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Grimm, Albert Ludwig: Die malerischen und romantischen Stellen des Odenwaldes. Darmstadt, 1843.

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Die unruhige Zeit, da Kaiser Friederich I. einen Gegenpapst ernannte, machten sich einige Raubritter zu Nutze und nahmen dem Kloster die Burg Frankenberg, nachdem sie die darauf wohnenden Mönche und ihre Leute verjagt hatten. Auch das Kloster selbst ward von ihnen schon bedroht. Da wandten sich die Mönche an den Kaiser, und dieser verordnete zum Heil des Klosters, dass die Burg ganz niedergerissen werden müsste. Denn auf diese Weise konnte sie doch den Feinden und Räubern des Klosters nicht mehr zum Aufenthalt und Schlupfwinkel dienen.

Die Mönche kamen indessen im Anfange des dreizehnten Jahrhunderts wieder in Besitz des Berges. Um den Befehdungen der Adelichen in der Umgegend zu begegnen, stifteten sie nun ein Fräuleinkloster auf demselben. Denn sie hofften, wenn sie selbst für die Unterkunft der Töchter dieser Familien sorgten, so würden sie doch vor ihren räuberischen Anfällen gesichert bleiben. Allein die Edeln von Düren (Walldüren) liessen sich dadurch doch nicht abhalten. Sie eroberten den Berg, verjagten die Fräulein und verwandelten die Wohnungen der frommen Jungfrauen wieder in eine Burg.

Die Mönche wandten sich desshalb an den apostolischen Stuhl, und erhielten hierdurch wohl wieder den Berg, allein die Güter blieben ihnen verloren, und von da an konnten nur wenige Jungfrauen kümmerlich dort leben.

Als im Bauernkriege der sogenannte "helle Haufen" am Ende Aprils 1524 von Heilbronn über Buchen gegen Amorbach zog, kamen, ehe der ganze Zug anlangte, Georg Metzler von Ballenberg und Götz von Berlichingen mit einigen Andern voraus nach Amorbach, und gingen dort in die Stadtkellerei. Sie liessen von dort dem damaligen Abte Jakob ansagen, er möchte sich mit seinen Mönchen versammeln, denn man wolle sich wegen der Reformation mit ihnen besprechen. Als sie aber nun in das Kloster kamen, ward davon gar nicht geredet, sondern man drängte den Abt und das ganze Convent, die ganze Baarschaft des Klosters, die silbernen Geräthe und alles von Werth herauszugeben. Der Abt wendete dagegen ein, er habe alles vorhanden gewesene Geld zur Wiederherstellung der Kirche und schadhaften Gebäude verwendet, die Kelche aber unter die Mönche vertheilt.

Die unruhige Zeit, da Kaiser Friederich I. einen Gegenpapst ernannte, machten sich einige Raubritter zu Nutze und nahmen dem Kloster die Burg Frankenberg, nachdem sie die darauf wohnenden Mönche und ihre Leute verjagt hatten. Auch das Kloster selbst ward von ihnen schon bedroht. Da wandten sich die Mönche an den Kaiser, und dieser verordnete zum Heil des Klosters, dass die Burg ganz niedergerissen werden müsste. Denn auf diese Weise konnte sie doch den Feinden und Räubern des Klosters nicht mehr zum Aufenthalt und Schlupfwinkel dienen.

Die Mönche kamen indessen im Anfange des dreizehnten Jahrhunderts wieder in Besitz des Berges. Um den Befehdungen der Adelichen in der Umgegend zu begegnen, stifteten sie nun ein Fräuleinkloster auf demselben. Denn sie hofften, wenn sie selbst für die Unterkunft der Töchter dieser Familien sorgten, so würden sie doch vor ihren räuberischen Anfällen gesichert bleiben. Allein die Edeln von Düren (Walldüren) liessen sich dadurch doch nicht abhalten. Sie eroberten den Berg, verjagten die Fräulein und verwandelten die Wohnungen der frommen Jungfrauen wieder in eine Burg.

Die Mönche wandten sich desshalb an den apostolischen Stuhl, und erhielten hierdurch wohl wieder den Berg, allein die Güter blieben ihnen verloren, und von da an konnten nur wenige Jungfrauen kümmerlich dort leben.

Als im Bauernkriege der sogenannte „helle Haufen“ am Ende Aprils 1524 von Heilbronn über Buchen gegen Amorbach zog, kamen, ehe der ganze Zug anlangte, Georg Metzler von Ballenberg und Götz von Berlichingen mit einigen Andern voraus nach Amorbach, und gingen dort in die Stadtkellerei. Sie liessen von dort dem damaligen Abte Jakob ansagen, er möchte sich mit seinen Mönchen versammeln, denn man wolle sich wegen der Reformation mit ihnen besprechen. Als sie aber nun in das Kloster kamen, ward davon gar nicht geredet, sondern man drängte den Abt und das ganze Convent, die ganze Baarschaft des Klosters, die silbernen Geräthe und alles von Werth herauszugeben. Der Abt wendete dagegen ein, er habe alles vorhanden gewesene Geld zur Wiederherstellung der Kirche und schadhaften Gebäude verwendet, die Kelche aber unter die Mönche vertheilt.

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[84/0084] Die unruhige Zeit, da Kaiser Friederich I. einen Gegenpapst ernannte, machten sich einige Raubritter zu Nutze und nahmen dem Kloster die Burg Frankenberg, nachdem sie die darauf wohnenden Mönche und ihre Leute verjagt hatten. Auch das Kloster selbst ward von ihnen schon bedroht. Da wandten sich die Mönche an den Kaiser, und dieser verordnete zum Heil des Klosters, dass die Burg ganz niedergerissen werden müsste. Denn auf diese Weise konnte sie doch den Feinden und Räubern des Klosters nicht mehr zum Aufenthalt und Schlupfwinkel dienen. Die Mönche kamen indessen im Anfange des dreizehnten Jahrhunderts wieder in Besitz des Berges. Um den Befehdungen der Adelichen in der Umgegend zu begegnen, stifteten sie nun ein Fräuleinkloster auf demselben. Denn sie hofften, wenn sie selbst für die Unterkunft der Töchter dieser Familien sorgten, so würden sie doch vor ihren räuberischen Anfällen gesichert bleiben. Allein die Edeln von Düren (Walldüren) liessen sich dadurch doch nicht abhalten. Sie eroberten den Berg, verjagten die Fräulein und verwandelten die Wohnungen der frommen Jungfrauen wieder in eine Burg. Die Mönche wandten sich desshalb an den apostolischen Stuhl, und erhielten hierdurch wohl wieder den Berg, allein die Güter blieben ihnen verloren, und von da an konnten nur wenige Jungfrauen kümmerlich dort leben. Als im Bauernkriege der sogenannte „helle Haufen“ am Ende Aprils 1524 von Heilbronn über Buchen gegen Amorbach zog, kamen, ehe der ganze Zug anlangte, Georg Metzler von Ballenberg und Götz von Berlichingen mit einigen Andern voraus nach Amorbach, und gingen dort in die Stadtkellerei. Sie liessen von dort dem damaligen Abte Jakob ansagen, er möchte sich mit seinen Mönchen versammeln, denn man wolle sich wegen der Reformation mit ihnen besprechen. Als sie aber nun in das Kloster kamen, ward davon gar nicht geredet, sondern man drängte den Abt und das ganze Convent, die ganze Baarschaft des Klosters, die silbernen Geräthe und alles von Werth herauszugeben. Der Abt wendete dagegen ein, er habe alles vorhanden gewesene Geld zur Wiederherstellung der Kirche und schadhaften Gebäude verwendet, die Kelche aber unter die Mönche vertheilt.

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Zitationshilfe: Grimm, Albert Ludwig: Die malerischen und romantischen Stellen des Odenwaldes. Darmstadt, 1843, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_odenwald_1843/84>, abgerufen am 23.11.2024.