Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gryphius, Andreas: Horribilicribrifax. Breslau, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite

Heyraths-Contract.
Herr Sempronius vor Frauen Cyrilla sonder
Leibes-Erben Todes erbleichen solte/ welches
doch nicht geschehen wolle/ gedachte Frau Cyril-
la
vierzehntausend zuvorgedachter Sorte dop-
pel-Ducaten eines Schlages/ zuvor aus seiner
Verlassenschafft bekomme/ das übrige Ver-
mögen aber soll an Herren Sempronii hinter-
lassene Blutsverwandten devolviret werden.
Doch also/ daß Frau Cyrilla wiederumb mit
denselben zu gleichem Theile gehe. Dafern a-
ber aus solcher Ehe Kinder erfolgen/ welche
beyderseits wündschen/ wird sich Frau Cyrilla
mit ihrem gebührender legitima vergnügen las-
sen/ welcher hergegen statt Leibgedinges Herr
Sempronius ein Fuhrwerck an der Ost Seiten
der Neustadt/ zwischen Marcus Pluncken Fi-
delbogen-Macher/ und Jhr gestrengter Herren/
Herren Narrenkopff von Fliegenheim Güt-
tern gelegen/ hiermit kräfftiglich verschreibet/
nebest Jährlichen Renten von Zwölfftausend
Reißthalern/ welche bey einer Erbahren Zunfft
der Löffel- und Flechten-Macher stehen/ wie
denn auch sechs Packentrögen von fichtenem
Holtze/ unter welchen einer etwas abgenützet.
Allen seinen Kleidern/ wie er die in frembden
Landen und zu Hause/ auff Fest- und Werckelta-

gen/

Heyraths-Contract.
Herr Sempronius vor Frauen Cyrilla ſonder
Leibes-Erben Todes erbleichen ſolte/ welches
doch nicht geſchehen wolle/ gedachte Frau Cyril-
la
vierzehntauſend zuvorgedachter Sorte dop-
pel-Ducaten eines Schlages/ zuvor aus ſeiner
Verlaſſenſchafft bekomme/ das uͤbrige Ver-
moͤgen aber ſoll an Herren Sempronii hinter-
laſſene Blutsverwandten devolviret werden.
Doch alſo/ daß Frau Cyrilla wiederumb mit
denſelben zu gleichem Theile gehe. Dafern a-
ber aus ſolcher Ehe Kinder erfolgen/ welche
beyderſeits wuͤndſchen/ wird ſich Frau Cyrilla
mit ihrem gebuͤhrender legitima vergnuͤgen laſ-
ſen/ welcher hergegen ſtatt Leibgedinges Herr
Sempronius ein Fuhrwerck an der Oſt Seiten
der Neuſtadt/ zwiſchen Marcus Pluncken Fi-
delbogen-Macher/ und Jhr geſtrengter Herren/
Herren Narrenkopff von Fliegenheim Guͤt-
tern gelegen/ hiermit kraͤfftiglich verſchreibet/
nebeſt Jaͤhrlichen Renten von Zwoͤlfftauſend
Reißthalern/ welche bey einer Erbahren Zunfft
der Loͤffel- und Flechten-Macher ſtehen/ wie
denn auch ſechs Packentroͤgen von fichtenem
Holtze/ unter welchen einer etwas abgenuͤtzet.
Allen ſeinen Kleidern/ wie er die in frembden
Landen und zu Hauſe/ auff Feſt- und Werckelta-

gen/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0108" n="92"/><fw place="top" type="header">Heyraths-<hi rendition="#aq">Contract.</hi></fw><lb/>
Herr <hi rendition="#aq">Sempronius</hi> vor Frauen <hi rendition="#aq">Cyrilla</hi> &#x017F;onder<lb/>
Leibes-Erben Todes erbleichen &#x017F;olte/ welches<lb/>
doch nicht ge&#x017F;chehen wolle/ gedachte Frau <hi rendition="#aq">Cyril-<lb/>
la</hi> vierzehntau&#x017F;end zuvorgedachter Sorte dop-<lb/>
pel-Ducaten eines Schlages/ zuvor aus &#x017F;einer<lb/>
Verla&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft bekomme/ das u&#x0364;brige Ver-<lb/>
mo&#x0364;gen aber &#x017F;oll an Herren <hi rendition="#aq">Sempronii</hi> hinter-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;ene Blutsverwandten <hi rendition="#aq">devolviret</hi> werden.<lb/>
Doch al&#x017F;o/ daß Frau <hi rendition="#aq">Cyrilla</hi> wiederumb mit<lb/>
den&#x017F;elben zu gleichem Theile gehe. Dafern a-<lb/>
ber aus &#x017F;olcher Ehe Kinder erfolgen/ welche<lb/>
beyder&#x017F;eits wu&#x0364;nd&#x017F;chen/ wird &#x017F;ich Frau <hi rendition="#aq">Cyrilla</hi><lb/>
mit ihrem gebu&#x0364;hrender <hi rendition="#aq">legitima</hi> vergnu&#x0364;gen la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ welcher hergegen &#x017F;tatt Leibgedinges Herr<lb/><hi rendition="#aq">Sempronius</hi> ein Fuhrwerck an der O&#x017F;t Seiten<lb/>
der Neu&#x017F;tadt/ zwi&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Marcus</hi> Pluncken Fi-<lb/>
delbogen-Macher/ und Jhr ge&#x017F;trengter Herren/<lb/>
Herren Narrenkopff von Fliegenheim Gu&#x0364;t-<lb/>
tern gelegen/ hiermit kra&#x0364;fftiglich ver&#x017F;chreibet/<lb/>
nebe&#x017F;t Ja&#x0364;hrlichen Renten von Zwo&#x0364;lfftau&#x017F;end<lb/>
Reißthalern/ welche bey einer Erbahren Zunfft<lb/>
der Lo&#x0364;ffel- und Flechten-Macher &#x017F;tehen/ wie<lb/>
denn auch &#x017F;echs Packentro&#x0364;gen von fichtenem<lb/>
Holtze/ unter welchen einer etwas abgenu&#x0364;tzet.<lb/>
Allen &#x017F;einen Kleidern/ wie er die in frembden<lb/>
Landen und zu Hau&#x017F;e/ auff Fe&#x017F;t- und Werckelta-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gen/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[92/0108] Heyraths-Contract. Herr Sempronius vor Frauen Cyrilla ſonder Leibes-Erben Todes erbleichen ſolte/ welches doch nicht geſchehen wolle/ gedachte Frau Cyril- la vierzehntauſend zuvorgedachter Sorte dop- pel-Ducaten eines Schlages/ zuvor aus ſeiner Verlaſſenſchafft bekomme/ das uͤbrige Ver- moͤgen aber ſoll an Herren Sempronii hinter- laſſene Blutsverwandten devolviret werden. Doch alſo/ daß Frau Cyrilla wiederumb mit denſelben zu gleichem Theile gehe. Dafern a- ber aus ſolcher Ehe Kinder erfolgen/ welche beyderſeits wuͤndſchen/ wird ſich Frau Cyrilla mit ihrem gebuͤhrender legitima vergnuͤgen laſ- ſen/ welcher hergegen ſtatt Leibgedinges Herr Sempronius ein Fuhrwerck an der Oſt Seiten der Neuſtadt/ zwiſchen Marcus Pluncken Fi- delbogen-Macher/ und Jhr geſtrengter Herren/ Herren Narrenkopff von Fliegenheim Guͤt- tern gelegen/ hiermit kraͤfftiglich verſchreibet/ nebeſt Jaͤhrlichen Renten von Zwoͤlfftauſend Reißthalern/ welche bey einer Erbahren Zunfft der Loͤffel- und Flechten-Macher ſtehen/ wie denn auch ſechs Packentroͤgen von fichtenem Holtze/ unter welchen einer etwas abgenuͤtzet. Allen ſeinen Kleidern/ wie er die in frembden Landen und zu Hauſe/ auff Feſt- und Werckelta- gen/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das Exemplar stellt den ersten datierten Druck da… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gryphius_horribilicribrifax_1663
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gryphius_horribilicribrifax_1663/108
Zitationshilfe: Gryphius, Andreas: Horribilicribrifax. Breslau, 1665, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gryphius_horribilicribrifax_1663/108>, abgerufen am 21.11.2024.