Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667.seye! Und ist er nicht selbst ein GOtt/ so Jch glaube daß Musai den Joseph doch
ſeye! Und iſt er nicht ſelbſt ein GOtt/ ſo Jch glaube daß Muſai den Joſeph doch
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0182" n="178.[178]"/> ſeye! Und iſt er nicht ſelbſt ein GOtt/ ſo<lb/> iſt er jedoch ohne Zweiffel den hoͤchſten<lb/> Goͤttern nahe verwand! Jn dem deine<lb/> Hochheit der gemeinen Menſchen ge-<lb/> woͤhnliche Gemuͤhts-Neigungen mit<lb/> himmliſchen Tugenden uͤbertrifft! O<lb/> ihr unſterbliche Goͤtter! Mein und al-<lb/> ler Menſchen Sinn ſchaͤtzt ſichs vor ein<lb/> Gluͤck und abſonderliche Beſeligung/<lb/> wann wir uns an unſeren abgeſagten<lb/> Feinden raͤchen koͤnnen; Aber jetzt ler-<lb/> ne ich durch eure eigne Exempel/ daß un-<lb/> ſer elende Art irꝛdiſch und viehiſch/ die<lb/> eurige aber gantz himmliſch ſeye!</p><lb/> <p>Jch glaube daß Muſai den Joſeph<lb/> angebettet: wann er ihm nicht befoh-<lb/> len haͤtte/ daß er hingehen und die An-<lb/> koͤmling ſeiner Verhoͤr getroͤſten folte:<lb/> Gehe hin/ ſagt er zum Muſai/ es ſeynd<lb/> meine leibliche Bruͤder/ deſſen du dich<lb/> aber nicht mercken laſſen/ noch derglei-<lb/> chen thun ſolleſt/ daß du ſie kenneſt biß<lb/> daß ich dir wincke/ alsdann kanſt du ih-<lb/> nen einreiben was ſie an mir begangen:<lb/> <fw place="bottom" type="catch">doch</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [178.[178]/0182]
ſeye! Und iſt er nicht ſelbſt ein GOtt/ ſo
iſt er jedoch ohne Zweiffel den hoͤchſten
Goͤttern nahe verwand! Jn dem deine
Hochheit der gemeinen Menſchen ge-
woͤhnliche Gemuͤhts-Neigungen mit
himmliſchen Tugenden uͤbertrifft! O
ihr unſterbliche Goͤtter! Mein und al-
ler Menſchen Sinn ſchaͤtzt ſichs vor ein
Gluͤck und abſonderliche Beſeligung/
wann wir uns an unſeren abgeſagten
Feinden raͤchen koͤnnen; Aber jetzt ler-
ne ich durch eure eigne Exempel/ daß un-
ſer elende Art irꝛdiſch und viehiſch/ die
eurige aber gantz himmliſch ſeye!
Jch glaube daß Muſai den Joſeph
angebettet: wann er ihm nicht befoh-
len haͤtte/ daß er hingehen und die An-
koͤmling ſeiner Verhoͤr getroͤſten folte:
Gehe hin/ ſagt er zum Muſai/ es ſeynd
meine leibliche Bruͤder/ deſſen du dich
aber nicht mercken laſſen/ noch derglei-
chen thun ſolleſt/ daß du ſie kenneſt biß
daß ich dir wincke/ alsdann kanſt du ih-
nen einreiben was ſie an mir begangen:
doch
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