des Centralgewölbe; ja, ich finde im ganzen Mond keine Ringfläche so veränderlich, wie diese, die ihre Circellen bald zeigt, bald verbirgt, bald verändert, bald über sie und über die ganze Fläche Wölkchen anhäuft u. s. w. Kurz, diese Veränderungen muß man selbst beobachtet haben, um alle Lust zu verlieren, sie aus gewöhnlichen Naturwirkungen, z. B. aus bloßen einfachen Meteoren, erklären zu wollen.
z) Außer dem, was ich schon von Grimaldis Farbänderungen sprach, muß ich noch Meldung machen von einem Circellum in Nordost seiner Ringfläche, welches sich an Gestalt des ganz aus der Ringform in die eckige gebrachten Walles gar auffallend ändert und überhaupt so selten gesehen wird, daß man, um desselben gewiß ansichtig zu werden, die gelegene Zeit vor dem Vollmonde abwarten muß. Indessen ist nicht bloß dieses Gebilde so veränderlich, sondern man kann von mehrern, weniger aufmerksam beobachteten, Circellen da herum dasselbe sagen, was sich auch aus der besonders fruchtbaren Ringfläche des Grimaldi leicht begreifen läßt, und worin ich - im Süden seiner Ringrinne - einen See vermuthe, wie in jener des Schickard.
e) Da der Sinus Syrticus auch eine fruchtbare Ringfläche zu haben scheint, so merke ich auf Veränderungen in ihm und in seiner Umgegend. Ich fand sie in dem, in meiner allgemeinen Charte in Nordwest dieses Sinus angezeigten, Circellum, welches, ich noch nie in seiner Ringfläche ohne wolkige Bedeckung gesehen habe, das nach zwei
des Centralgewölbe; ja, ich finde im ganzen Mond keine Ringfläche so veränderlich, wie diese, die ihre Circellen bald zeigt, bald verbirgt, bald verändert, bald über sie und über die ganze Fläche Wölkchen anhäuft u. s. w. Kurz, diese Veränderungen muß man selbst beobachtet haben, um alle Lust zu verlieren, sie aus gewöhnlichen Naturwirkungen, z. B. aus bloßen einfachen Meteoren, erklären zu wollen.
ζ) Außer dem, was ich schon von Grimaldis Farbänderungen sprach, muß ich noch Meldung machen von einem Circellum in Nordost seiner Ringfläche, welches sich an Gestalt des ganz aus der Ringform in die eckige gebrachten Walles gar auffallend ändert und überhaupt so selten gesehen wird, daß man, um desselben gewiß ansichtig zu werden, die gelegene Zeit vor dem Vollmonde abwarten muß. Indessen ist nicht bloß dieses Gebilde so veränderlich, sondern man kann von mehrern, weniger aufmerksam beobachteten, Circellen da herum dasselbe sagen, was sich auch aus der besonders fruchtbaren Ringfläche des Grimaldi leicht begreifen läßt, und worin ich – im Süden seiner Ringrinne – einen See vermuthe, wie in jener des Schickard.
η) Da der Sinus Syrticus auch eine fruchtbare Ringfläche zu haben scheint, so merke ich auf Veränderungen in ihm und in seiner Umgegend. Ich fand sie in dem, in meiner allgemeinen Charte in Nordwest dieses Sinus angezeigten, Circellum, welches, ich noch nie in seiner Ringfläche ohne wolkige Bedeckung gesehen habe, das nach zwei
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des Centralgewölbe; ja, ich finde im ganzen Mond keine Ringfläche so veränderlich, wie diese, die ihre Circellen bald zeigt, bald verbirgt, bald verändert, bald über sie und über die ganze Fläche Wölkchen anhäuft u. s. w. Kurz, diese Veränderungen muß man selbst beobachtet haben, um alle Lust zu verlieren, sie aus gewöhnlichen Naturwirkungen, z. B. aus bloßen einfachen Meteoren, erklären zu wollen.</p><lb/><p>ζ) Außer dem, was ich schon von Grimaldis Farbänderungen sprach, muß ich noch Meldung machen von einem Circellum in Nordost seiner Ringfläche, welches sich an Gestalt des ganz aus der Ringform in die eckige gebrachten Walles gar auffallend ändert und überhaupt so selten gesehen wird, daß man, um desselben gewiß ansichtig zu werden, die gelegene Zeit vor dem Vollmonde abwarten muß. Indessen ist nicht bloß dieses Gebilde so veränderlich, sondern man kann von mehrern, weniger aufmerksam beobachteten, Circellen da herum dasselbe sagen, was sich auch aus der besonders fruchtbaren Ringfläche des Grimaldi leicht begreifen läßt, und worin ich – im Süden seiner Ringrinne – einen See vermuthe, wie in jener des Schickard.</p><lb/><p>η) Da der Sinus Syrticus auch eine fruchtbare Ringfläche zu haben scheint, so merke ich auf Veränderungen in ihm und in seiner Umgegend. Ich fand sie in dem, in meiner allgemeinen Charte in Nordwest dieses Sinus angezeigten, Circellum, welches, ich noch nie in seiner Ringfläche ohne wolkige Bedeckung gesehen habe, das nach zwei<lb/></p></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
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des Centralgewölbe; ja, ich finde im ganzen Mond keine Ringfläche so veränderlich, wie diese, die ihre Circellen bald zeigt, bald verbirgt, bald verändert, bald über sie und über die ganze Fläche Wölkchen anhäuft u. s. w. Kurz, diese Veränderungen muß man selbst beobachtet haben, um alle Lust zu verlieren, sie aus gewöhnlichen Naturwirkungen, z. B. aus bloßen einfachen Meteoren, erklären zu wollen.
ζ) Außer dem, was ich schon von Grimaldis Farbänderungen sprach, muß ich noch Meldung machen von einem Circellum in Nordost seiner Ringfläche, welches sich an Gestalt des ganz aus der Ringform in die eckige gebrachten Walles gar auffallend ändert und überhaupt so selten gesehen wird, daß man, um desselben gewiß ansichtig zu werden, die gelegene Zeit vor dem Vollmonde abwarten muß. Indessen ist nicht bloß dieses Gebilde so veränderlich, sondern man kann von mehrern, weniger aufmerksam beobachteten, Circellen da herum dasselbe sagen, was sich auch aus der besonders fruchtbaren Ringfläche des Grimaldi leicht begreifen läßt, und worin ich – im Süden seiner Ringrinne – einen See vermuthe, wie in jener des Schickard.
η) Da der Sinus Syrticus auch eine fruchtbare Ringfläche zu haben scheint, so merke ich auf Veränderungen in ihm und in seiner Umgegend. Ich fand sie in dem, in meiner allgemeinen Charte in Nordwest dieses Sinus angezeigten, Circellum, welches, ich noch nie in seiner Ringfläche ohne wolkige Bedeckung gesehen habe, das nach zwei
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Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition.
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Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/80>, abgerufen am 17.02.2025.
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