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Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667.

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Herrn begehen wolte/ daß ich ehe tau-
send Tödt lidte; wornach sie sich/ sie hab
im Sinn was sie wolle/ zurichten weiß.
Damit gieng er anderwerts seine Ge-
schäfften zuverrichten/ sie aber verblieb
so bestürtzt sitzen/ daß sie nicht wuste wer
sie war.

Ach! sagte sie nach seinem Abschied/
ach! ich Elende! wohin bringt mich
doch die Lieb oder vielmehr mein Ver-
hängnuß? O grausame Verhängnuß!
was ist das? Einen Leibeignen Sclaven
um solche Sachen zubitten und nicht
erhört zu werden/ deren Genuß die E-
delste Jüngling deß gantzen Egypten
wünschen: Ja sich darum schlagen:
und solche zu erlangen/ Leib und Leben
wagen dörfften! O Joseph du grausa-
mer Tyrann/ wie hast du doch das
Hertz in deiner eignen Sclaverey ein
solche Dam/ die sich anmassen darff/
Gewalt über dein Leben zuhaben/ so
greulich zu martern? Wann du weist/
daß ich mächtig genug bin/ die dein
Freyheit oder den Todt zu schencken/

warum

Herrn begehen wolte/ daß ich ehe tau-
ſend Toͤdt lidte; wornach ſie ſich/ ſie hab
im Sinn was ſie wolle/ zurichten weiß.
Damit gieng er anderwerts ſeine Ge-
ſchaͤfften zuverrichten/ ſie aber verblieb
ſo beſtuͤrtzt ſitzen/ daß ſie nicht wuſte wer
ſie war.

Ach! ſagte ſie nach ſeinem Abſchied/
ach! ich Elende! wohin bringt mich
doch die Lieb oder vielmehr mein Ver-
haͤngnuß? O grauſame Verhaͤngnuß!
was iſt das? Einen Leibeignen Sclaven
um ſolche Sachen zubitten und nicht
erhoͤrt zu werden/ deren Genuß die E-
delſte Juͤngling deß gantzen Egypten
wuͤnſchen: Ja ſich darum ſchlagen:
und ſolche zu erlangen/ Leib und Leben
wagen doͤrfften! O Joſeph du grauſa-
mer Tyrann/ wie haſt du doch das
Hertz in deiner eignen Sclaverey ein
ſolche Dam/ die ſich anmaſſen darff/
Gewalt uͤber dein Leben zuhaben/ ſo
greulich zu martern? Wann du weiſt/
daß ich maͤchtig genug bin/ die dein
Freyheit oder den Todt zu ſchencken/

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[78.[78]/0082] Herrn begehen wolte/ daß ich ehe tau- ſend Toͤdt lidte; wornach ſie ſich/ ſie hab im Sinn was ſie wolle/ zurichten weiß. Damit gieng er anderwerts ſeine Ge- ſchaͤfften zuverrichten/ ſie aber verblieb ſo beſtuͤrtzt ſitzen/ daß ſie nicht wuſte wer ſie war. Ach! ſagte ſie nach ſeinem Abſchied/ ach! ich Elende! wohin bringt mich doch die Lieb oder vielmehr mein Ver- haͤngnuß? O grauſame Verhaͤngnuß! was iſt das? Einen Leibeignen Sclaven um ſolche Sachen zubitten und nicht erhoͤrt zu werden/ deren Genuß die E- delſte Juͤngling deß gantzen Egypten wuͤnſchen: Ja ſich darum ſchlagen: und ſolche zu erlangen/ Leib und Leben wagen doͤrfften! O Joſeph du grauſa- mer Tyrann/ wie haſt du doch das Hertz in deiner eignen Sclaverey ein ſolche Dam/ die ſich anmaſſen darff/ Gewalt uͤber dein Leben zuhaben/ ſo greulich zu martern? Wann du weiſt/ daß ich maͤchtig genug bin/ die dein Freyheit oder den Todt zu ſchencken/ warum

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Zitationshilfe: Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667, S. 78.[78]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_vorsehung_1667/82>, abgerufen am 21.11.2024.