3) Da, bei sich überall stets gleich bleibender Schwungkraft, die Schwere dort um Vieles geringer ist, als bei uns, so wölbt der Selenite sich auch viel leichter ein großes, weites Dach, oder gräbt sich leichter eine große Höhle, als wir auf der Erde.
4) Selbst beim Ueberflusse des Feuerungsmaterials würde es unmöglich seyn, im Monde große Wohnungen in frei stehenden Häusern gehörig zu heizen, weil die verdünnte Luft, nur sehr geringe Wärme entwickelt*) und sie heftig wieder ableitet. Selbst wenn man ein Feuerungsmaterial voraussetzte, welches so heftig wie Campher oder Phosphor brennen würde, so wäre das stete Heitzen sehr beschwerlich, weil dadurch zu viel Luft verzehrt und unathembar gemacht würde. Der Mondbewohner kann die Nacht hindurch also nur sehr tief unter der Erde wohnen, wo er des immerwährenden Heitzens nicht bedarf, wenn man ihm auch gleich die Fähigkeit Feuer zu machen, und sich im Falle der Noth einzuheizen nicht absprechen kann**).
5) Da aber am Tage die durch Athmen verdorbene Luft nicht mehr aufsteigt, so bedarf der Mondbewohnor auch einer Sommerwohnung, die ihn vor der großen Hitze
*) M. s. in der oben erwähnten akad. Abh. S. 664.
**) Davon wird weiter unten noch Einiges vorkommen, und es scheint erwiesen zu seyn, daß der Mondbewohner sich zu vielerlei Zwecken, und auch zum Beheitzen seiner Wohnungen des Feuers bedient.
3) Da, bei sich überall stets gleich bleibender Schwungkraft, die Schwere dort um Vieles geringer ist, als bei uns, so wölbt der Selenite sich auch viel leichter ein großes, weites Dach, oder gräbt sich leichter eine große Höhle, als wir auf der Erde.
4) Selbst beim Ueberflusse des Feuerungsmaterials würde es unmöglich seyn, im Monde große Wohnungen in frei stehenden Häusern gehörig zu heizen, weil die verdünnte Luft, nur sehr geringe Wärme entwickelt*) und sie heftig wieder ableitet. Selbst wenn man ein Feuerungsmaterial voraussetzte, welches so heftig wie Campher oder Phosphor brennen würde, so wäre das stete Heitzen sehr beschwerlich, weil dadurch zu viel Luft verzehrt und unathembar gemacht würde. Der Mondbewohner kann die Nacht hindurch also nur sehr tief unter der Erde wohnen, wo er des immerwährenden Heitzens nicht bedarf, wenn man ihm auch gleich die Fähigkeit Feuer zu machen, und sich im Falle der Noth einzuheizen nicht absprechen kann**).
5) Da aber am Tage die durch Athmen verdorbene Luft nicht mehr aufsteigt, so bedarf der Mondbewohnor auch einer Sommerwohnung, die ihn vor der großen Hitze
*) M. s. in der oben erwähnten akad. Abh. S. 664.
**) Davon wird weiter unten noch Einiges vorkommen, und es scheint erwiesen zu seyn, daß der Mondbewohner sich zu vielerlei Zwecken, und auch zum Beheitzen seiner Wohnungen des Feuers bedient.
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3) Da, bei sich überall stets gleich bleibender Schwungkraft, die Schwere dort um Vieles geringer ist, als bei uns, so wölbt der Selenite sich auch viel leichter ein großes, weites Dach, oder gräbt sich leichter eine große Höhle, als wir auf der Erde.
4) Selbst beim Ueberflusse des Feuerungsmaterials würde es unmöglich seyn, im Monde große Wohnungen in frei stehenden Häusern gehörig zu heizen, weil die verdünnte Luft, nur sehr geringe Wärme entwickelt *) und sie heftig wieder ableitet. Selbst wenn man ein Feuerungsmaterial voraussetzte, welches so heftig wie Campher oder Phosphor brennen würde, so wäre das stete Heitzen sehr beschwerlich, weil dadurch zu viel Luft verzehrt und unathembar gemacht würde. Der Mondbewohner kann die Nacht hindurch also nur sehr tief unter der Erde wohnen, wo er des immerwährenden Heitzens nicht bedarf, wenn man ihm auch gleich die Fähigkeit Feuer zu machen, und sich im Falle der Noth einzuheizen nicht absprechen kann **).
5) Da aber am Tage die durch Athmen verdorbene Luft nicht mehr aufsteigt, so bedarf der Mondbewohnor auch einer Sommerwohnung, die ihn vor der großen Hitze
*) M. s. in der oben erwähnten akad. Abh. S. 664.
**) Davon wird weiter unten noch Einiges vorkommen, und es scheint erwiesen zu seyn, daß der Mondbewohner sich zu vielerlei Zwecken, und auch zum Beheitzen seiner Wohnungen des Feuers bedient.
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Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition.
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Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/67>, abgerufen am 17.02.2025.
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