des Sommers das kohlenstoffsaure Gas, welches die Lungen entbinden, noch weniger leicht in die Höhe*), als bei uns; durch welches Verhältniß auf der Erde schon z. B. die Kamtschadalen sich eigene Wohnungen (Jurten) für den Sommer anlegen, weil ihr Winterjurten (Balangonen) ihre Hausthüren nur am Dachgiebel haben, und auf keinen Fall hier eine söhlig auslaufende Thür möglich ist; und eben so machen es fast alle Völker der nördlichen Eiszone; wenn sie den Winter in troglodytischer Lebensart zuzubringen genöthigt sind, d. h., wenn es ihnen an sehr festen Baumaterialen, Holz oder an Baulust gebricht u. s. w.
Die obengemeinten Spuren können daher denjenigen nicht gleichen, welche wir von den Menschen auf der Erde antreffen würden, wenn wir diesen Planeten mit unsern Fernröhren vom Monde aus betrachten könnten. Denn
1) brauchen die Häuser Im Monde kein anderes Dach, als es die Masse des Bodens oben darbietet. Die Mond-Städte werden daher keine eigens gefärbten Dächer haben.
2) Wegen der dünnen Luft bedarf der Selenit eines großen Luftraumes in seiner Wohnung; diese muß also selbst sehr groß seyn.
*) Die gemeine Luft dehnt sich im Verhältniß mit der doppelt so schweren kohlensauren Luftart viel stärker aus.
des Sommers das kohlenstoffsaure Gas, welches die Lungen entbinden, noch weniger leicht in die Höhe*), als bei uns; durch welches Verhältniß auf der Erde schon z. B. die Kamtschadalen sich eigene Wohnungen (Jurten) für den Sommer anlegen, weil ihr Winterjurten (Balangonen) ihre Hausthüren nur am Dachgiebel haben, und auf keinen Fall hier eine söhlig auslaufende Thür möglich ist; und eben so machen es fast alle Völker der nördlichen Eiszone; wenn sie den Winter in troglodytischer Lebensart zuzubringen genöthigt sind, d. h., wenn es ihnen an sehr festen Baumaterialen, Holz oder an Baulust gebricht u. s. w.
Die obengemeinten Spuren können daher denjenigen nicht gleichen, welche wir von den Menschen auf der Erde antreffen würden, wenn wir diesen Planeten mit unsern Fernröhren vom Monde aus betrachten könnten. Denn
1) brauchen die Häuser Im Monde kein anderes Dach, als es die Masse des Bodens oben darbietet. Die Mond-Städte werden daher keine eigens gefärbten Dächer haben.
2) Wegen der dünnen Luft bedarf der Selenit eines großen Luftraumes in seiner Wohnung; diese muß also selbst sehr groß seyn.
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des Sommers das kohlenstoffsaure Gas, welches die Lungen entbinden, noch weniger leicht in die Höhe *), als bei uns; durch welches Verhältniß auf der Erde schon z. B. die Kamtschadalen sich eigene Wohnungen (Jurten) für den Sommer anlegen, weil ihr Winterjurten (Balangonen) ihre Hausthüren nur am Dachgiebel haben, und auf keinen Fall hier eine söhlig auslaufende Thür möglich ist; und eben so machen es fast alle Völker der nördlichen Eiszone; wenn sie den Winter in troglodytischer Lebensart zuzubringen genöthigt sind, d. h., wenn es ihnen an sehr festen Baumaterialen, Holz oder an Baulust gebricht u. s. w.
Die obengemeinten Spuren können daher denjenigen nicht gleichen, welche wir von den Menschen auf der Erde antreffen würden, wenn wir diesen Planeten mit unsern Fernröhren vom Monde aus betrachten könnten. Denn
1) brauchen die Häuser Im Monde kein anderes Dach, als es die Masse des Bodens oben darbietet. Die Mond-Städte werden daher keine eigens gefärbten Dächer haben.
2) Wegen der dünnen Luft bedarf der Selenit eines großen Luftraumes in seiner Wohnung; diese muß also selbst sehr groß seyn.
*) Die gemeine Luft dehnt sich im Verhältniß mit der doppelt so schweren kohlensauren Luftart viel stärker aus.
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Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition.
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Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/66>, abgerufen am 17.02.2025.
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