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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1857.

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slimme Kunste. Et was awerst im Wertshuse so 'n wacker Mäken, dat hadde 'n schier (klares) Angesicht un drog sik so hübsch; dat verleiv sik in den Ferenand getrü, denn et was 'n hübschen Minschen west, un frog'n wo he hen to wulle. 'O, he wulle so herümmer reisen.' Da segd se so sull he doch nur da bliewen, et wöre hier to Lanne 'n Künig, de neime wull geren 'n Bedeenten oder 'n Vorrüter: dabie sulle he in Diensten gahn. He antworde he kunne nig gud so to einen hingahen un been sik an. Da segde dat Mäken 'o, dat will ik dann schun dauen.' Un so gienk se auck stracks hen na den Künig un sehde ünn se wüste ünn 'n hübschen Bedeenten. Dat was de wol tofreen un leit 'n to sik kummen un wull 'n tom Bedeenten macken. He wull awerst leewer Vorrüter sin, denn wo sin Perd wöre, da möst he auck sin; da mackt 'n de Künig tom Vorrüter. Wie düt de Ferenand ungetrü gewahr wore, da segd he to den Mäken 'töv, helpest du den an un mie nig?' 'O,' segd dat Mäken, 'ik will 'n auck anhelpen.' Se dachte 'den most du die tom Frünne wahren, denn he is nig to truen.' Se geit alse vorm Künig stahn un beed 'n als Bedeenten an; dat is de Künig tofreen.

Wenn he nu also det Morgens den Heren antrock, da jammerte de jümmer 'o wenn ik doch eist mine Leiveste bie mie hädde.' De Ferenand ungetrü was awerst dem Ferenand getrü jümmer uppsettsig, wie asso de Künig mal wier so jammerte, da segd he 'Sie haben ja den Vorreiter, den schicken Sie hin, der muß sie herbeischaffen, und wenn er es nicht thut, so muß ihm der Kopf vor die Füße gelegt werden.' Do leit de Künig den Ferenand getrü to sik kummen un sehde üm he hädde da un da 'ne Leiveste, de sull he ünn herschappen, wenn he dat nig deie, sull he sterwen.

De Ferenand getrü gienk in Stall to sinen Schümmel un grinde un jammerde. 'O wat sin ik 'n unglücksch Minschenkind.' Do röppet jeimes hinner üm 'Ferdinand getreu, was weinst du?'

slimme Kunste. Et was awerst im Wertshuse so ’n wacker Mäken, dat hadde ’n schier (klares) Angesicht un drog sik so hübsch; dat verleiv sik in den Ferenand getrü, denn et was ’n hübschen Minschen west, un frog’n wo he hen to wulle. ‘O, he wulle so herümmer reisen.’ Da segd se so sull he doch nur da bliewen, et wöre hier to Lanne ’n Künig, de neime wull geren ’n Bedeenten oder ’n Vorrüter: dabie sulle he in Diensten gahn. He antworde he kunne nig gud so to einen hingahen un been sik an. Da segde dat Mäken ‘o, dat will ik dann schun dauen.’ Un so gienk se auck stracks hen na den Künig un sehde ünn se wüste ünn ’n hübschen Bedeenten. Dat was de wol tofreen un leit ’n to sik kummen un wull ’n tom Bedeenten macken. He wull awerst leewer Vorrüter sin, denn wo sin Perd wöre, da möst he auck sin; da mackt ’n de Künig tom Vorrüter. Wie düt de Ferenand ungetrü gewahr wore, da segd he to den Mäken ‘töv, helpest du den an un mie nig?’ ‘O,’ segd dat Mäken, ‘ik will ’n auck anhelpen.’ Se dachte ‘den most du die tom Frünne wahren, denn he is nig to truen.’ Se geit alse vorm Künig stahn un beed ’n als Bedeenten an; dat is de Künig tofreen.

Wenn he nu also det Morgens den Heren antrock, da jammerte de jümmer ‘o wenn ik doch eist mine Leiveste bie mie hädde.’ De Ferenand ungetrü was awerst dem Ferenand getrü jümmer uppsettsig, wie asso de Künig mal wier so jammerte, da segd he ‘Sie haben ja den Vorreiter, den schicken Sie hin, der muß sie herbeischaffen, und wenn er es nicht thut, so muß ihm der Kopf vor die Füße gelegt werden.’ Do leit de Künig den Ferenand getrü to sik kummen un sehde üm he hädde da un da ’ne Leiveste, de sull he ünn herschappen, wenn he dat nig deie, sull he sterwen.

De Ferenand getrü gienk in Stall to sinen Schümmel un grinde un jammerde. ‘O wat sin ik ’n unglücksch Minschenkind.’ Do röppet jeimes hinner üm ‘Ferdinand getreu, was weinst du?’

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[192/0204] slimme Kunste. Et was awerst im Wertshuse so ’n wacker Mäken, dat hadde ’n schier (klares) Angesicht un drog sik so hübsch; dat verleiv sik in den Ferenand getrü, denn et was ’n hübschen Minschen west, un frog’n wo he hen to wulle. ‘O, he wulle so herümmer reisen.’ Da segd se so sull he doch nur da bliewen, et wöre hier to Lanne ’n Künig, de neime wull geren ’n Bedeenten oder ’n Vorrüter: dabie sulle he in Diensten gahn. He antworde he kunne nig gud so to einen hingahen un been sik an. Da segde dat Mäken ‘o, dat will ik dann schun dauen.’ Un so gienk se auck stracks hen na den Künig un sehde ünn se wüste ünn ’n hübschen Bedeenten. Dat was de wol tofreen un leit ’n to sik kummen un wull ’n tom Bedeenten macken. He wull awerst leewer Vorrüter sin, denn wo sin Perd wöre, da möst he auck sin; da mackt ’n de Künig tom Vorrüter. Wie düt de Ferenand ungetrü gewahr wore, da segd he to den Mäken ‘töv, helpest du den an un mie nig?’ ‘O,’ segd dat Mäken, ‘ik will ’n auck anhelpen.’ Se dachte ‘den most du die tom Frünne wahren, denn he is nig to truen.’ Se geit alse vorm Künig stahn un beed ’n als Bedeenten an; dat is de Künig tofreen. Wenn he nu also det Morgens den Heren antrock, da jammerte de jümmer ‘o wenn ik doch eist mine Leiveste bie mie hädde.’ De Ferenand ungetrü was awerst dem Ferenand getrü jümmer uppsettsig, wie asso de Künig mal wier so jammerte, da segd he ‘Sie haben ja den Vorreiter, den schicken Sie hin, der muß sie herbeischaffen, und wenn er es nicht thut, so muß ihm der Kopf vor die Füße gelegt werden.’ Do leit de Künig den Ferenand getrü to sik kummen un sehde üm he hädde da un da ’ne Leiveste, de sull he ünn herschappen, wenn he dat nig deie, sull he sterwen. De Ferenand getrü gienk in Stall to sinen Schümmel un grinde un jammerde. ‘O wat sin ik ’n unglücksch Minschenkind.’ Do röppet jeimes hinner üm ‘Ferdinand getreu, was weinst du?’

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1857, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1857/204>, abgerufen am 21.11.2024.