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Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Continuatio des abentheurlichen Simplicissimi Oder Der Schluß desselben. Nürnberg, 1669.

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eintziger Erb der nunmehr auß seinen vogtbaren
Jahren getreten/ einsmahls Herr und Meister über
seiner Eltern Verlassenschafft wurde; da gieng nun
das gute Leben wider besser an als zu Paris/ weil er
ein namhaffte Parschafft ererbt; er lebte wie der
reich Mann Luce am 16. Ja wie ein Printz/ bald
hatte er Gäst/ und bald wurde er wider zu Gast ge-
laden; fast täglich zu/ er führte Wasser oder Land
anderer Leuth Töchter und Weiber nach Engellän-
dischen Gebrauch spatziren/ hielte einen aignen
Trompeter/ Bereiter/ Cammerdiener/ Schalcks-
narren/ Reitknecht/ Kutscher/ zween Laquayen/
einen Page/ Jäger/ Koch und dergleichen Hoffge-
sind/ gegen solchen (jnsonderheit aber gegen dem
Avaro/ den er als seinen getreuen Raiß-Gesellen zu
seinem Hoffmeistern und Factor oder Factotum ge-
macht hatte) erzaigte er sich gar mild wie er dann
auch gedachtem Avaro das jenige adeliche Guth so
er ihm zuvor in Franckreich ver hypothicirt, vor
Haupt Summa, interesse und seinen Liedlohn vor
freyledig und aigen gab und verschreiben liese/ wie-
wol es viel ein mehrers werth war; in Summa er
verhielte sich gegen jederman/ das ich nit allein
glaubte er müste auß dem Geschlecht der alten Kö-
nige geboren worden seyn/ wie er sich dessen in
Franckreich offt gerühmt/ sonder ich hielte vestiglich
darvor/ er wäre auß dem Stammen Arturisent-
sprossen/ welcher das Lob seiner Freygebigkeit biß
ans End der Welt behalten wird.

Andern theils vnterliesse Avarus nicht in sol-
chem Wasser zu fischen/ und seine Schantz in acht
zunehmen/ er bestahl seinen Herrn mehr als zuvor/
und schacherte darneben ärger als ein 50jähriger

Jud

eintziger Erb der nunmehr auß ſeinen vogtbaren
Jahren getreten/ einsmahls Herꝛ und Meiſter uͤber
ſeiner Eltern Verlaſſenſchafft wurde; da gieng nun
das gute Leben wider beſſer an als zu Paris/ weil er
ein namhaffte Parſchafft ererbt; er lebte wie der
reich Mann Luce am 16. Ja wie ein Printz/ bald
hatte er Gaͤſt/ und bald wurde er wider zu Gaſt ge-
laden; faſt taͤglich zu/ er fuͤhrte Waſſer oder Land
anderer Leuth Toͤchter und Weiber nach Engellaͤn-
diſchen Gebrauch ſpatziren/ hielte einen aignen
Trompeter/ Bereiter/ Cammerdiener/ Schalcks-
narꝛen/ Reitknecht/ Kutſcher/ zween Laquayen/
einen Page/ Jaͤger/ Koch und dergleichen Hoffge-
ſind/ gegen ſolchen (jnſonderheit aber gegen dem
Avaro/ den er als ſeinen getreuen Raiß-Geſellen zu
ſeinem Hoffmeiſtern und Factor oder Factotum ge-
macht hatte) erzaigte er ſich gar mild wie er dann
auch gedachtem Avaro das jenige adeliche Guth ſo
er ihm zuvor in Franckreich ver hypothicirt, vor
Haupt Summa, intereſſe und ſeinen Liedlohn vor
freyledig und aigen gab und verſchreiben lieſe/ wie-
wol es viel ein mehrers werth war; in Summa er
verhielte ſich gegen jederman/ das ich nit allein
glaubte er muͤſte auß dem Geſchlecht der alten Koͤ-
nige geboren worden ſeyn/ wie er ſich deſſen in
Franckreich offt geruͤhmt/ ſonder ich hielte veſtiglich
darvor/ er waͤre auß dem Stammen Arturiſent-
ſproſſen/ welcher das Lob ſeiner Freygebigkeit biß
ans End der Welt behalten wird.

Andern theils vnterlieſſe Avarus nicht in ſol-
chem Waſſer zu fiſchen/ und ſeine Schantz in acht
zunehmen/ er beſtahl ſeinen Herꝛn mehr als zuvor/
und ſchacherte darneben aͤrger als ein 50jaͤhriger

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Zitationshilfe: Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Continuatio des abentheurlichen Simplicissimi Oder Der Schluß desselben. Nürnberg, 1669, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_continuatio_1669/51>, abgerufen am 21.11.2024.