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Gryphius, Andreas: Großmüttiger Rechts-Gelehrter/ Oder Sterbender Æmilius Paulus Papinianus. Breslau, 1659.

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Sterbender
245.
Bassian. Der seine Schlüss' umbstöst/ und sein Gesetz verlacht.
Geta. Offt/ wenn man schlüssen nicht zu embsig nachgedacht.
Bassian. Der seine Diner höhnt und die Verwalter schändet.
Geta. Wenn man die besten nicht zu Land-Verwaltern
sendet.
Bassian. Die besten/ die Er uns nicht treulos machen kan.
250.
Geta. Treulos ist/ der von uns diß gab dem Bruder an.
Bassianus. Warumb verwirfft man dehn dem Wir AEgypten
gönnten?
Geta. Dieweil Wir seinen Geitz nicht mehr vertragen könten.
Bassian. Wird darmit unser Wort und Hand nicht höchst
geschertzt?
Geta. Nein! wenn der Fürst was Recht und Fürsten-Wort
behertzt.
255.
Bassian. So glaubt man daß Wir blind und unbedacht hin
schreiben?
Geta. Man soll nicht sonder Rath ein hohes Werck be-
treiben.
Bassian. Steckt Er denn voll von Rath; und schätzt uns ohn
Verstand?
Geta. Warumb setzt man den Rath dem Fürsten an die
Hand?
Iulia. O Kinder haltet inn!
Bassian. Man muß den Zän-
cker hören.
260.
Geta. Und den/ der weis' allein sich dünckt/ noch Weißheit
lehren.
Laetus. Verträgt der Fürst den Hohn? Iulia. Gib nach
mein Blut! gib nach!
O Fürst! O Bassian!
Bassian. Nim hin vor dise Schmach!
Geta. Ach Bruder! Mutter Ach!
Iulia. Ach Antonin!
mein Hoffen!
Geta. O Bruder! Ach verzeih!
Iulia. Schaw unsre Brust
ist offen!
265.O Kind! O Fürst! halt inn! O Jungfern! Diner! reist!
O reist den Fürsten hin! Eh' Er deß Brudern Geist
Durch
Sterbender
245.
Basſian. Der ſeine Schluͤſſ’ umbſtoͤſt/ und ſein Geſetz verlacht.
Geta. Offt/ weñ man ſchluͤſſen nicht zu embſig nachgedacht.
Basſian. Der ſeine Diner hoͤhnt und die Verwalter ſchaͤndet.
Geta. Wenn man die beſten nicht zu Land-Verwaltern
ſendet.
Basſian. Die beſten/ die Er uns nicht treulos machen kan.
250.
Geta. Treulos iſt/ der von uns diß gab dem Bruder an.
Basſianus. Warumb verwirfft man dehn dem Wir Ægypten
goͤnnten?
Geta. Dieweil Wir ſeinen Geitz nicht mehr vertragen koͤntẽ.
Basſian. Wird darmit unſer Wort und Hand nicht hoͤchſt
geſchertzt?
Geta. Nein! wenn der Fuͤrſt was Recht und Fuͤrſten-Wort
behertzt.
255.
Basſian. So glaubt man daß Wir blind und unbedacht hin
ſchreiben?
Geta. Man ſoll nicht ſonder Rath ein hohes Werck be-
treiben.
Basſian. Steckt Er denn voll von Rath; und ſchaͤtzt uns ohn
Verſtand?
Geta. Warumb ſetzt man den Rath dem Fuͤrſten an die
Hand?
Iulia. O Kinder haltet inn!
Basſian. Man muß den Zaͤn-
cker hoͤren.
260.
Geta. Und den/ der weiſ’ allein ſich duͤnckt/ noch Weißheit
lehren.
Lætus. Vertraͤgt der Fuͤrſt den Hohn? Iulia. Gib nach
mein Blut! gib nach!
O Fuͤrſt! O Basſian!
Basſian. Nim hin vor diſe Schmach!
Geta. Ach Bruder! Mutter Ach!
Iulia. Ach Antonin!
mein Hoffen!
Geta. O Bruder! Ach verzeih!
Iulia. Schaw unſre Bruſt
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[0052] Sterbender Basſian. Der ſeine Schluͤſſ’ umbſtoͤſt/ und ſein Geſetz verlacht. Geta. Offt/ weñ man ſchluͤſſen nicht zu embſig nachgedacht. Basſian. Der ſeine Diner hoͤhnt und die Verwalter ſchaͤndet. Geta. Wenn man die beſten nicht zu Land-Verwaltern ſendet. Basſian. Die beſten/ die Er uns nicht treulos machen kan. Geta. Treulos iſt/ der von uns diß gab dem Bruder an. Basſianus. Warumb verwirfft man dehn dem Wir Ægypten goͤnnten? Geta. Dieweil Wir ſeinen Geitz nicht mehr vertragen koͤntẽ. Basſian. Wird darmit unſer Wort und Hand nicht hoͤchſt geſchertzt? Geta. Nein! wenn der Fuͤrſt was Recht und Fuͤrſten-Wort behertzt. Basſian. So glaubt man daß Wir blind und unbedacht hin ſchreiben? Geta. Man ſoll nicht ſonder Rath ein hohes Werck be- treiben. Basſian. Steckt Er denn voll von Rath; und ſchaͤtzt uns ohn Verſtand? Geta. Warumb ſetzt man den Rath dem Fuͤrſten an die Hand? Iulia. O Kinder haltet inn! Basſian. Man muß den Zaͤn- cker hoͤren. Geta. Und den/ der weiſ’ allein ſich duͤnckt/ noch Weißheit lehren. Lætus. Vertraͤgt der Fuͤrſt den Hohn? Iulia. Gib nach mein Blut! gib nach! O Fuͤrſt! O Basſian! Basſian. Nim hin vor diſe Schmach! Geta. Ach Bruder! Mutter Ach! Iulia. Ach Antonin! mein Hoffen! Geta. O Bruder! Ach verzeih! Iulia. Schaw unſre Bruſt iſt offen! O Kind! O Fuͤrſt! halt inn! O Jungfern! Diner! reiſt! O reiſt den Fuͤrſten hin! Eh’ Er deß Brudern Geiſt Durch

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Zitationshilfe: Gryphius, Andreas: Großmüttiger Rechts-Gelehrter/ Oder Sterbender Æmilius Paulus Papinianus. Breslau, 1659, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gryphius_rechtsgelehrter_1659/52>, abgerufen am 24.11.2024.