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Gryphius, Andreas: Horribilicribrifax. Breslau, 1665.

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Schertz-Spiel.
Cyrill. Jch wolte noch wol fragen/ sehet nur wie mich eure
Sophia abge würtzet hat!
Don Diego. Sie weis wol/ daß besser Würtze an euch
verloren ist.
Cyrill. Ja/ und ihr wolt mich noch darzu auslachen!
Diego. Wie das Fleisch ist/ so ist der Pfeffer! aber ich kan
kaum glauben/ daß Sophia so unbarmhertzig mit
euch umbgegangen.
Cyrill. Welcher Teuffel solte es sonst gethan haben/ hat
sie nicht Leute gnug bey sich im Hause/ die sich ih-
rer annehmen.
Diego. Sie wohnet ja mit ihrer Mutter gantz alleine.
Cyrill. Was weis ich/ wer stets bey ihr stecket/ sehet nur
ich speye Blut.

Sie reuspert sich.
Diego. Purgiere dich Teuffel/ friß Flechtenmacher/ scheiß
Siedeschneider/ wische den Ars an Feuermauer-
kehrer.
Cyrill. Ja was hab ich nu darvon als Stanck und Vn-
danck.
Diego. Wer nicht recht spielen kan/ dem schläget man die
Lauten an dem Kopffe entzwey.
Cyrill. Das dacht ich.
Diego. Seyd zu frieden/ seyd zu frieden/ Mutter Cyrill,
und folget mir! ich will euch schon Satisfaction
thun.
Cyrill. Gehet voran; ich wil euch folgen. wenn mich ie-
mand sehen wird/ muß ich sagen/ ich sey so gefal-
len. Dar ist sen in dem Walde ein Rößlein
roth/ das hat sen geschaffen der liebe GOtt/ O
trauriges Leben betrübte Zeit! Du hast mir ge-
nommen alle meine Freud.

Gehet betend ab.
Coelestina. Camilla.
Coelest. Die thörichte Närrin dorffte sich unterstehen mir
dero-
C v
Schertz-Spiel.
Cyrill. Jch wolte noch wol fragen/ ſehet nur wie mich eure
Sophia abge wuͤrtzet hat!
Don Diego. Sie weis wol/ daß beſſer Wuͤrtze an euch
verloren iſt.
Cyrill. Ja/ und ihr wolt mich noch darzu auslachen!
Diego. Wie das Fleiſch iſt/ ſo iſt der Pfeffer! aber ich kan
kaum glauben/ daß Sophia ſo unbarmhertzig mit
euch umbgegangen.
Cyrill. Welcher Teuffel ſolte es ſonſt gethan haben/ hat
ſie nicht Leute gnug bey ſich im Hauſe/ die ſich ih-
rer annehmen.
Diego. Sie wohnet ja mit ihrer Mutter gantz alleine.
Cyrill. Was weis ich/ wer ſtets bey ihr ſtecket/ ſehet nur
ich ſpeye Blut.

Sie reuſpert ſich.
Diego. Purgiere dich Teuffel/ friß Flechtenmacher/ ſcheiß
Siedeſchneider/ wiſche den Ars an Feuermauer-
kehrer.
Cyrill. Ja was hab ich nu darvon als Stanck und Vn-
danck.
Diego. Wer nicht recht ſpielen kan/ dem ſchlaͤget man die
Lauten an dem Kopffe entzwey.
Cyrill. Das dacht ich.
Diego. Seyd zu frieden/ ſeyd zu frieden/ Mutter Cyrill,
und folget mir! ich will euch ſchon Satisfaction
thun.
Cyrill. Gehet voran; ich wil euch folgen. wenn mich ie-
mand ſehen wird/ muß ich ſagen/ ich ſey ſo gefal-
len. Dar iſt ſen in dem Walde ein Roͤßlein
roth/ das hat ſen geſchaffen der liebe GOtt/ O
trauriges Leben betruͤbte Zeit! Du haſt mir ge-
nommen alle meine Freud.

Gehet betend ab.
Cœleſtina. Camilla.
Cœleſt. Die thoͤrichte Naͤrrin dorffte ſich unterſtehen mir
dero-
C v
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[29/0045] Schertz-Spiel. Cyrill. Jch wolte noch wol fragen/ ſehet nur wie mich eure Sophia abge wuͤrtzet hat! Don Diego. Sie weis wol/ daß beſſer Wuͤrtze an euch verloren iſt. Cyrill. Ja/ und ihr wolt mich noch darzu auslachen! Diego. Wie das Fleiſch iſt/ ſo iſt der Pfeffer! aber ich kan kaum glauben/ daß Sophia ſo unbarmhertzig mit euch umbgegangen. Cyrill. Welcher Teuffel ſolte es ſonſt gethan haben/ hat ſie nicht Leute gnug bey ſich im Hauſe/ die ſich ih- rer annehmen. Diego. Sie wohnet ja mit ihrer Mutter gantz alleine. Cyrill. Was weis ich/ wer ſtets bey ihr ſtecket/ ſehet nur ich ſpeye Blut. Sie reuſpert ſich. Diego. Purgiere dich Teuffel/ friß Flechtenmacher/ ſcheiß Siedeſchneider/ wiſche den Ars an Feuermauer- kehrer. Cyrill. Ja was hab ich nu darvon als Stanck und Vn- danck. Diego. Wer nicht recht ſpielen kan/ dem ſchlaͤget man die Lauten an dem Kopffe entzwey. Cyrill. Das dacht ich. Diego. Seyd zu frieden/ ſeyd zu frieden/ Mutter Cyrill, und folget mir! ich will euch ſchon Satisfaction thun. Cyrill. Gehet voran; ich wil euch folgen. wenn mich ie- mand ſehen wird/ muß ich ſagen/ ich ſey ſo gefal- len. Dar iſt ſen in dem Walde ein Roͤßlein roth/ das hat ſen geſchaffen der liebe GOtt/ O trauriges Leben betruͤbte Zeit! Du haſt mir ge- nommen alle meine Freud. Gehet betend ab. Cœleſtina. Camilla. Cœleſt. Die thoͤrichte Naͤrrin dorffte ſich unterſtehen mir dero- C v

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Zitationshilfe: Gryphius, Andreas: Horribilicribrifax. Breslau, 1665, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gryphius_horribilicribrifax_1663/45>, abgerufen am 21.11.2024.