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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843.

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beiden Händen, hob sie in die Höhe, und warf sie den Flammen in den Rachen, die über ihr zusammenschlugen, als freuten sie sich daß sie eine Hexe verzehren sollten.

Die Königstochter blickte darauf den Trommler an, und als sie sah daß es ein schöner Jüngling war, und bedachte daß er sein Leben daran gesetzt hatte um sie zu erlösen, so reichte sie ihm die Hand, und sprach 'du hast alles für mich gewagt, aber ich will auch für dich alles thun. Versprichst du mir deine Treue, so sollst du mein Gemahl werden. An Reichthümern fehlt es uns nicht, wir haben genug an dem, was die Hexe hier zusammen getragen hat.' Sie führte ihn in das Haus, da standen Kisten und Kasten, die mit ihren Schätzen angefüllt waren. Sie ließen Gold und Silber liegen, und nahmen nur die Edelsteine. Sie wollte nicht länger auf dem Glasberg bleiben, er sprach zu ihr 'setze dich zu mir auf meinen Sattel, so fliegen wir hinab wie Vögel.' 'Der alte Sattel gefällt mir nicht,' sagte sie, 'ich brauche nur an meinem Wunschring zu drehen, so sind wir zu Haus.' 'Wohlan,' antwortete der Trommler, 'so wünsch uns vor das Stadtthor.' Im Nu waren sie dort, der Trommler aber wollte erst zu seinen Eltern gehen, und ihnen Nachricht geben, und bat sie auf ihn auf dem Feld zu warten. 'Ach,' sagte die Königstochter, 'ich bitte dich, nimm dich in Acht, und küsse deine Eltern bei deiner Ankunft nicht auf die rechte Wange, denn sonst wirst du alles vergessen, und ich bleibe hier allein und verlassen auf dem Feld zurück.' 'Wie kann ich dich vergessen?' sagte er, und versprach ihr in die Hand recht bald wieder zu kommen. Als er in sein väterliches Haus trat, erkannte ihn niemand,

beiden Händen, hob sie in die Höhe, und warf sie den Flammen in den Rachen, die über ihr zusammenschlugen, als freuten sie sich daß sie eine Hexe verzehren sollten.

Die Königstochter blickte darauf den Trommler an, und als sie sah daß es ein schöner Jüngling war, und bedachte daß er sein Leben daran gesetzt hatte um sie zu erlösen, so reichte sie ihm die Hand, und sprach ‘du hast alles für mich gewagt, aber ich will auch für dich alles thun. Versprichst du mir deine Treue, so sollst du mein Gemahl werden. An Reichthümern fehlt es uns nicht, wir haben genug an dem, was die Hexe hier zusammen getragen hat.’ Sie führte ihn in das Haus, da standen Kisten und Kasten, die mit ihren Schätzen angefüllt waren. Sie ließen Gold und Silber liegen, und nahmen nur die Edelsteine. Sie wollte nicht länger auf dem Glasberg bleiben, er sprach zu ihr ‘setze dich zu mir auf meinen Sattel, so fliegen wir hinab wie Vögel.’ ‘Der alte Sattel gefällt mir nicht,’ sagte sie, ‘ich brauche nur an meinem Wunschring zu drehen, so sind wir zu Haus.’ ‘Wohlan,’ antwortete der Trommler, ‘so wünsch uns vor das Stadtthor.’ Im Nu waren sie dort, der Trommler aber wollte erst zu seinen Eltern gehen, und ihnen Nachricht geben, und bat sie auf ihn auf dem Feld zu warten. ‘Ach,’ sagte die Königstochter, ‘ich bitte dich, nimm dich in Acht, und küsse deine Eltern bei deiner Ankunft nicht auf die rechte Wange, denn sonst wirst du alles vergessen, und ich bleibe hier allein und verlassen auf dem Feld zurück.’ ‘Wie kann ich dich vergessen?’ sagte er, und versprach ihr in die Hand recht bald wieder zu kommen. Als er in sein väterliches Haus trat, erkannte ihn niemand,

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[497/0507] beiden Händen, hob sie in die Höhe, und warf sie den Flammen in den Rachen, die über ihr zusammenschlugen, als freuten sie sich daß sie eine Hexe verzehren sollten. Die Königstochter blickte darauf den Trommler an, und als sie sah daß es ein schöner Jüngling war, und bedachte daß er sein Leben daran gesetzt hatte um sie zu erlösen, so reichte sie ihm die Hand, und sprach ‘du hast alles für mich gewagt, aber ich will auch für dich alles thun. Versprichst du mir deine Treue, so sollst du mein Gemahl werden. An Reichthümern fehlt es uns nicht, wir haben genug an dem, was die Hexe hier zusammen getragen hat.’ Sie führte ihn in das Haus, da standen Kisten und Kasten, die mit ihren Schätzen angefüllt waren. Sie ließen Gold und Silber liegen, und nahmen nur die Edelsteine. Sie wollte nicht länger auf dem Glasberg bleiben, er sprach zu ihr ‘setze dich zu mir auf meinen Sattel, so fliegen wir hinab wie Vögel.’ ‘Der alte Sattel gefällt mir nicht,’ sagte sie, ‘ich brauche nur an meinem Wunschring zu drehen, so sind wir zu Haus.’ ‘Wohlan,’ antwortete der Trommler, ‘so wünsch uns vor das Stadtthor.’ Im Nu waren sie dort, der Trommler aber wollte erst zu seinen Eltern gehen, und ihnen Nachricht geben, und bat sie auf ihn auf dem Feld zu warten. ‘Ach,’ sagte die Königstochter, ‘ich bitte dich, nimm dich in Acht, und küsse deine Eltern bei deiner Ankunft nicht auf die rechte Wange, denn sonst wirst du alles vergessen, und ich bleibe hier allein und verlassen auf dem Feld zurück.’ ‘Wie kann ich dich vergessen?’ sagte er, und versprach ihr in die Hand recht bald wieder zu kommen. Als er in sein väterliches Haus trat, erkannte ihn niemand,

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843, S. 497. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1843/507>, abgerufen am 22.12.2024.