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Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

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Von miniren und Contreminiren etc.
det werden/ wie bereits von dem Lege-Feuer ge-
dacht worden.

(20.) Frage.
Wie soll dann bey Aufferbauung
einer Festung bey den Haupt-Wercken
und Graben gute Vorsehung gethan wer-
den/ damit bey deren Belagetung ein
Feind solcher mit Minen keinen
Schaden thun könne?

Daß das Miniren einer Festung mehr Scha-
den thue/ und in wenigerer Zeit/ auch ohne gerin-
gere Unkosten könne verrichtet werden/ als das
Brech machen mit Canonen/ davon ist bereits im
vorigen gnugsame Meldung geschehen/ weil
nun solches sich also in der That und Warheit
verhält so thut ein grosser Potentat wohl/ und ist
die Vorsichtigkeit eines Ingenieurs hierunter
höchst zu rühmen/ wann bey Aufferbauung der
Haupt-Wercke/ und sonderlich der Bastionen
entweder grosse zusammen verklammerte Qva-
tersteine/ oder lange und starcke eigene Bäume
und Klötze in grosser qvantität im Fundament und
auch einige Schue darüber geleget werden/ wel-
che dann verhindern können/ daß kein Mineur
darein leicht einbrechen/ und seine Mine mit ihrem
Gängen/ Hälßen und Cammern wird anbrin-
gen können. Oder man thut auch wohl/ wann
entweder unter den gantzen Wall herumb/ oder

doch
S s 4

Von miniren und Contreminiren ꝛc.
det werden/ wie bereits von dem Lege-Feuer ge-
dacht worden.

(20.) Frage.
Wie ſoll dann bey Aufferbauung
einer Feſtung bey den Haupt-Wercken
und Graben gute Vorſehung gethan wer-
den/ damit bey deren Belagetung ein
Feind ſolcher mit Minen keinen
Schaden thun koͤnne?

Daß das Miniren einer Feſtung mehr Scha-
den thue/ und in wenigerer Zeit/ auch ohne gerin-
gere Unkoſten koͤnne verrichtet werden/ als das
Brech machen mit Canonen/ davon iſt bereits im
vorigen gnugſame Meldung geſchehen/ weil
nun ſolches ſich alſo in der That und Warheit
verhaͤlt ſo thut ein groſſer Potentat wohl/ und iſt
die Vorſichtigkeit eines Ingenieurs hierunter
hoͤchſt zu ruͤhmen/ wann bey Aufferbauung der
Haupt-Wercke/ und ſonderlich der Baſtionen
entweder groſſe zuſammen verklammerte Qva-
terſteine/ oder lange und ſtarcke eigene Baͤume
und Kloͤtze in groſſer qvantitaͤt im Fundament und
auch einige Schue daruͤber geleget werden/ wel-
che dann verhindern koͤnnen/ daß kein Mineur
darein leicht einbrechen/ und ſeine Mine mit ihrem
Gaͤngen/ Haͤlßen und Cammern wird anbrin-
gen koͤnnen. Oder man thut auch wohl/ wann
entweder unter den gantzen Wall herumb/ oder

doch
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[645[647]/0683] Von miniren und Contreminiren ꝛc. det werden/ wie bereits von dem Lege-Feuer ge- dacht worden. (20.) Frage. Wie ſoll dann bey Aufferbauung einer Feſtung bey den Haupt-Wercken und Graben gute Vorſehung gethan wer- den/ damit bey deren Belagetung ein Feind ſolcher mit Minen keinen Schaden thun koͤnne? Daß das Miniren einer Feſtung mehr Scha- den thue/ und in wenigerer Zeit/ auch ohne gerin- gere Unkoſten koͤnne verrichtet werden/ als das Brech machen mit Canonen/ davon iſt bereits im vorigen gnugſame Meldung geſchehen/ weil nun ſolches ſich alſo in der That und Warheit verhaͤlt ſo thut ein groſſer Potentat wohl/ und iſt die Vorſichtigkeit eines Ingenieurs hierunter hoͤchſt zu ruͤhmen/ wann bey Aufferbauung der Haupt-Wercke/ und ſonderlich der Baſtionen entweder groſſe zuſammen verklammerte Qva- terſteine/ oder lange und ſtarcke eigene Baͤume und Kloͤtze in groſſer qvantitaͤt im Fundament und auch einige Schue daruͤber geleget werden/ wel- che dann verhindern koͤnnen/ daß kein Mineur darein leicht einbrechen/ und ſeine Mine mit ihrem Gaͤngen/ Haͤlßen und Cammern wird anbrin- gen koͤnnen. Oder man thut auch wohl/ wann entweder unter den gantzen Wall herumb/ oder doch S s 4

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Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 645[647]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/683>, abgerufen am 26.11.2024.