0248] dachte nach was das wohl zu bedeuten hätte. ‘Ei was,’ sprach er endlich, ‘was wirds gewesen sein, es hat dir in den Ohren geklungen, mach dir keine unnöthige Furcht.’ Also ergriff er die Art von neuem, und wollte zuhauen, da riefs wieder von unten herauf ‘wer Haspelholz haut, der stirbt, wer da haspelt, der verdirbt.’ Er hielt ein, kriegte angst und bang, und sann dem Ding nach; wie aber ein Weilchen vorbei war, kam ihm das Herz wieder, und er langte zum drittenmal nach der Axt, und wollte zuhauen. Aber zum drittenmal riefs und sprachs laut ‘wer Haspelholz haut, der stirbt, wer da haspelt, der verdirbt.’ Da hatte ers genug, und alle Lust war ihm vergangen, so daß er eilends den Baum herunter stieg, und sich auf den Heimweg machte. Die Frau lief, was sie konnte, auf Nebenwegen, damit sie eher nach Haus käme; wie er nun in die Stube trat, that sie unschuldig, als wäre nichts vorgefallen, und sagte ‘nun, bringst du ein gutes Haspelholz?’ ‘Nein,’ sprach er, ‘ich sehe wohl, es geht mit dem Haspeln nicht,’ erzählte ihr was ihm im Walde begegnet war, und ließ sie von nun an damit in Ruhe. Bald hernach fieng der Mann doch wieder an sich über die Unordnung im Hause zu ärgern. ‘Frau,’ sagte er, ‘es ist doch eine Schande daß das gesponnene Garn da auf dem Klauel liegen bleibt.’ ‘Weißt du was,’ sprach sie, ‘weil wir doch zu keinem Haspel kommen, so stell dich auf den Boden und ich steh unten, da will ich dir den Klauel hinauf werfen, und du wirfst ihn herunter,

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1840, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1840/248>, abgerufen am 21.11.2024.