gieng tosammen bis wo de swarte Hund an den Weg lag, den schlog se in't Gesicht, da word et 'n schönen Prinz, de geit mit ünen, bis an dat Water. Da stand da noch de ole Fru, de frögede sik ser, da se alle wier da wören, un drog se alle över't Water, un dann gink se auck weg, denn se was nu erlöst. De annern awerst gingen alle na den olen Fisker, un alle wören froh dat se sik wier funnen hadden, den Vügel awerst hüngen se an der Wand.
De tweide Suhn kunne awerst nig to Huse rasten, un nam 'n Flitzebogen, un gink up de Jagd. Wie he möe was, nam he sine Flötepipen, un mackte 'n Stücksken. De Künig awerst wör auck up de Jagd, un hörde dat, da gieng he hin, un wie he den Jungen drap, so sehde he 'we hett die verlöwt hier to jagen?' 'O, neimes (niemand).' 'Wen hörst du dann to?' 'Ik bin den Fisker sin Suhn.' 'De hett ja keine Kinner.' 'Wenn du't nig glöwen wust, so kum mit.' Dat dehe de Künig, un frog den Fisker, de vertälle ün alles, un dat Vügelken an der Wand fing an to singen
'de Möhme (Mutter) sitt allein, wol in dat Kerkerlein. o Künig, edeles Blod, dat sind dine Kinner god. De falsken Süstern beide de dehen de Kinnerkes Leibe, wol in des Waters Grund, wo se de Fisker fund.'
Da erschracken se alle, un de Künig nahm den Vugel, den Fisker, un de drei Kinner mit sik na den Schlotte, un
gieng tosammen bis wo de swarte Hund an den Weg lag, den schlog se in’t Gesicht, da word et ’n schönen Prinz, de geit mit ünen, bis an dat Water. Da stand da noch de ole Fru, de frögede sik ser, da se alle wier da wören, un drog se alle över’t Water, un dann gink se auck weg, denn se was nu erlöst. De annern awerst gingen alle na den olen Fisker, un alle wören froh dat se sik wier funnen hadden, den Vügel awerst hüngen se an der Wand.
De tweide Suhn kunne awerst nig to Huse rasten, un nam ’n Flitzebogen, un gink up de Jagd. Wie he möe was, nam he sine Flötepipen, un mackte ’n Stücksken. De Künig awerst wör auck up de Jagd, un hörde dat, da gieng he hin, un wie he den Jungen drap, so sehde he ‘we hett die verlöwt hier to jagen?’ ‘O, neimes (niemand).’ ‘Wen hörst du dann to?’ ‘Ik bin den Fisker sin Suhn.’ ‘De hett ja keine Kinner.’ ‘Wenn du’t nig glöwen wust, so kum mit.’ Dat dehe de Künig, un frog den Fisker, de vertälle ün alles, un dat Vügelken an der Wand fing an to singen
‘de Möhme (Mutter) sitt allein, wol in dat Kerkerlein. o Künig, edeles Blod, dat sind dine Kinner god. De falsken Süstern beide de dehen de Kinnerkes Leibe, wol in des Waters Grund, wo se de Fisker fund.’
Da erschracken se alle, un de Künig nahm den Vugel, den Fisker, un de drei Kinner mit sik na den Schlotte, un
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0079"n="69"/>
gieng tosammen bis wo de swarte Hund an den Weg lag, den schlog se in’t Gesicht, da word et ’n schönen Prinz, de geit mit ünen, bis an dat Water. Da stand da noch de ole Fru, de frögede sik ser, da se alle wier da wören, un drog se alle över’t Water, un dann gink se auck weg, denn se was nu erlöst. De annern awerst gingen alle na den olen Fisker, un alle wören froh dat se sik wier funnen hadden, den Vügel awerst hüngen se an der Wand.</p><lb/><p>De tweide Suhn kunne awerst nig to Huse rasten, un nam ’n Flitzebogen, un gink up de Jagd. Wie he möe was, nam he sine Flötepipen, un mackte ’n Stücksken. De Künig awerst wör auck up de Jagd, un hörde dat, da gieng he hin, un wie he den Jungen drap, so sehde he ‘we hett die verlöwt hier to jagen?’‘O, neimes (niemand).’‘Wen hörst du dann to?’‘Ik bin den Fisker sin Suhn.’‘De hett ja keine Kinner.’‘Wenn du’t nig glöwen wust, so kum mit.’ Dat dehe de Künig, un frog den Fisker, de vertälle ün alles, un dat Vügelken an der Wand fing an to singen</p><lb/><lgtype="poem"><l>‘de Möhme (Mutter) sitt allein,</l><lb/><l>wol in dat Kerkerlein.</l><lb/><l>o Künig, edeles Blod,</l><lb/><l>dat sind dine Kinner god.</l><lb/><l>De falsken Süstern beide</l><lb/><l>de dehen de Kinnerkes Leibe,</l><lb/><l>wol in des Waters Grund,</l><lb/><l>wo se de Fisker fund.’</l><lb/></lg><p>Da erschracken se alle, un de Künig nahm den Vugel, den Fisker, un de drei Kinner mit sik na den Schlotte, un
</p></div></body></text></TEI>
[69/0079]
gieng tosammen bis wo de swarte Hund an den Weg lag, den schlog se in’t Gesicht, da word et ’n schönen Prinz, de geit mit ünen, bis an dat Water. Da stand da noch de ole Fru, de frögede sik ser, da se alle wier da wören, un drog se alle över’t Water, un dann gink se auck weg, denn se was nu erlöst. De annern awerst gingen alle na den olen Fisker, un alle wören froh dat se sik wier funnen hadden, den Vügel awerst hüngen se an der Wand.
De tweide Suhn kunne awerst nig to Huse rasten, un nam ’n Flitzebogen, un gink up de Jagd. Wie he möe was, nam he sine Flötepipen, un mackte ’n Stücksken. De Künig awerst wör auck up de Jagd, un hörde dat, da gieng he hin, un wie he den Jungen drap, so sehde he ‘we hett die verlöwt hier to jagen?’ ‘O, neimes (niemand).’ ‘Wen hörst du dann to?’ ‘Ik bin den Fisker sin Suhn.’ ‘De hett ja keine Kinner.’ ‘Wenn du’t nig glöwen wust, so kum mit.’ Dat dehe de Künig, un frog den Fisker, de vertälle ün alles, un dat Vügelken an der Wand fing an to singen
‘de Möhme (Mutter) sitt allein,
wol in dat Kerkerlein.
o Künig, edeles Blod,
dat sind dine Kinner god.
De falsken Süstern beide
de dehen de Kinnerkes Leibe,
wol in des Waters Grund,
wo se de Fisker fund.’
Da erschracken se alle, un de Künig nahm den Vugel, den Fisker, un de drei Kinner mit sik na den Schlotte, un
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2015-05-11T18:40:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1843/79>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.