Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

Bild:
<< vorherige Seite

Von Fortificirung alter erbauter etc.
Brücken mit einer guten und starcken Schantze
versehen/ worinnen Tag und Nacht starcke Wach-
te seyn muß/ damit weder zu Kriegs-noch Frie-
dens-Zeiten der Brücken einiger Schade wieder-
fahren möge. Uber dieses kan auch der Strom
an den Enden der Fortification mit starcken Ket-
ten verzogen werden/ daß Niemand mit Fahr-
Zeuge auf dem Strohm weder auf/ noch abkom-
men könne. Das verziehen aber mit den Ketten
geschiehet also/ nehmlichen man muß starcke lange
Ketten wohl zu sammen machen lassen/ so breit
als der Strohm ohngefehr seyn möchte/
hernach aber die Ketten durch höltzerne starck aus
gebohrte Röhren an einander durch ziehen/ biß
der Fluß damit gar bedecket/ an den Enden aber
zu beiden Seiten des Ufers muß die Kette mit
starcken Ancker/ oder sonst mit Pfählen feste in
Erde eingemachet/ mit einer kleinen Schantze
versehen/ und mit einer guten Wacht besetzet
werden/ damit die Kette vom Feinde nicht so leicht
könne ruiniret und abgenommen werden: Auf
der andern Seiten gegen das Land zu muß die
Stadt mit ihren gebührenden Wällen und Ba-
steyen nach iedes Ortes Gelegenheit wohl for-
tifici
ret/ und mit Aus- und Eingängen/ so
wohl auch als bey dem Wasser versehen wer-
den.

(5.) Fra-

Von Fortificirung alter erbauter ꝛc.
Bruͤcken mit einer guten und ſtarcken Schantze
verſehen/ worinnen Tag und Nacht ſtaꝛcke Wach-
te ſeyn muß/ damit weder zu Kriegs-noch Frie-
dens-Zeiten der Bruͤcken einiger Schade wieder-
fahren moͤge. Uber dieſes kan auch der Strom
an den Enden der Fortification mit ſtarcken Ket-
ten verzogen werden/ daß Niemand mit Fahr-
Zeuge auf dem Strohm weder auf/ noch abkom-
men koͤnne. Das verziehen aber mit den Ketten
geſchiehet alſo/ nehmlichen man muß ſtaꝛcke lange
Ketten wohl zu ſammen machen laſſen/ ſo breit
als der Strohm ohngefehr ſeyn moͤchte/
hernach aber die Ketten durch hoͤltzerne ſtarck aus
gebohrte Roͤhren an einander durch ziehen/ biß
der Fluß damit gar bedecket/ an den Enden aber
zu beiden Seiten des Ufers muß die Kette mit
ſtarcken Ancker/ oder ſonſt mit Pfaͤhlen feſte in
Erde eingemachet/ mit einer kleinen Schantze
verſehen/ und mit einer guten Wacht beſetzet
werden/ damit die Kette vom Feinde nicht ſo leicht
koͤnne ruiniret und abgenommen werden: Auf
der andern Seiten gegen das Land zu muß die
Stadt mit ihren gebuͤhrenden Waͤllen und Ba-
ſteyen nach iedes Ortes Gelegenheit wohl for-
tifici
ret/ und mit Aus- und Eingaͤngen/ ſo
wohl auch als bey dem Waſſer verſehen wer-
den.

(5.) Fra-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0451" n="415"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von <hi rendition="#aq">Fortifici</hi>rung alter erbauter &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
Bru&#x0364;cken mit einer guten und &#x017F;tarcken Schantze<lb/>
ver&#x017F;ehen/ worinnen Tag und Nacht &#x017F;ta&#xA75B;cke Wach-<lb/>
te &#x017F;eyn muß/ damit weder zu Kriegs-noch Frie-<lb/>
dens-Zeiten der Bru&#x0364;cken einiger Schade wieder-<lb/>
fahren mo&#x0364;ge. Uber die&#x017F;es kan auch der Strom<lb/>
an den Enden der <hi rendition="#aq">Fortification</hi> mit &#x017F;tarcken Ket-<lb/>
ten verzogen werden/ daß Niemand mit Fahr-<lb/>
Zeuge auf dem Strohm weder auf/ noch abkom-<lb/>
men ko&#x0364;nne. Das verziehen aber mit den Ketten<lb/>
ge&#x017F;chiehet al&#x017F;o/ nehmlichen man muß &#x017F;ta&#xA75B;cke lange<lb/>
Ketten wohl zu &#x017F;ammen machen la&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;o breit<lb/>
als der Strohm ohngefehr &#x017F;eyn mo&#x0364;chte/<lb/>
hernach aber die Ketten durch ho&#x0364;ltzerne &#x017F;tarck aus<lb/>
gebohrte Ro&#x0364;hren an einander durch ziehen/ biß<lb/>
der Fluß damit gar bedecket/ an den Enden aber<lb/>
zu beiden Seiten des Ufers muß die Kette mit<lb/>
&#x017F;tarcken Ancker/ oder &#x017F;on&#x017F;t mit Pfa&#x0364;hlen fe&#x017F;te in<lb/>
Erde eingemachet/ mit einer kleinen Schantze<lb/>
ver&#x017F;ehen/ und mit einer guten Wacht be&#x017F;etzet<lb/>
werden/ damit die Kette vom Feinde nicht &#x017F;o leicht<lb/>
ko&#x0364;nne <hi rendition="#aq">ruini</hi>ret und abgenommen werden: Auf<lb/>
der andern Seiten gegen das Land zu muß die<lb/>
Stadt mit ihren gebu&#x0364;hrenden Wa&#x0364;llen und Ba-<lb/>
&#x017F;teyen nach iedes Ortes Gelegenheit wohl <hi rendition="#aq">for-<lb/>
tifici</hi>ret/ und mit Aus- und Einga&#x0364;ngen/ &#x017F;o<lb/>
wohl auch als bey dem Wa&#x017F;&#x017F;er ver&#x017F;ehen wer-<lb/>
den.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">(5.) <hi rendition="#b">Fra-</hi></fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[415/0451] Von Fortificirung alter erbauter ꝛc. Bruͤcken mit einer guten und ſtarcken Schantze verſehen/ worinnen Tag und Nacht ſtaꝛcke Wach- te ſeyn muß/ damit weder zu Kriegs-noch Frie- dens-Zeiten der Bruͤcken einiger Schade wieder- fahren moͤge. Uber dieſes kan auch der Strom an den Enden der Fortification mit ſtarcken Ket- ten verzogen werden/ daß Niemand mit Fahr- Zeuge auf dem Strohm weder auf/ noch abkom- men koͤnne. Das verziehen aber mit den Ketten geſchiehet alſo/ nehmlichen man muß ſtaꝛcke lange Ketten wohl zu ſammen machen laſſen/ ſo breit als der Strohm ohngefehr ſeyn moͤchte/ hernach aber die Ketten durch hoͤltzerne ſtarck aus gebohrte Roͤhren an einander durch ziehen/ biß der Fluß damit gar bedecket/ an den Enden aber zu beiden Seiten des Ufers muß die Kette mit ſtarcken Ancker/ oder ſonſt mit Pfaͤhlen feſte in Erde eingemachet/ mit einer kleinen Schantze verſehen/ und mit einer guten Wacht beſetzet werden/ damit die Kette vom Feinde nicht ſo leicht koͤnne ruiniret und abgenommen werden: Auf der andern Seiten gegen das Land zu muß die Stadt mit ihren gebuͤhrenden Waͤllen und Ba- ſteyen nach iedes Ortes Gelegenheit wohl for- tificiret/ und mit Aus- und Eingaͤngen/ ſo wohl auch als bey dem Waſſer verſehen wer- den. (5.) Fra-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/451
Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/451>, abgerufen am 22.11.2024.