Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667.

Bild:
<< vorherige Seite

theer oder Jsmaeliten/ unter denselben
aber auch viel Elamiten/ Meder/ Par-
ter/ Mesopotamier und Chaldeer wa-
ren/ und mitten zwischen ihnen hielte Jo-
seph gantz alleinig wie ein köstlich Edel-
stein in Eisen gefasst/ welches ein Ma-
jestätisch und fremdes Ansehen gabe;
Und schiene/ als wann dieser Gott vom
Himmel kommen wäre/ allerhand Na-
tionen zuversamlen; Wie andächtig
aber die Räuber jhre Ceremonien gegen
jhme verrichteten/ und was vor seltzame
Gaben und Gnaden sie von ihm gebet-
ten/ solches werde ich im Leben Musai
geliebts GOtt/ welcher damals des ge-
dichten Apolli Mercurius gewesen/ er-
zehlen; Diß wolte ich allein noch sagen;
Wann Joseph seine Brüder unter ih-
nen gesehen hätte/ ihne anbeten/ wie die
Räuber damals thäten/ daß er fich wol
einbilden und glauben mögen/ diß wäre
die jenige Herrlichkeit davon ihm ge-
traumt und sein Vatter geweissagt hat-
te/ weil diese Herrlichkeit gleich wie ein
Traum vergieng und nicht länger tau-

rete/

theer oder Jſmaeliten/ unter denſelben
aber auch viel Elamiten/ Meder/ Par-
ter/ Meſopotamier und Chaldeer wa-
ren/ und mitten zwiſchen ihnen hielte Jo-
ſeph gantz alleinig wie ein koͤſtlich Edel-
ſtein in Eiſen gefaſſt/ welches ein Ma-
jeſtaͤtiſch und fremdes Anſehen gabe;
Und ſchiene/ als wann dieſer Gott vom
Himmel kommen waͤre/ allerhand Na-
tionen zuverſamlen; Wie andaͤchtig
aber die Raͤuber jhre Ceremonien gegen
jhme verꝛichteten/ und was vor ſeltzame
Gaben und Gnaden ſie von ihm gebet-
ten/ ſolches werde ich im Leben Muſai
geliebts GOtt/ welcher damals des ge-
dichten Apolli Mercurius geweſen/ er-
zehlen; Diß wolte ich allein noch ſagen;
Wann Joſeph ſeine Bruͤder unter ih-
nen geſehen haͤtte/ ihne anbeten/ wie die
Raͤuber damals thaͤten/ daß er fich wol
einbilden und glauben moͤgen/ diß waͤre
die jenige Herꝛlichkeit davon ihm ge-
traumt und ſein Vatter geweiſſagt hat-
te/ weil dieſe Herꝛlichkeit gleich wie ein
Traum vergieng und nicht laͤnger tau-

rete/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0058" n="54.[54]"/>
theer oder J&#x017F;maeliten/ unter den&#x017F;elben<lb/>
aber auch viel Elamiten/ Meder/ Par-<lb/>
ter/ Me&#x017F;opotamier und Chaldeer wa-<lb/>
ren/ und mitten zwi&#x017F;chen ihnen hielte Jo-<lb/>
&#x017F;eph gantz alleinig wie ein ko&#x0364;&#x017F;tlich Edel-<lb/>
&#x017F;tein in Ei&#x017F;en gefa&#x017F;&#x017F;t/ welches ein Ma-<lb/>
je&#x017F;ta&#x0364;ti&#x017F;ch und fremdes An&#x017F;ehen gabe;<lb/>
Und &#x017F;chiene/ als wann die&#x017F;er Gott vom<lb/>
Himmel kommen wa&#x0364;re/ allerhand Na-<lb/>
tionen zuver&#x017F;amlen; Wie anda&#x0364;chtig<lb/>
aber die Ra&#x0364;uber jhre Ceremonien gegen<lb/>
jhme ver&#xA75B;ichteten/ und was vor &#x017F;eltzame<lb/>
Gaben und Gnaden &#x017F;ie von ihm gebet-<lb/>
ten/ &#x017F;olches werde ich im Leben Mu&#x017F;ai<lb/>
geliebts GOtt/ welcher damals des ge-<lb/>
dichten Apolli Mercurius gewe&#x017F;en/ er-<lb/>
zehlen; Diß wolte ich allein noch &#x017F;agen;<lb/>
Wann Jo&#x017F;eph &#x017F;eine Bru&#x0364;der unter ih-<lb/>
nen ge&#x017F;ehen ha&#x0364;tte/ ihne anbeten/ wie die<lb/>
Ra&#x0364;uber damals tha&#x0364;ten/ daß er fich wol<lb/>
einbilden und glauben mo&#x0364;gen/ diß wa&#x0364;re<lb/>
die jenige Her&#xA75B;lichkeit davon ihm ge-<lb/>
traumt und &#x017F;ein Vatter gewei&#x017F;&#x017F;agt hat-<lb/>
te/ weil die&#x017F;e Her&#xA75B;lichkeit gleich wie ein<lb/>
Traum vergieng und nicht la&#x0364;nger tau-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">rete/</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[54.[54]/0058] theer oder Jſmaeliten/ unter denſelben aber auch viel Elamiten/ Meder/ Par- ter/ Meſopotamier und Chaldeer wa- ren/ und mitten zwiſchen ihnen hielte Jo- ſeph gantz alleinig wie ein koͤſtlich Edel- ſtein in Eiſen gefaſſt/ welches ein Ma- jeſtaͤtiſch und fremdes Anſehen gabe; Und ſchiene/ als wann dieſer Gott vom Himmel kommen waͤre/ allerhand Na- tionen zuverſamlen; Wie andaͤchtig aber die Raͤuber jhre Ceremonien gegen jhme verꝛichteten/ und was vor ſeltzame Gaben und Gnaden ſie von ihm gebet- ten/ ſolches werde ich im Leben Muſai geliebts GOtt/ welcher damals des ge- dichten Apolli Mercurius geweſen/ er- zehlen; Diß wolte ich allein noch ſagen; Wann Joſeph ſeine Bruͤder unter ih- nen geſehen haͤtte/ ihne anbeten/ wie die Raͤuber damals thaͤten/ daß er fich wol einbilden und glauben moͤgen/ diß waͤre die jenige Herꝛlichkeit davon ihm ge- traumt und ſein Vatter geweiſſagt hat- te/ weil dieſe Herꝛlichkeit gleich wie ein Traum vergieng und nicht laͤnger tau- rete/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_vorsehung_1667
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_vorsehung_1667/58
Zitationshilfe: Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667, S. 54.[54]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_vorsehung_1667/58>, abgerufen am 17.06.2024.