Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824.Ohne nun deshalb gerade das, was ich über dieses höchst merkwürdige Phänomen urtheilend niederschrieb, für mehr, als für eine Wahrscheinlichkeit geben zu wollen, so erhellet doch schon aus allen bisher angeführten Beobachtungen, daß die größtentheils das Ueberwintern leicht zu vertragende Mond-Vegetation, so wie sie große Landesstrecken überdeckt, in allen ihren Gliedern, oder Physiognomien, zum Theil collossal, zum Theil wieder zwergartig, Stauden- und kraut-artig beschaffen seyn müsse, wie bei uns auf der Erde; sonst wäre es nicht möglich, daß nicht wenigstens eine einzige dieser Furchen, wie dieses sehr oft mit den Wänden der Klüfte der Fall ist, ihren Boden mit einem hellen Lichte hätte zeigen müssen, so daß man also anzunehmen gezwungen ist, daß dieser Boden des Mondes auch mit Kräutern bewachsen, oder mit Dammerde bedeckt ist, weil er gar keine hellere Farbe erblicken läßt. Dem Augenmaße zufolge, haben die Furchen der letztern, dritten Art eine Tiefe, die von dreißig bis achtzig Fuß wechselt, und sie sind gewöhnlich, an den dunkelsten und tiefsten Stellen, welche nicht selten den holländischen Polders ähneln, auch am tiefsten, und verlieren allmälig alle Tiefe, so wie sie bergan steigen welche aber wieder erscheint, sobald die Furche neuerdings in die Tiefe kommt und darin fortläuft. Wenn man nun betrachtet, daß diese Furchungen überall an gewissen Orte, z. B. zu Anhöhen, zu Meeren, ja von Berg zu Berg, und von Meer zu Meer führen, daß sie auf die Art wie unsere Ca- Ohne nun deshalb gerade das, was ich über dieses höchst merkwürdige Phänomen urtheilend niederschrieb, für mehr, als für eine Wahrscheinlichkeit geben zu wollen, so erhellet doch schon aus allen bisher angeführten Beobachtungen, daß die größtentheils das Ueberwintern leicht zu vertragende Mond-Vegetation, so wie sie große Landesstrecken überdeckt, in allen ihren Gliedern, oder Physiognomien, zum Theil collossal, zum Theil wieder zwergartig, Stauden- und kraut-artig beschaffen seyn müsse, wie bei uns auf der Erde; sonst wäre es nicht möglich, daß nicht wenigstens eine einzige dieser Furchen, wie dieses sehr oft mit den Wänden der Klüfte der Fall ist, ihren Boden mit einem hellen Lichte hätte zeigen müssen, so daß man also anzunehmen gezwungen ist, daß dieser Boden des Mondes auch mit Kräutern bewachsen, oder mit Dammerde bedeckt ist, weil er gar keine hellere Farbe erblicken läßt. Dem Augenmaße zufolge, haben die Furchen der letztern, dritten Art eine Tiefe, die von dreißig bis achtzig Fuß wechselt, und sie sind gewöhnlich, an den dunkelsten und tiefsten Stellen, welche nicht selten den holländischen Polders ähneln, auch am tiefsten, und verlieren allmälig alle Tiefe, so wie sie bergan steigen welche aber wieder erscheint, sobald die Furche neuerdings in die Tiefe kommt und darin fortläuft. Wenn man nun betrachtet, daß diese Furchungen überall an gewissen Orte, z. B. zu Anhöhen, zu Meeren, ja von Berg zu Berg, und von Meer zu Meer führen, daß sie auf die Art wie unsere Ca- <TEI> <text> <body> <div> <div n="2"> <pb facs="#f0035" n="24"/> <p>Ohne nun deshalb gerade das, was ich über dieses höchst merkwürdige Phänomen urtheilend niederschrieb, für mehr, als für eine Wahrscheinlichkeit geben zu wollen, so erhellet doch schon aus allen bisher angeführten Beobachtungen, daß die größtentheils das Ueberwintern leicht zu vertragende Mond-Vegetation, so wie sie große Landesstrecken überdeckt, in allen ihren Gliedern, oder Physiognomien, zum Theil collossal, zum Theil wieder zwergartig, Stauden- und kraut-artig beschaffen seyn müsse, wie bei uns auf der Erde; sonst wäre es nicht möglich, daß nicht wenigstens eine einzige dieser Furchen, wie dieses sehr oft mit den Wänden der Klüfte der Fall ist, ihren Boden mit einem hellen Lichte hätte zeigen müssen, so daß man also anzunehmen gezwungen ist, daß dieser Boden des Mondes auch mit Kräutern bewachsen, oder mit Dammerde bedeckt ist, weil er gar keine hellere Farbe erblicken läßt.</p><lb/> <p>Dem Augenmaße zufolge, haben die Furchen der letztern, dritten Art eine Tiefe, die von dreißig bis achtzig Fuß wechselt, und sie sind gewöhnlich, an den dunkelsten und tiefsten Stellen, welche nicht selten den holländischen Polders ähneln, auch am tiefsten, und verlieren allmälig alle Tiefe, so wie sie bergan steigen welche aber wieder erscheint, sobald die Furche neuerdings in die Tiefe kommt und darin fortläuft.</p><lb/> <p>Wenn man nun betrachtet, daß diese Furchungen überall an gewissen Orte, z. B. zu Anhöhen, zu Meeren, ja von Berg zu Berg, und von Meer zu Meer führen, daß sie auf die Art wie unsere Ca-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [24/0035]
Ohne nun deshalb gerade das, was ich über dieses höchst merkwürdige Phänomen urtheilend niederschrieb, für mehr, als für eine Wahrscheinlichkeit geben zu wollen, so erhellet doch schon aus allen bisher angeführten Beobachtungen, daß die größtentheils das Ueberwintern leicht zu vertragende Mond-Vegetation, so wie sie große Landesstrecken überdeckt, in allen ihren Gliedern, oder Physiognomien, zum Theil collossal, zum Theil wieder zwergartig, Stauden- und kraut-artig beschaffen seyn müsse, wie bei uns auf der Erde; sonst wäre es nicht möglich, daß nicht wenigstens eine einzige dieser Furchen, wie dieses sehr oft mit den Wänden der Klüfte der Fall ist, ihren Boden mit einem hellen Lichte hätte zeigen müssen, so daß man also anzunehmen gezwungen ist, daß dieser Boden des Mondes auch mit Kräutern bewachsen, oder mit Dammerde bedeckt ist, weil er gar keine hellere Farbe erblicken läßt.
Dem Augenmaße zufolge, haben die Furchen der letztern, dritten Art eine Tiefe, die von dreißig bis achtzig Fuß wechselt, und sie sind gewöhnlich, an den dunkelsten und tiefsten Stellen, welche nicht selten den holländischen Polders ähneln, auch am tiefsten, und verlieren allmälig alle Tiefe, so wie sie bergan steigen welche aber wieder erscheint, sobald die Furche neuerdings in die Tiefe kommt und darin fortläuft.
Wenn man nun betrachtet, daß diese Furchungen überall an gewissen Orte, z. B. zu Anhöhen, zu Meeren, ja von Berg zu Berg, und von Meer zu Meer führen, daß sie auf die Art wie unsere Ca-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … N.E.M.O: Bereitstellung der Texttranskription.
(2014-10-06T11:52:44Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2014-10-06T11:52:44Z)
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |