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Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824.

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Ein Mal und dann nie wieder, einen Lichtpunkt an jener oben angegebenen Stelle, im Norden des Dionysius areopag., auflodern.

Bei diesen Erscheinungen ist merkwürdig, daß die letztere Stelle, die sich mit zwei schmalen, niedrigen Ringgebirgen, die wie Kettenringe zusammenhängen, kenntlich macht, in Nordost um die Zeit des Vollmonds ein kleines helles Ringelchen zeigt, das noch ein helleres im Südwesten in sich schließt, in welchem ein schwarzer Punkt gesehen wird, und daß am östlichen jener zwei Ringgebirge, westwärts vor dem letzten Viertel, am 14. Nov. 1821 Morgens halb 1 Uhr von mir ein feines Circellchen beobachtet wurde, welches eine eben so schwarze Umgebung hatte, als viele andere eine weiße zu haben pflegen. -- Wenn auch schon das erstere Phänomen vielleicht am richtigsten durch Vegetation erklärlich ist, so ist doch die andere Erscheinung so ganz außer der Ordnung, daß man hier geneigt wird, einen Brandheerd anzunehmen.

Diese Erscheinungen alle, sofern sie auf Brände im Monde schließen lassen, berechtigen doch keineswegs zu einer Folgerung auf Vulcanität oder auf einen natürlichen Brand, den wir pseudovulcanisch nennen; denn wie müßte das kommen, daß gerade zu bestimmten Zeiten in den Mondnächten, wo die Kälte jede Entzündung leicht hindert, diese Brände sich ereignen sollten, und daß die meisten dieser auffallendern Art gerade wenige Tage vor dem Neumonde sichtbar wären? Und wie wäre es möglich, daß hier überall nirgends bei Sonnen-

Ein Mal und dann nie wieder, einen Lichtpunkt an jener oben angegebenen Stelle, im Norden des Dionysius areopag., auflodern.

Bei diesen Erscheinungen ist merkwürdig, daß die letztere Stelle, die sich mit zwei schmalen, niedrigen Ringgebirgen, die wie Kettenringe zusammenhängen, kenntlich macht, in Nordost um die Zeit des Vollmonds ein kleines helles Ringelchen zeigt, das noch ein helleres im Südwesten in sich schließt, in welchem ein schwarzer Punkt gesehen wird, und daß am östlichen jener zwei Ringgebirge, westwärts vor dem letzten Viertel, am 14. Nov. 1821 Morgens halb 1 Uhr von mir ein feines Circellchen beobachtet wurde, welches eine eben so schwarze Umgebung hatte, als viele andere eine weiße zu haben pflegen. — Wenn auch schon das erstere Phänomen vielleicht am richtigsten durch Vegetation erklärlich ist, so ist doch die andere Erscheinung so ganz außer der Ordnung, daß man hier geneigt wird, einen Brandheerd anzunehmen.

Diese Erscheinungen alle, sofern sie auf Brände im Monde schließen lassen, berechtigen doch keineswegs zu einer Folgerung auf Vulcanität oder auf einen natürlichen Brand, den wir pseudovulcanisch nennen; denn wie müßte das kommen, daß gerade zu bestimmten Zeiten in den Mondnächten, wo die Kälte jede Entzündung leicht hindert, diese Brände sich ereignen sollten, und daß die meisten dieser auffallendern Art gerade wenige Tage vor dem Neumonde sichtbar wären? Und wie wäre es möglich, daß hier überall nirgends bei Sonnen-

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[87/0094] Ein Mal und dann nie wieder, einen Lichtpunkt an jener oben angegebenen Stelle, im Norden des Dionysius areopag., auflodern. Bei diesen Erscheinungen ist merkwürdig, daß die letztere Stelle, die sich mit zwei schmalen, niedrigen Ringgebirgen, die wie Kettenringe zusammenhängen, kenntlich macht, in Nordost um die Zeit des Vollmonds ein kleines helles Ringelchen zeigt, das noch ein helleres im Südwesten in sich schließt, in welchem ein schwarzer Punkt gesehen wird, und daß am östlichen jener zwei Ringgebirge, westwärts vor dem letzten Viertel, am 14. Nov. 1821 Morgens halb 1 Uhr von mir ein feines Circellchen beobachtet wurde, welches eine eben so schwarze Umgebung hatte, als viele andere eine weiße zu haben pflegen. — Wenn auch schon das erstere Phänomen vielleicht am richtigsten durch Vegetation erklärlich ist, so ist doch die andere Erscheinung so ganz außer der Ordnung, daß man hier geneigt wird, einen Brandheerd anzunehmen. Diese Erscheinungen alle, sofern sie auf Brände im Monde schließen lassen, berechtigen doch keineswegs zu einer Folgerung auf Vulcanität oder auf einen natürlichen Brand, den wir pseudovulcanisch nennen; denn wie müßte das kommen, daß gerade zu bestimmten Zeiten in den Mondnächten, wo die Kälte jede Entzündung leicht hindert, diese Brände sich ereignen sollten, und daß die meisten dieser auffallendern Art gerade wenige Tage vor dem Neumonde sichtbar wären? Und wie wäre es möglich, daß hier überall nirgends bei Sonnen-

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Zitationshilfe: Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/94>, abgerufen am 24.11.2024.