Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1857.zusammen?' antwortete er, 'du kannst mich auf die Probe stellen.' 'Wohlan,' antwortete der Mann, 'schau hinter dich.' Der Soldat kehrte sich um und sah einen großen Bär, der brummend auf ihn zutrabte. 'Oho,' rief der Soldat, 'dich will ich an der Nase kitzeln, daß dir die Lust zum Brummen vergehen soll,' legte an und schoß den Bär auf die Schnauze, daß er zusammenfiel und sich nicht mehr regte. 'Jch sehe wohl,' sagte der Fremde, 'daß dirs an Muth nicht fehlt, aber es ist noch eine Bedingung dabei, die mußt du erfüllen.' 'Wenn mirs an meiner Seligkeit nicht schadet,' antwortete der Soldat, der wohl merkte wen er vor sich hatte, 'sonst laß ich mich auf nichts ein.' 'Das wirst du selber sehen,' antwortete der Grünrock, 'du darfst in den nächsten sieben Jahren dich nicht waschen, dir Bart und Haare nicht kämmen, die Nägel nicht schneiden und kein Vaterunser beten. Dann will ich dir einen Rock und Mantel geben, den mußt du in dieser Zeit tragen. Stirbst du in diesen sieben Jahren, so bist du mein, bleibst du aber leben, so bist du frei und bist reich dazu für dein Lebtag.' Der Soldat dachte an die große Noth, in der er sich befand, und da er so oft in den Tod gegangen war, wollte er es auch jetzt wagen und willigte ein. Der Teufel zog den grünen Rock aus, reichte ihn dem Soldaten hin und sagte, 'wenn du den Rock an deinem Leibe hast und in die Tasche greifst, so wirst du die Hand immer voll Geld haben.' Dann zog er dem Bären die Haut ab und sagte 'das soll dein Mantel sein und auch dein Bett, denn darauf mußt du schlafen und darfst in kein anderes Bett kommen. Und dieser Tracht wegen sollst du Bärenhäuter heißen.' Hierauf verschwand der Teufel. Der Soldat zog den Rock an, griff gleich in die Tasche und fand daß die Sache ihre Richtigkeit hatte. Dann hieng er die Bärenhaut um, gieng in die Welt, war guter Dinge und unterließ nichts was ihm wohl und dem Gelde wehe that. Jm ersten zusammen?’ antwortete er, ‘du kannst mich auf die Probe stellen.’ ‘Wohlan,’ antwortete der Mann, ‘schau hinter dich.’ Der Soldat kehrte sich um und sah einen großen Bär, der brummend auf ihn zutrabte. ‘Oho,’ rief der Soldat, ‘dich will ich an der Nase kitzeln, daß dir die Lust zum Brummen vergehen soll,’ legte an und schoß den Bär auf die Schnauze, daß er zusammenfiel und sich nicht mehr regte. ‘Jch sehe wohl,’ sagte der Fremde, ‘daß dirs an Muth nicht fehlt, aber es ist noch eine Bedingung dabei, die mußt du erfüllen.’ ‘Wenn mirs an meiner Seligkeit nicht schadet,’ antwortete der Soldat, der wohl merkte wen er vor sich hatte, ‘sonst laß ich mich auf nichts ein.’ ‘Das wirst du selber sehen,’ antwortete der Grünrock, ‘du darfst in den nächsten sieben Jahren dich nicht waschen, dir Bart und Haare nicht kämmen, die Nägel nicht schneiden und kein Vaterunser beten. Dann will ich dir einen Rock und Mantel geben, den mußt du in dieser Zeit tragen. Stirbst du in diesen sieben Jahren, so bist du mein, bleibst du aber leben, so bist du frei und bist reich dazu für dein Lebtag.’ Der Soldat dachte an die große Noth, in der er sich befand, und da er so oft in den Tod gegangen war, wollte er es auch jetzt wagen und willigte ein. Der Teufel zog den grünen Rock aus, reichte ihn dem Soldaten hin und sagte, ‘wenn du den Rock an deinem Leibe hast und in die Tasche greifst, so wirst du die Hand immer voll Geld haben.’ Dann zog er dem Bären die Haut ab und sagte ‘das soll dein Mantel sein und auch dein Bett, denn darauf mußt du schlafen und darfst in kein anderes Bett kommen. Und dieser Tracht wegen sollst du Bärenhäuter heißen.’ Hierauf verschwand der Teufel. Der Soldat zog den Rock an, griff gleich in die Tasche und fand daß die Sache ihre Richtigkeit hatte. Dann hieng er die Bärenhaut um, gieng in die Welt, war guter Dinge und unterließ nichts was ihm wohl und dem Gelde wehe that. Jm ersten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0094" n="82"/> zusammen?’ antwortete er, ‘du kannst mich auf die Probe stellen.’ ‘Wohlan,’ antwortete der Mann, ‘schau hinter dich.’ Der Soldat kehrte sich um und sah einen großen Bär, der brummend auf ihn zutrabte. ‘Oho,’ rief der Soldat, ‘dich will ich an der Nase kitzeln, daß dir die Lust zum Brummen vergehen soll,’ legte an und schoß den Bär auf die Schnauze, daß er zusammenfiel und sich nicht mehr regte. ‘Jch sehe wohl,’ sagte der Fremde, ‘daß dirs an Muth nicht fehlt, aber es ist noch eine Bedingung dabei, die mußt du erfüllen.’ ‘Wenn mirs an meiner Seligkeit nicht schadet,’ antwortete der Soldat, der wohl merkte wen er vor sich hatte, ‘sonst laß ich mich auf nichts ein.’ ‘Das wirst du selber sehen,’ antwortete der Grünrock, ‘du darfst in den nächsten sieben Jahren dich nicht waschen, dir Bart und Haare nicht kämmen, die Nägel nicht schneiden und kein Vaterunser beten. Dann will ich dir einen Rock und Mantel geben, den mußt du in dieser Zeit tragen. Stirbst du in diesen sieben Jahren, so bist du mein, bleibst du aber leben, so bist du frei und bist reich dazu für dein Lebtag.’ Der Soldat dachte an die große Noth, in der er sich befand, und da er so oft in den Tod gegangen war, wollte er es auch jetzt wagen und willigte ein. Der Teufel zog den grünen Rock aus, reichte ihn dem Soldaten hin und sagte, ‘wenn du den Rock an deinem Leibe hast und in die Tasche greifst, so wirst du die Hand immer voll Geld haben.’ Dann zog er dem Bären die Haut ab und sagte ‘das soll dein Mantel sein und auch dein Bett, denn darauf mußt du schlafen und darfst in kein anderes Bett kommen. Und dieser Tracht wegen sollst du Bärenhäuter heißen.’ Hierauf verschwand der Teufel.</p><lb/> <p>Der Soldat zog den Rock an, griff gleich in die Tasche und fand daß die Sache ihre Richtigkeit hatte. 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zusammen?’ antwortete er, ‘du kannst mich auf die Probe stellen.’ ‘Wohlan,’ antwortete der Mann, ‘schau hinter dich.’ Der Soldat kehrte sich um und sah einen großen Bär, der brummend auf ihn zutrabte. ‘Oho,’ rief der Soldat, ‘dich will ich an der Nase kitzeln, daß dir die Lust zum Brummen vergehen soll,’ legte an und schoß den Bär auf die Schnauze, daß er zusammenfiel und sich nicht mehr regte. ‘Jch sehe wohl,’ sagte der Fremde, ‘daß dirs an Muth nicht fehlt, aber es ist noch eine Bedingung dabei, die mußt du erfüllen.’ ‘Wenn mirs an meiner Seligkeit nicht schadet,’ antwortete der Soldat, der wohl merkte wen er vor sich hatte, ‘sonst laß ich mich auf nichts ein.’ ‘Das wirst du selber sehen,’ antwortete der Grünrock, ‘du darfst in den nächsten sieben Jahren dich nicht waschen, dir Bart und Haare nicht kämmen, die Nägel nicht schneiden und kein Vaterunser beten. Dann will ich dir einen Rock und Mantel geben, den mußt du in dieser Zeit tragen. Stirbst du in diesen sieben Jahren, so bist du mein, bleibst du aber leben, so bist du frei und bist reich dazu für dein Lebtag.’ Der Soldat dachte an die große Noth, in der er sich befand, und da er so oft in den Tod gegangen war, wollte er es auch jetzt wagen und willigte ein. Der Teufel zog den grünen Rock aus, reichte ihn dem Soldaten hin und sagte, ‘wenn du den Rock an deinem Leibe hast und in die Tasche greifst, so wirst du die Hand immer voll Geld haben.’ Dann zog er dem Bären die Haut ab und sagte ‘das soll dein Mantel sein und auch dein Bett, denn darauf mußt du schlafen und darfst in kein anderes Bett kommen. Und dieser Tracht wegen sollst du Bärenhäuter heißen.’ Hierauf verschwand der Teufel.
Der Soldat zog den Rock an, griff gleich in die Tasche und fand daß die Sache ihre Richtigkeit hatte. Dann hieng er die Bärenhaut um, gieng in die Welt, war guter Dinge und unterließ nichts was ihm wohl und dem Gelde wehe that. Jm ersten
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Zitationshilfe: | Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1857, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1857/94>, abgerufen am 16.07.2024. |