Gryphius, Andreas: Großmüttiger Rechts-Gelehrter/ Oder Sterbender Æmilius Paulus Papinianus. Breslau, 1659.Kurtzer Begriff der Abhandlungen. I. PApinianus klaget über die wider Jhn entstehende heimlich II. Laetus verhetzet Käyser Bassianum mehr und mehr auff III. Käyser Bassianus beklaget sein verübetes Verbrechen/ lebend
Kurtzer Begriff der Abhandlungen. I. PApinianus klaget uͤber die wider Jhn entſtehende heimlich II. Lætus verhetzet Kaͤyſer Basſianum mehr und mehr auff III. Kaͤyſer Basſianus beklaget ſein veruͤbetes Verbrechen/ lebend
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <pb facs="#f0012"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kurtzer Begriff der Abhandlungen.</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">I.</hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">P</hi>Apinianus</hi> <hi rendition="#fr">klaget uͤber die wider Jhn entſtehende heimlich<lb/> und offentliche Verfolgung/ gruͤndet ſich auff die Auffrich-<lb/> tikeit ſeines Gewiſſens/ verſichert die Kaͤyſerliche Wittib</hi> <hi rendition="#aq">ju-<lb/> lien</hi> <hi rendition="#fr">ſeiner Treue und geneigten Gemutes gegen Jhren Sohn</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Getam:</hi> <hi rendition="#fr">Widerleget die ſo Jhm Schuld gegeben/ als wenn<lb/> Er zu ſehr Kaͤyſer</hi> <hi rendition="#aq"> <choice> <sic>Basfiano</sic> <corr>Basſiano</corr> </choice> </hi> <hi rendition="#fr">anhaͤngig/ ermahnet/ letzlich ſeine<lb/> Ehe-Gemahlin</hi> <hi rendition="#aq">Plautiam</hi> <hi rendition="#fr">zu Geduld und Vorſichtikeit bey<lb/> bevorſtehendem Ungluͤck. Seine Hofe-Junckern verwerffen<lb/> in dem Reyen/ das herꝛliche Leben der Stats-Bedineten/ und<lb/> preiſen den gluͤckſeligen Zuſtand der jenigen die jhre Zeit vor<lb/> ſich in ſtiller Ruhe zubringen.</hi> </p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">II.</hi> </hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#aq">Lætus</hi> <hi rendition="#fr">verhetzet Kaͤyſer</hi> <hi rendition="#aq">Basſianum</hi> <hi rendition="#fr">mehr und mehr auff</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Getam,</hi> <hi rendition="#fr">wie denn zu einer ſondern Verbitterung Anlaß gibt/<lb/> daß ſich</hi> <hi rendition="#aq">Geta</hi> <hi rendition="#fr">einen Befehl/ welchen</hi> <hi rendition="#aq">Basſianus</hi> <hi rendition="#fr">außgefertiget/<lb/> zu unterſchreiben verwidert.</hi> <hi rendition="#aq">Julia</hi> <hi rendition="#fr">ſuchet vergebens beyde<lb/> Fuͤrſten zu verſoͤhnen/ und wird in Jhrer Gegenwart und<lb/> Schoß</hi> <hi rendition="#aq">Geta</hi> <hi rendition="#fr">von</hi> <hi rendition="#aq">Basſiano</hi> <hi rendition="#fr">mit einem Dolch erſtoſſen.</hi> <hi rendition="#aq">Julia</hi><lb/> <hi rendition="#fr">beweinet den Untergang Jhres Sohnes: Wird aber von</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Thraſullo</hi> <hi rendition="#fr">Jhrem Sternſeher erinnert/ daß Sie durch diſes<lb/> wehklagen ſich in hoͤchſte Gefahr ſtuͤrtzen/ widrigen falls/ da<lb/> Sie Jhre wehmut verborgen halten koͤnne/ gelegenheit di-<lb/> ſen Tod zu raͤchen/ und abermals den Thron zu beſteigen/<lb/> erlangen werde. Worauff Sie gezwungen Jhre wehmut<lb/> verbirget/ und ſich</hi> <hi rendition="#aq">Cleandern,</hi> <hi rendition="#fr">der deß ermordeten Fuͤrſten<lb/> Leiche abzufodern/ und wie Sie ſich geberde/ zu erforſchen/<lb/> abgefertiget/ anzuhoͤren entſchleuſt. Die Gerechtikeit gibt<lb/> den Raſereyen (in den Reyen) macht uͤber den Bruder-<lb/> Moͤrder.</hi> </p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">III.</hi> </hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Kaͤyſer</hi> <hi rendition="#aq">Basſianus</hi> <hi rendition="#fr">beklaget ſein veruͤbetes Verbrechen/<lb/> und verdammer</hi> <hi rendition="#aq">Lætum,</hi> <hi rendition="#fr">den vornehmſten Anſtiffter dieſer<lb/> Ubelthat/ zu dem Tode. Hoͤret</hi> <hi rendition="#aq">Cleandern,</hi> <hi rendition="#fr">welcher erzehlet/<lb/> wie bey abholung der Leichen ſich</hi> <hi rendition="#aq">Julie</hi> <hi rendition="#fr">geſtellet/ und was<lb/> Sie gebeten. Worauff der Kaͤyſer anſchafft Jhr</hi> <hi rendition="#aq">Lætum</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">lebend</hi> </fw><lb/> </p> </div> </div> </div> </front> </text> </TEI> [0012]
Kurtzer Begriff der Abhandlungen.
I.
PApinianus klaget uͤber die wider Jhn entſtehende heimlich
und offentliche Verfolgung/ gruͤndet ſich auff die Auffrich-
tikeit ſeines Gewiſſens/ verſichert die Kaͤyſerliche Wittib ju-
lien ſeiner Treue und geneigten Gemutes gegen Jhren Sohn
Getam: Widerleget die ſo Jhm Schuld gegeben/ als wenn
Er zu ſehr Kaͤyſer Basſiano anhaͤngig/ ermahnet/ letzlich ſeine
Ehe-Gemahlin Plautiam zu Geduld und Vorſichtikeit bey
bevorſtehendem Ungluͤck. Seine Hofe-Junckern verwerffen
in dem Reyen/ das herꝛliche Leben der Stats-Bedineten/ und
preiſen den gluͤckſeligen Zuſtand der jenigen die jhre Zeit vor
ſich in ſtiller Ruhe zubringen.
II.
Lætus verhetzet Kaͤyſer Basſianum mehr und mehr auff
Getam, wie denn zu einer ſondern Verbitterung Anlaß gibt/
daß ſich Geta einen Befehl/ welchen Basſianus außgefertiget/
zu unterſchreiben verwidert. Julia ſuchet vergebens beyde
Fuͤrſten zu verſoͤhnen/ und wird in Jhrer Gegenwart und
Schoß Geta von Basſiano mit einem Dolch erſtoſſen. Julia
beweinet den Untergang Jhres Sohnes: Wird aber von
Thraſullo Jhrem Sternſeher erinnert/ daß Sie durch diſes
wehklagen ſich in hoͤchſte Gefahr ſtuͤrtzen/ widrigen falls/ da
Sie Jhre wehmut verborgen halten koͤnne/ gelegenheit di-
ſen Tod zu raͤchen/ und abermals den Thron zu beſteigen/
erlangen werde. Worauff Sie gezwungen Jhre wehmut
verbirget/ und ſich Cleandern, der deß ermordeten Fuͤrſten
Leiche abzufodern/ und wie Sie ſich geberde/ zu erforſchen/
abgefertiget/ anzuhoͤren entſchleuſt. Die Gerechtikeit gibt
den Raſereyen (in den Reyen) macht uͤber den Bruder-
Moͤrder.
III.
Kaͤyſer Basſianus beklaget ſein veruͤbetes Verbrechen/
und verdammer Lætum, den vornehmſten Anſtiffter dieſer
Ubelthat/ zu dem Tode. Hoͤret Cleandern, welcher erzehlet/
wie bey abholung der Leichen ſich Julie geſtellet/ und was
Sie gebeten. Worauff der Kaͤyſer anſchafft Jhr Lætum
lebend
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |