Gryphius, Andreas: Horribilicribrifax. Breslau, 1665.Schertz-Spiel. Sempron. khedon. Doch! er ist nicht vom tantzen/ er ist vom lieben. Cyrill. Aber wer hat den Brieff geschrieben? Sempron. Ego. Cyrill. Jch kenne den guten Mann nicht. Sempron. Sempronios pepoieka, das ist/ ich in eigner Person. Cyrille. Jhr Gelehrten habt wunderliche Namen. Aber stehet in dem Brieffe/ daß ihr Jungfer Coelesti- nam lieb habt? Sempron. Divinavit. Cyrille. Die Jungfer hält nichts vom König David. Sempr. Meine wehrteste Zierde! redet mein bestes/ was ihr in meinem Hause begehren werdet/ das ist al- les euch zu Dienst. Tua sunt, posce. Cyrille. Wie sprechet ihr/ Pfut Hund/ huste? Herr Ce- cronius werdet ihr meine Jahre auff dem Halse haben ihr werdet genung husten. Sempron. Jch sage darvon nicht/ ich bitte/ ihr wollet meine Sache bey Jungfrau Coelestina befördern/ und ihr diesen Brieff de manu in manum überant- worten. Cyrill. Ha/ ha/ nu merck ich/ wo der Hase ligt. Für wen seht ihr mich an? vor eine alte Kuppelhure? Solt ihr mir dis anmuthen? was hindert mich/ daß ich nicht anfange Zeter zuruffen/ muß ich diß auff meine alte Tage erleben? Ha!a!a!a!a!a! Sempron. Ey Frau Cyrilla was bildet ihr euch ein? Meinet ihr/ daß ich solche Sachen fürhabe? aliter catuli olent, aliter sues, sagt Plautus. allo korone phtheggetai. Cyrille. Was? soll ich mich an Hals hängen? Sempron. Ey nein doch/ Jch bin ein ehrlich Mann/ und ihr eine ehrliche Frau/ und habe etwas ehrliches für/ beschweret euch nicht mir in dieser Sach be- hülff- B v
Schertz-Spiel. Sempron. χεδὸν. Doch! er iſt nicht vom tantzen/ er iſt vom lieben. Cyrill. Aber wer hat den Brieff geſchrieben? Sempron. Ego. Cyrill. Jch kenne den guten Mann nicht. Sempron. Σεμπρόνιος πεποίηϰα, das iſt/ ich in eigner Perſon. Cyrille. Jhr Gelehrten habt wunderliche Namen. Aber ſtehet in dem Brieffe/ daß ihr Jungfer Cœleſti- nam lieb habt? Sempron. Divinavit. Cyrille. Die Jungfer haͤlt nichts vom Koͤnig David. Sempr. Meine wehrteſte Zierde! redet mein beſtes/ was ihr in meinem Hauſe begehren werdet/ das iſt al- les euch zu Dienſt. Tua ſunt, poſce. Cyrille. Wie ſprechet ihr/ Pfut Hund/ huſte? Herr Ce- cronius werdet ihr meine Jahre auff dem Halſe haben ihr werdet genung huſten. Sempron. Jch ſage darvon nicht/ ich bitte/ ihr wollet meine Sache bey Jungfrau Cœleſtina befoͤrdern/ und ihr dieſen Brieff de manu in manum uͤberant- worten. Cyrill. Ha/ ha/ nu merck ich/ wo der Haſe ligt. Fuͤr wen ſeht ihr mich an? vor eine alte Kuppelhure? Solt ihr mir dis anmuthen? was hindert mich/ daß ich nicht anfange Zeter zuruffen/ muß ich diß auff meine alte Tage erleben? Ha!a!a!a!a!a! Sempron. Ey Frau Cyrilla was bildet ihr euch ein? Meinet ihr/ daß ich ſolche Sachen fuͤrhabe? aliter catuli olent, aliter ſues, ſagt Plautus. ἄλλο ϰορώνη ϕθέγγεται. Cyrille. Was? ſoll ich mich an Hals haͤngen? Sempron. Ey nein doch/ Jch bin ein ehrlich Mann/ und ihr eine ehrliche Frau/ und habe etwas ehrliches fuͤr/ beſchweret euch nicht mir in dieſer Sach be- huͤlff- B v
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Schertz-Spiel.
Sempron. χεδὸν. Doch! er iſt nicht vom tantzen/ er iſt
vom lieben.
Cyrill. Aber wer hat den Brieff geſchrieben?
Sempron. Ego.
Cyrill. Jch kenne den guten Mann nicht.
Sempron. Σεμπρόνιος πεποίηϰα, das iſt/ ich in eigner
Perſon.
Cyrille. Jhr Gelehrten habt wunderliche Namen. Aber
ſtehet in dem Brieffe/ daß ihr Jungfer Cœleſti-
nam lieb habt?
Sempron. Divinavit.
Cyrille. Die Jungfer haͤlt nichts vom Koͤnig David.
Sempr. Meine wehrteſte Zierde! redet mein beſtes/ was
ihr in meinem Hauſe begehren werdet/ das iſt al-
les euch zu Dienſt. Tua ſunt, poſce.
Cyrille. Wie ſprechet ihr/ Pfut Hund/ huſte? Herr Ce-
cronius werdet ihr meine Jahre auff dem Halſe
haben ihr werdet genung huſten.
Sempron. Jch ſage darvon nicht/ ich bitte/ ihr wollet
meine Sache bey Jungfrau Cœleſtina befoͤrdern/
und ihr dieſen Brieff de manu in manum uͤberant-
worten.
Cyrill. Ha/ ha/ nu merck ich/ wo der Haſe ligt. Fuͤr
wen ſeht ihr mich an? vor eine alte Kuppelhure?
Solt ihr mir dis anmuthen? was hindert mich/
daß ich nicht anfange Zeter zuruffen/ muß ich diß
auff meine alte Tage erleben? Ha!a!a!a!a!a!
Sempron. Ey Frau Cyrilla was bildet ihr euch ein?
Meinet ihr/ daß ich ſolche Sachen fuͤrhabe?
aliter catuli olent, aliter ſues, ſagt Plautus.
ἄλλο ϰορώνη ϕθέγγεται.
Cyrille. Was? ſoll ich mich an Hals haͤngen?
Sempron. Ey nein doch/ Jch bin ein ehrlich Mann/ und
ihr eine ehrliche Frau/ und habe etwas ehrliches
fuͤr/ beſchweret euch nicht mir in dieſer Sach be-
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