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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843.

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'Gut,' sprach der Soldat, 'so hilf mir zuerst aus dem Brunnen.' Das Männchen nahm ihn bei der Hand, und führte ihn durch einen unterirdischen Gang, vergaß aber nicht das blaue Licht mitzunehmen. Es zeigte ihm unterwegs die Schätze, welche die Hexe zusammengebracht und da versteckt hatte, und der Soldat nahm so viel Gold, als er tragen konnte. Als er oben war, sprach er zu dem Männchen 'nun geh hin, bind die alte Hexe, und führe sie vor das Gericht.' Nicht lange, so kam sie auf einem wilden Kater mit furchtbarem Geschrei schnell wie der Wind vorbei geritten, und es dauerte abermals nicht lang, so war das Männchen zurück, und es war alles schon ausgerichtet. 'Herr, was befiehlst du weiter?' fragte der Kleine. 'In dem Augenblick nichts,' antwortete der Soldat, 'du kannst nach Haus gehen: sei nur gleich zur Hand wenn ich dich rufe.' 'Es ist nichts nöthig,' sprach das Männchen, 'als daß du deine Pfeife an dem blauen Licht anzündest, dann stehe ich gleich vor dir.' Darauf verschwand es vor seinen Augen.

Der Soldat kehrte wieder in die Stadt zurück, aus der er gekommen war. Er gieng in den besten Gasthof, und ließ sich schöne Kleider machen, dann befahl er dem Wirth ihm ein Zimmer so prächtig als möglich einzurichten. Als es fertig war, und der Soldat es bezogen hatte, rief er das schwarze Männchen, und sprach 'ich habe dem König treu gedient, er aber hat mich fortgeschickt und mich hungern lassen, dafür will ich jetzt Rache nehmen.' 'Was soll ich thun?' fragte der Kleine. 'Spät Abends wenn die Königstochter im Bett liegt, so bring sie schlafend hierher, sie soll Mägdedienste bei mir thun.' Das Männchen sprach

‘Gut,’ sprach der Soldat, ‘so hilf mir zuerst aus dem Brunnen.’ Das Männchen nahm ihn bei der Hand, und führte ihn durch einen unterirdischen Gang, vergaß aber nicht das blaue Licht mitzunehmen. Es zeigte ihm unterwegs die Schätze, welche die Hexe zusammengebracht und da versteckt hatte, und der Soldat nahm so viel Gold, als er tragen konnte. Als er oben war, sprach er zu dem Männchen ‘nun geh hin, bind die alte Hexe, und führe sie vor das Gericht.’ Nicht lange, so kam sie auf einem wilden Kater mit furchtbarem Geschrei schnell wie der Wind vorbei geritten, und es dauerte abermals nicht lang, so war das Männchen zurück, und es war alles schon ausgerichtet. ‘Herr, was befiehlst du weiter?’ fragte der Kleine. ‘In dem Augenblick nichts,’ antwortete der Soldat, ‘du kannst nach Haus gehen: sei nur gleich zur Hand wenn ich dich rufe.’ ‘Es ist nichts nöthig,’ sprach das Männchen, ‘als daß du deine Pfeife an dem blauen Licht anzündest, dann stehe ich gleich vor dir.’ Darauf verschwand es vor seinen Augen.

Der Soldat kehrte wieder in die Stadt zurück, aus der er gekommen war. Er gieng in den besten Gasthof, und ließ sich schöne Kleider machen, dann befahl er dem Wirth ihm ein Zimmer so prächtig als möglich einzurichten. Als es fertig war, und der Soldat es bezogen hatte, rief er das schwarze Männchen, und sprach ‘ich habe dem König treu gedient, er aber hat mich fortgeschickt und mich hungern lassen, dafür will ich jetzt Rache nehmen.’ ‘Was soll ich thun?’ fragte der Kleine. ‘Spät Abends wenn die Königstochter im Bett liegt, so bring sie schlafend hierher, sie soll Mägdedienste bei mir thun.’ Das Männchen sprach

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[176/0186] ‘Gut,’ sprach der Soldat, ‘so hilf mir zuerst aus dem Brunnen.’ Das Männchen nahm ihn bei der Hand, und führte ihn durch einen unterirdischen Gang, vergaß aber nicht das blaue Licht mitzunehmen. Es zeigte ihm unterwegs die Schätze, welche die Hexe zusammengebracht und da versteckt hatte, und der Soldat nahm so viel Gold, als er tragen konnte. Als er oben war, sprach er zu dem Männchen ‘nun geh hin, bind die alte Hexe, und führe sie vor das Gericht.’ Nicht lange, so kam sie auf einem wilden Kater mit furchtbarem Geschrei schnell wie der Wind vorbei geritten, und es dauerte abermals nicht lang, so war das Männchen zurück, und es war alles schon ausgerichtet. ‘Herr, was befiehlst du weiter?’ fragte der Kleine. ‘In dem Augenblick nichts,’ antwortete der Soldat, ‘du kannst nach Haus gehen: sei nur gleich zur Hand wenn ich dich rufe.’ ‘Es ist nichts nöthig,’ sprach das Männchen, ‘als daß du deine Pfeife an dem blauen Licht anzündest, dann stehe ich gleich vor dir.’ Darauf verschwand es vor seinen Augen. Der Soldat kehrte wieder in die Stadt zurück, aus der er gekommen war. Er gieng in den besten Gasthof, und ließ sich schöne Kleider machen, dann befahl er dem Wirth ihm ein Zimmer so prächtig als möglich einzurichten. Als es fertig war, und der Soldat es bezogen hatte, rief er das schwarze Männchen, und sprach ‘ich habe dem König treu gedient, er aber hat mich fortgeschickt und mich hungern lassen, dafür will ich jetzt Rache nehmen.’ ‘Was soll ich thun?’ fragte der Kleine. ‘Spät Abends wenn die Königstochter im Bett liegt, so bring sie schlafend hierher, sie soll Mägdedienste bei mir thun.’ Das Männchen sprach

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1843/186>, abgerufen am 22.12.2024.