Wenn wir nämlich voraussetzen, daß das Ganze dieses Gebäudes im Innern mit Gewölben in ununterbrochener Communication steht, so ist dasselbe auch mit diesem besondern Gebäude der Fall. Da wir nun, wenigstens dem Vorhergehenden gemäß, gezwungen sind, den verständigen Seleniten einige Civilisation zuzugestehen, so müssen wir wohl auch bei ihnen religiöse Bildung vermuthen. Unser sternähnliches Gebilde scheint also eine Art Tempel, und, weil er sternförmig angelegt ist, vielleicht dem Sterndienste geweiht zu seyn; mag dieses um so wahrscheinlicher folgen, als man dort, wegen Reinheit der Luft, am hellen Tage die Sterne*) leicht sehen kann.
*) Die vor den Mond scheinbar hingeheftete Erde aber halten die Seleniten gewiß für eine von Gott ihnen erschaffene Uhr, von welcher Hevel Folgendes sagt: Selenitae, in terra aeque maculos et quidem mulio plures et grandiores, quam nos in luna possunt numerae (Selenographia p. 297). "Primus fructus motus Macularum terrae, facit ad cognoscendum diuturnum spatium 24 horarum." Auf die Frage, wie die Seleniten sich in die Zeiteintheilung ihrer langen Nächte finden, sagt Hevel: Ad hoc respondeo, quod durationem noctis, ex phasibus terrenis illis quoddam modo liceat colligere (p. 300).
"Secundum fructus motus macularum terrenarum, est cognitio longitudinis locorum" (p. 301).
In Ansehnung anderer Epochen sagt er: Selenitae (sive sint, sic non sint) habent sua Aequinoctia et Solstitia (p. 295).
"Selenitae habent suas Eclipses terrae et Solis" (p. 296).
Wenn wir nämlich voraussetzen, daß das Ganze dieses Gebäudes im Innern mit Gewölben in ununterbrochener Communication steht, so ist dasselbe auch mit diesem besondern Gebäude der Fall. Da wir nun, wenigstens dem Vorhergehenden gemäß, gezwungen sind, den verständigen Seleniten einige Civilisation zuzugestehen, so müssen wir wohl auch bei ihnen religiöse Bildung vermuthen. Unser sternähnliches Gebilde scheint also eine Art Tempel, und, weil er sternförmig angelegt ist, vielleicht dem Sterndienste geweiht zu seyn; mag dieses um so wahrscheinlicher folgen, als man dort, wegen Reinheit der Luft, am hellen Tage die Sterne*) leicht sehen kann.
*) Die vor den Mond scheinbar hingeheftete Erde aber halten die Seleniten gewiß für eine von Gott ihnen erschaffene Uhr, von welcher Hevel Folgendes sagt: Selenitae, in terra aeque maculos et quidem mulio plures et grandiores, quam nos in luna possunt numerae (Selenographia p. 297). „Primus fructus motus Macularum terrae, facit ad cognoscendum diuturnum spatium 24 horarum.“ Auf die Frage, wie die Seleniten sich in die Zeiteintheilung ihrer langen Nächte finden, sagt Hevel: Ad hoc respondeo, quod durationem noctis, ex phasibus terrenis illis quoddam modo liceat colligere (p. 300).
„Secundum fructus motus macularum terrenarum, est cognitio longitudinis locorum“ (p. 301).
In Ansehnung anderer Epochen sagt er: Selenitae (sive sint, sic non sint) habent sua Aequinoctia et Solstitia (p. 295).
„Selenitae habent suas Eclipses terrae et Solis“ (p. 296).
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Wenn wir nämlich voraussetzen, daß das Ganze dieses Gebäudes im Innern mit Gewölben in ununterbrochener Communication steht, so ist dasselbe auch mit diesem besondern Gebäude der Fall. Da wir nun, wenigstens dem Vorhergehenden gemäß, gezwungen sind, den verständigen Seleniten einige Civilisation zuzugestehen, so müssen wir wohl auch bei ihnen religiöse Bildung vermuthen. Unser sternähnliches Gebilde scheint also eine Art Tempel, und, weil er sternförmig angelegt ist, vielleicht dem Sterndienste geweiht zu seyn; mag dieses um so wahrscheinlicher folgen, als man dort, wegen Reinheit der Luft, am hellen Tage die Sterne *) leicht sehen kann.
*) Die vor den Mond scheinbar hingeheftete Erde aber halten die Seleniten gewiß für eine von Gott ihnen erschaffene Uhr, von welcher Hevel Folgendes sagt: Selenitae, in terra aeque maculos et quidem mulio plures et grandiores, quam nos in luna possunt numerae (Selenographia p. 297).
„Primus fructus motus Macularum terrae, facit ad cognoscendum diuturnum spatium 24 horarum.“
Auf die Frage, wie die Seleniten sich in die Zeiteintheilung ihrer langen Nächte finden, sagt Hevel: Ad hoc respondeo, quod durationem noctis, ex phasibus terrenis illis quoddam modo liceat colligere (p. 300).
„Secundum fructus motus macularum terrenarum, est cognitio longitudinis locorum“ (p. 301).
In Ansehnung anderer Epochen sagt er: Selenitae (sive sint, sic non sint) habent sua Aequinoctia et Solstitia (p. 295).
„Selenitae habent suas Eclipses terrae et Solis“ (p. 296).
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Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/53>, abgerufen am 17.02.2025.
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