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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843.

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es anzünden und verbrennen.' Er stand mit Anbruch des Tages auf, und fieng an das Holz herbei zu holen, aber wie kann ein einziger Mensch einen ganzen Wald zusammen tragen? die Arbeit rückte nicht fort. Doch das Mädchen verließ ihn nicht in der Noth: es brachte ihm Mittags seine Speise, und als er gegessen hatte, legte er seinen Kopf in ihren Schoos, und schlief ein. Bei seinem Erwachen brannte der ganze Holzstoß in einer ungeheuern Flamme, die ihre Zungen bis in den Himmel ausstreckte. 'Hör mich an,' sprach das Mädchen, 'wenn die Hexe kommt, wird sie dir allerlei auftragen, thu ohne Furcht was sie verlangt, aber zuletzt, wenn du alles gethan hast, so packe sie mit beiden Händen, und wirf sie mitten in die Glut.' Die Alte kam herangeschlichen, 'hu! mich friert,' sagte sie, 'aber das ist ein Feuer, das brennt, das wärmt mir die alten Knochen, da wird mir wohl. Aber dort liegt ein Klotz, der will nicht brennen, den hol mir heraus. Hast du das noch gethan, so bist du frei, und kannst ziehen wohin du willst. Nur munter hinein.' Der Trommler besann sich nicht lange, sprang mitten in die Flammen, aber sie thaten ihm nichts, nicht einmal die Haare konnten sie ihm versengen. Er trug den Klotz heraus, und legte ihn hin. Kaum aber hatte das Holz die Erde berührt, so verwandelte es sich und das schöne Mädchen stand vor ihm, das ihm in der Noth geholfen hatte: und an den seidenen goldglänzenden Kleidern, die es anhatte, merkte er wohl daß es die Königstochter war. Aber die Alte lachte giftig, und sprach 'du meinst du hättest sie, aber du hast sie noch nicht.' Eben wollte sie auf das Mädchen losgehen, da packte er die Alte mit

es anzünden und verbrennen.’ Er stand mit Anbruch des Tages auf, und fieng an das Holz herbei zu holen, aber wie kann ein einziger Mensch einen ganzen Wald zusammen tragen? die Arbeit rückte nicht fort. Doch das Mädchen verließ ihn nicht in der Noth: es brachte ihm Mittags seine Speise, und als er gegessen hatte, legte er seinen Kopf in ihren Schoos, und schlief ein. Bei seinem Erwachen brannte der ganze Holzstoß in einer ungeheuern Flamme, die ihre Zungen bis in den Himmel ausstreckte. ‘Hör mich an,’ sprach das Mädchen, ‘wenn die Hexe kommt, wird sie dir allerlei auftragen, thu ohne Furcht was sie verlangt, aber zuletzt, wenn du alles gethan hast, so packe sie mit beiden Händen, und wirf sie mitten in die Glut.’ Die Alte kam herangeschlichen, ‘hu! mich friert,’ sagte sie, ‘aber das ist ein Feuer, das brennt, das wärmt mir die alten Knochen, da wird mir wohl. Aber dort liegt ein Klotz, der will nicht brennen, den hol mir heraus. Hast du das noch gethan, so bist du frei, und kannst ziehen wohin du willst. Nur munter hinein.’ Der Trommler besann sich nicht lange, sprang mitten in die Flammen, aber sie thaten ihm nichts, nicht einmal die Haare konnten sie ihm versengen. Er trug den Klotz heraus, und legte ihn hin. Kaum aber hatte das Holz die Erde berührt, so verwandelte es sich und das schöne Mädchen stand vor ihm, das ihm in der Noth geholfen hatte: und an den seidenen goldglänzenden Kleidern, die es anhatte, merkte er wohl daß es die Königstochter war. Aber die Alte lachte giftig, und sprach ‘du meinst du hättest sie, aber du hast sie noch nicht.’ Eben wollte sie auf das Mädchen losgehen, da packte er die Alte mit

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[496/0506] es anzünden und verbrennen.’ Er stand mit Anbruch des Tages auf, und fieng an das Holz herbei zu holen, aber wie kann ein einziger Mensch einen ganzen Wald zusammen tragen? die Arbeit rückte nicht fort. Doch das Mädchen verließ ihn nicht in der Noth: es brachte ihm Mittags seine Speise, und als er gegessen hatte, legte er seinen Kopf in ihren Schoos, und schlief ein. Bei seinem Erwachen brannte der ganze Holzstoß in einer ungeheuern Flamme, die ihre Zungen bis in den Himmel ausstreckte. ‘Hör mich an,’ sprach das Mädchen, ‘wenn die Hexe kommt, wird sie dir allerlei auftragen, thu ohne Furcht was sie verlangt, aber zuletzt, wenn du alles gethan hast, so packe sie mit beiden Händen, und wirf sie mitten in die Glut.’ Die Alte kam herangeschlichen, ‘hu! mich friert,’ sagte sie, ‘aber das ist ein Feuer, das brennt, das wärmt mir die alten Knochen, da wird mir wohl. Aber dort liegt ein Klotz, der will nicht brennen, den hol mir heraus. Hast du das noch gethan, so bist du frei, und kannst ziehen wohin du willst. Nur munter hinein.’ Der Trommler besann sich nicht lange, sprang mitten in die Flammen, aber sie thaten ihm nichts, nicht einmal die Haare konnten sie ihm versengen. Er trug den Klotz heraus, und legte ihn hin. Kaum aber hatte das Holz die Erde berührt, so verwandelte es sich und das schöne Mädchen stand vor ihm, das ihm in der Noth geholfen hatte: und an den seidenen goldglänzenden Kleidern, die es anhatte, merkte er wohl daß es die Königstochter war. Aber die Alte lachte giftig, und sprach ‘du meinst du hättest sie, aber du hast sie noch nicht.’ Eben wollte sie auf das Mädchen losgehen, da packte er die Alte mit

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843, S. 496. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1843/506>, abgerufen am 22.12.2024.