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Grosse, Julius: Vetter Isidor. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 20. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 103–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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noch immer Nichts? Sie sind nur ein harmloses Spielzeug für sie gewesen --

Nun, nun, Frau Conrectorin, es wird sich zeigen, ob man harmlos bleiben wird, es wird sich zeigen, wie lange man Widerstand leisten wird -- o, meine verehrte Frau Conrectorin, man weiß immer noch seinen Mann bei den Frauen zu stellen --

Ja wohl, Sie sind unwiderstehlich, Sie sind höchst gefährlich, Vetter Isidörchen, lachte die Frau, ohne sich mehr Zwang anzuthun. Sagen Sie einmal, wie viel Abenteuer haben Sie wohl schon erlebt in Ihren schönen Zeiten?

Vetter Isidor schlug die wasserblauen Augen nieder und erröthete. Ich werde Niemand compromittiren, sagte er, sonst könnte ich wohl erzählen von einer Dame --

Der Sie einmal aus dem Wagen geholfen haben, und da sie den Tritt verfehlte, sprang sie und lag Ihnen plötzlich an der Brust; das ist bekannt, Vetterchen; weiter! --

Von einem Fräulein --

Das Ihnen einmal eine Brieftasche gestickt hat, weil Sie die Briefe ihres Verlobten heimlich besorgten -- ist auch bekannt! --

Von einer Gräfin --

Der Sie ein verlorenes Taschentuch zurück brachten, und die Ihnen dafür eine Sonate von Beethoven vorspielte --

noch immer Nichts? Sie sind nur ein harmloses Spielzeug für sie gewesen —

Nun, nun, Frau Conrectorin, es wird sich zeigen, ob man harmlos bleiben wird, es wird sich zeigen, wie lange man Widerstand leisten wird — o, meine verehrte Frau Conrectorin, man weiß immer noch seinen Mann bei den Frauen zu stellen —

Ja wohl, Sie sind unwiderstehlich, Sie sind höchst gefährlich, Vetter Isidörchen, lachte die Frau, ohne sich mehr Zwang anzuthun. Sagen Sie einmal, wie viel Abenteuer haben Sie wohl schon erlebt in Ihren schönen Zeiten?

Vetter Isidor schlug die wasserblauen Augen nieder und erröthete. Ich werde Niemand compromittiren, sagte er, sonst könnte ich wohl erzählen von einer Dame —

Der Sie einmal aus dem Wagen geholfen haben, und da sie den Tritt verfehlte, sprang sie und lag Ihnen plötzlich an der Brust; das ist bekannt, Vetterchen; weiter! —

Von einem Fräulein —

Das Ihnen einmal eine Brieftasche gestickt hat, weil Sie die Briefe ihres Verlobten heimlich besorgten — ist auch bekannt! —

Von einer Gräfin —

Der Sie ein verlorenes Taschentuch zurück brachten, und die Ihnen dafür eine Sonate von Beethoven vorspielte —

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[0055] noch immer Nichts? Sie sind nur ein harmloses Spielzeug für sie gewesen — Nun, nun, Frau Conrectorin, es wird sich zeigen, ob man harmlos bleiben wird, es wird sich zeigen, wie lange man Widerstand leisten wird — o, meine verehrte Frau Conrectorin, man weiß immer noch seinen Mann bei den Frauen zu stellen — Ja wohl, Sie sind unwiderstehlich, Sie sind höchst gefährlich, Vetter Isidörchen, lachte die Frau, ohne sich mehr Zwang anzuthun. Sagen Sie einmal, wie viel Abenteuer haben Sie wohl schon erlebt in Ihren schönen Zeiten? Vetter Isidor schlug die wasserblauen Augen nieder und erröthete. Ich werde Niemand compromittiren, sagte er, sonst könnte ich wohl erzählen von einer Dame — Der Sie einmal aus dem Wagen geholfen haben, und da sie den Tritt verfehlte, sprang sie und lag Ihnen plötzlich an der Brust; das ist bekannt, Vetterchen; weiter! — Von einem Fräulein — Das Ihnen einmal eine Brieftasche gestickt hat, weil Sie die Briefe ihres Verlobten heimlich besorgten — ist auch bekannt! — Von einer Gräfin — Der Sie ein verlorenes Taschentuch zurück brachten, und die Ihnen dafür eine Sonate von Beethoven vorspielte —

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T10:31:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T10:31:15Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Grosse, Julius: Vetter Isidor. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 20. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 103–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grosse_isidor_1910/55>, abgerufen am 04.12.2024.