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Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

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Das IX. Cap.
doch nur unter die Bastionen grosse Gallerien in
continuo gemachet/ oder nur von Distantzen zu Di-
stan
tzen ohngefehr 1. R. weit Minen-Gänge ein-
geschnitten und ausgemauert werden/ woraus
man das feindliche miniren kan balde gewahr
werden/ und sich darwieder mit guten Vortheil
setzen/ wie im folgenden hiervon mehr Bericht soll
erstattet werden. Oder man kan in dem Haupt-
Graben/ zu mahl wann er trocken/ eine tiefe Cu-
vette
in der mitten anlegen welche dann verhin-
dert wird/ daß der Feind mit seinen verborgenen
Minen-Gängen und Gallerien unter dem Hori-
zont
des Grabens zu Anbringung seiner vorha-
benden Minen nicht wird fortkommen können/
sondern dadurch leicht entdecket/ und von seinem
Vorhaben abgehalten werden. Oder man soll
doch zum wenigsten bey Haupt-Festungen gute
Horizontal-Defension am Artillerie in dem Gra-
ben haben/ doch unbeschadet der obern Artillerie auf
ihren langen Flanqven/ damit man dem Feind bey
offener Passirung des Grabens/ er mag trocken
oder voll Wasser seyn/ tapffer bewillkom-
men/ und die Linien der Facen wohl bestreichen
könne/ also und dergestalt/ daß kein Mineur an die
Wercke sich anhängen dürffe/ weßwegen dann
ein Commendante bey so gestalten Sachen die
gantze Nacht durch auf den Wercken/ und son-
derlich im Graben viel Feuer- und Pech-Pfan-
nen brennond haben soll/ damit er den Feind an
seinen Vorhaben/ welches gemeiniglich bey fin-

ste-

Das IX. Cap.
doch nur unter die Baſtionen groſſe Gallerien in
continuo gemachet/ oder nur von Diſtantzen zu Di-
ſtan
tzen ohngefehr 1. R. weit Minen-Gaͤnge ein-
geſchnitten und ausgemauert werden/ woraus
man das feindliche miniren kan balde gewahr
werden/ und ſich darwieder mit guten Vortheil
ſetzen/ wie im folgenden hiervon mehr Bericht ſoll
erſtattet werden. Oder man kan in dem Haupt-
Graben/ zu mahl wann er trocken/ eine tiefe Cu-
vette
in der mitten anlegen welche dann verhin-
dert wird/ daß der Feind mit ſeinen verborgenen
Minen-Gaͤngen und Gallerien unter dem Hori-
zont
des Grabens zu Anbringung ſeiner vorha-
benden Minen nicht wird fortkommen koͤnnen/
ſondern dadurch leicht entdecket/ und von ſeinem
Vorhaben abgehalten werden. Oder man ſoll
doch zum wenigſten bey Haupt-Feſtungen gute
Horizontal-Defenſion am Artillerie in dem Gra-
ben habẽ/ doch unbeſchadet deꝛ obeꝛn Artillerie auf
ihren langen Flanqven/ damit man dem Feind bey
offener Pasſirung des Grabens/ er mag trocken
oder voll Waſſer ſeyn/ tapffer bewillkom-
men/ und die Linien der Facen wohl beſtreichen
koͤnne/ alſo und dergeſtalt/ daß kein Mineur an die
Wercke ſich anhaͤngen duͤrffe/ weßwegen dann
ein Commendante bey ſo geſtalten Sachen die
gantze Nacht durch auf den Wercken/ und ſon-
derlich im Graben viel Feuer- und Pech-Pfan-
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ſeinen Vorhaben/ welches gemeiniglich bey fin-

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[646[648]/0684] Das IX. Cap. doch nur unter die Baſtionen groſſe Gallerien in continuo gemachet/ oder nur von Diſtantzen zu Di- ſtantzen ohngefehr 1. R. weit Minen-Gaͤnge ein- geſchnitten und ausgemauert werden/ woraus man das feindliche miniren kan balde gewahr werden/ und ſich darwieder mit guten Vortheil ſetzen/ wie im folgenden hiervon mehr Bericht ſoll erſtattet werden. Oder man kan in dem Haupt- Graben/ zu mahl wann er trocken/ eine tiefe Cu- vette in der mitten anlegen welche dann verhin- dert wird/ daß der Feind mit ſeinen verborgenen Minen-Gaͤngen und Gallerien unter dem Hori- zont des Grabens zu Anbringung ſeiner vorha- benden Minen nicht wird fortkommen koͤnnen/ ſondern dadurch leicht entdecket/ und von ſeinem Vorhaben abgehalten werden. Oder man ſoll doch zum wenigſten bey Haupt-Feſtungen gute Horizontal-Defenſion am Artillerie in dem Gra- ben habẽ/ doch unbeſchadet deꝛ obeꝛn Artillerie auf ihren langen Flanqven/ damit man dem Feind bey offener Pasſirung des Grabens/ er mag trocken oder voll Waſſer ſeyn/ tapffer bewillkom- men/ und die Linien der Facen wohl beſtreichen koͤnne/ alſo und dergeſtalt/ daß kein Mineur an die Wercke ſich anhaͤngen duͤrffe/ weßwegen dann ein Commendante bey ſo geſtalten Sachen die gantze Nacht durch auf den Wercken/ und ſon- derlich im Graben viel Feuer- und Pech-Pfan- nen brennond haben ſoll/ damit er den Feind an ſeinen Vorhaben/ welches gemeiniglich bey fin- ſte-

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Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 646[648]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/684>, abgerufen am 26.11.2024.