nehmbar seyn, welche sich als rundliche oder längliche zeigen; denn eckige oder sonst ausgeschweifte Formen werden, wenn sie im Durchmesser etwa 100 Fuß betragen, gern durch die doch immer etwas wallende Luft verwischt, oder ungewiß.
In solcher Hinsicht haben wir schon von den äußerlich gut wahrnehmbaren lang gestreckten, untereinander verbundenen gewölbten Formen im Mondflecken: Schröter geredet. Und hier will ich nur noch in Anregung bringen, daß der auch wie Schröter, immer dunkel bleibende Rheticus (Ricc.) eben eine solche gewölbte Bauart in seinem Innern zu verrathen scheint*). Indessen ist es möglich, daß die von Schröter sogenannten langen Bergadern (welche nach meinen Entdeckungen sich größtentheils auf Klüfte und auf Stücken von veralteten, mit Seifengebirgsschutt bedeckten Ringbergen reduciren) von den Seleniten benutzt worden sind, um sich unter denselben Wohnungen und Gänge anzulegen; wofür manche Data sprechen. Ganze
*) Wenigstens nach einer Beobachtung vom 24. Oct. 1822 Abend 6 Uhr. Ich glaube, daß man sich in dieser Hinsicht auf den Dom. Maria und Stadius aufmerksam seyn darf, und nicht weniger auf den, allen Zeichen nach dicht bewaldeten, Sinus hipponiates (Hev.); so wie der, aus gebogenen, immer dunkel bleibenden Bergen bestehende Hyginus nicht übersehen werden darf. Uebrigens darf man am Aequator in jeder dunklen Stelle ähnlicher Art ähnliche Bildungen suchen; da hingegen den Polen zu, immer die Formen erhabener Bergadern mehr vorragen, während im Oceano procellarum die minder bedeutende, höhenrauchigbedeckende helle Streifenform vorherrschend ist.
nehmbar seyn, welche sich als rundliche oder längliche zeigen; denn eckige oder sonst ausgeschweifte Formen werden, wenn sie im Durchmesser etwa 100 Fuß betragen, gern durch die doch immer etwas wallende Luft verwischt, oder ungewiß.
In solcher Hinsicht haben wir schon von den äußerlich gut wahrnehmbaren lang gestreckten, untereinander verbundenen gewölbten Formen im Mondflecken: Schröter geredet. Und hier will ich nur noch in Anregung bringen, daß der auch wie Schröter, immer dunkel bleibende Rheticus (Ricc.) eben eine solche gewölbte Bauart in seinem Innern zu verrathen scheint*). Indessen ist es möglich, daß die von Schröter sogenannten langen Bergadern (welche nach meinen Entdeckungen sich größtentheils auf Klüfte und auf Stücken von veralteten, mit Seifengebirgsschutt bedeckten Ringbergen reduciren) von den Seleniten benutzt worden sind, um sich unter denselben Wohnungen und Gänge anzulegen; wofür manche Data sprechen. Ganze
*) Wenigstens nach einer Beobachtung vom 24. Oct. 1822 Abend 6 Uhr. Ich glaube, daß man sich in dieser Hinsicht auf den Dom. Maria und Stadius aufmerksam seyn darf, und nicht weniger auf den, allen Zeichen nach dicht bewaldeten, Sinus hipponiates (Hev.); so wie der, aus gebogenen, immer dunkel bleibenden Bergen bestehende Hyginus nicht übersehen werden darf. Uebrigens darf man am Aequator in jeder dunklen Stelle ähnlicher Art ähnliche Bildungen suchen; da hingegen den Polen zu, immer die Formen erhabener Bergadern mehr vorragen, während im Oceano procellarum die minder bedeutende, höhenrauchigbedeckende helle Streifenform vorherrschend ist.
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nehmbar seyn, welche sich als rundliche oder längliche zeigen; denn eckige oder sonst ausgeschweifte Formen werden, wenn sie im Durchmesser etwa 100 Fuß betragen, gern durch die doch immer etwas wallende Luft verwischt, oder ungewiß.</p><lb/><p>In solcher Hinsicht haben wir schon von den äußerlich gut wahrnehmbaren <hirendition="#g">lang gestreckten</hi>, untereinander verbundenen gewölbten Formen im Mondflecken: Schröter geredet. Und hier will ich nur noch in Anregung bringen, daß der auch wie Schröter, immer dunkel bleibende Rheticus (Ricc.) eben eine solche gewölbte Bauart in seinem Innern zu verrathen scheint<noteplace="foot"n="*)">Wenigstens nach einer Beobachtung vom 24. Oct. 1822 Abend 6 Uhr. Ich glaube, daß man sich in dieser Hinsicht auf den Dom. Maria und Stadius aufmerksam seyn darf, und nicht weniger auf den, allen Zeichen nach dicht bewaldeten, Sinus hipponiates (Hev.); so wie der, aus gebogenen, immer dunkel bleibenden Bergen bestehende Hyginus nicht übersehen werden darf. Uebrigens darf man am Aequator in jeder dunklen Stelle ähnlicher Art ähnliche Bildungen suchen; da hingegen den Polen zu, immer die Formen erhabener Bergadern mehr vorragen, während im Oceano procellarum die minder bedeutende, höhenrauchigbedeckende helle Streifenform vorherrschend ist.<lb/></note>. Indessen ist es möglich, daß die von <hirendition="#g">Schröter</hi> sogenannten langen Bergadern (welche nach meinen Entdeckungen sich größtentheils auf Klüfte und auf Stücken von veralteten, mit Seifengebirgsschutt bedeckten Ringbergen reduciren) von den Seleniten benutzt worden sind, um sich unter denselben Wohnungen und Gänge anzulegen; wofür manche Data sprechen. Ganze<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
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nehmbar seyn, welche sich als rundliche oder längliche zeigen; denn eckige oder sonst ausgeschweifte Formen werden, wenn sie im Durchmesser etwa 100 Fuß betragen, gern durch die doch immer etwas wallende Luft verwischt, oder ungewiß.
In solcher Hinsicht haben wir schon von den äußerlich gut wahrnehmbaren lang gestreckten, untereinander verbundenen gewölbten Formen im Mondflecken: Schröter geredet. Und hier will ich nur noch in Anregung bringen, daß der auch wie Schröter, immer dunkel bleibende Rheticus (Ricc.) eben eine solche gewölbte Bauart in seinem Innern zu verrathen scheint *). Indessen ist es möglich, daß die von Schröter sogenannten langen Bergadern (welche nach meinen Entdeckungen sich größtentheils auf Klüfte und auf Stücken von veralteten, mit Seifengebirgsschutt bedeckten Ringbergen reduciren) von den Seleniten benutzt worden sind, um sich unter denselben Wohnungen und Gänge anzulegen; wofür manche Data sprechen. Ganze
*) Wenigstens nach einer Beobachtung vom 24. Oct. 1822 Abend 6 Uhr. Ich glaube, daß man sich in dieser Hinsicht auf den Dom. Maria und Stadius aufmerksam seyn darf, und nicht weniger auf den, allen Zeichen nach dicht bewaldeten, Sinus hipponiates (Hev.); so wie der, aus gebogenen, immer dunkel bleibenden Bergen bestehende Hyginus nicht übersehen werden darf. Uebrigens darf man am Aequator in jeder dunklen Stelle ähnlicher Art ähnliche Bildungen suchen; da hingegen den Polen zu, immer die Formen erhabener Bergadern mehr vorragen, während im Oceano procellarum die minder bedeutende, höhenrauchigbedeckende helle Streifenform vorherrschend ist.
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Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition.
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Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/69>, abgerufen am 17.02.2025.
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