Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.

Bild:
<< vorherige Seite

und Kirche zu verlassen / und die Päbstische anzunehmen: weil unter den Papisten selbst in vielen Hauptstücken so viel Uneinigkeit ist / als immermehr unter den unsern seyn kan. Und so um einiges Zanckes willen in der Lehre und andern Dingen / die Lehre selbst nicht recht wäre / wie würde es mit der Apostolischen Lehre und Kirche gestanden haben? confer Act. 15. Gal. 2. etc. coll. Luc. 12 / 51. 1. Cor. 1 / 12. seqq. Indeß befleißigen wir uns je mehr und mehr einerley Meynung und Reden zu führen / wie Christus darum seinen Vater gebeten / Joh. 17. vermahnen einander darzu / und bitten GOTT / er wolle uns durch seinen Geist je mehr und mehr reinigen / Rom. 15 / 5. 6.

Antwort auf die vierzehnde Betrachtung.

Was ich oben erinnert von dem falschen Principio der Vernunfft / das wiederhol ich hier wieder. Der Glaube muß nach der Schrifft / und nicht nach der Vernunfft geurtheilet werden. Wie nun also die Thesis in sich schon große Unrichtigkeit hat; so ist es auch mit derselben usu & applicatione beschaffen. Wenn nun der Autor aus diesem

und Kirche zu verlassen / und die Päbstische anzunehmen: weil unter den Papisten selbst in vielen Hauptstücken so viel Uneinigkeit ist / als immermehr unter den unsern seyn kan. Und so um einiges Zanckes willen in der Lehre und andern Dingen / die Lehre selbst nicht recht wäre / wie würde es mit der Apostolischen Lehre und Kirche gestanden haben? confer Act. 15. Gal. 2. etc. coll. Luc. 12 / 51. 1. Cor. 1 / 12. seqq. Indeß befleißigen wir uns je mehr und mehr einerley Meynung und Reden zu führen / wie Christus darum seinen Vater gebeten / Joh. 17. vermahnen einander darzu / und bitten GOTT / er wolle uns durch seinen Geist je mehr und mehr reinigen / Rom. 15 / 5. 6.

Antwort auf die vierzehnde Betrachtung.

Was ich oben erinnert von dem falschen Principio der Vernunfft / das wiederhol ich hier wieder. Der Glaube muß nach der Schrifft / und nicht nach der Vernunfft geurtheilet werden. Wie nun also die Thesis in sich schon große Unrichtigkeit hat; so ist es auch mit derselben usu & applicatione beschaffen. Wenn nun der Autor aus diesem

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0033" n="33"/>
und Kirche zu verlassen /                      und die Päbstische anzunehmen: weil unter den Papisten selbst in vielen                      Hauptstücken so viel Uneinigkeit ist / als immermehr unter den unsern seyn kan.                      Und so um einiges Zanckes willen in der Lehre und andern Dingen / die Lehre                      selbst nicht recht wäre / wie würde es mit der Apostolischen Lehre und Kirche                      gestanden haben? confer Act. 15. Gal. 2. etc. coll. Luc. 12 / 51. 1. Cor. 1 /                      12. seqq. Indeß befleißigen wir uns je mehr und mehr einerley Meynung und Reden                      zu führen / wie Christus darum seinen Vater gebeten / Joh. 17. vermahnen                      einander darzu / und bitten GOTT / er wolle uns durch seinen Geist je mehr und                      mehr reinigen / Rom. 15 / 5. 6.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Antwort auf die vierzehnde Betrachtung.<lb/></head>
        <p>Was ich oben erinnert von dem falschen Principio der Vernunfft / das wiederhol                      ich hier wieder. Der Glaube muß nach der Schrifft / und nicht nach der Vernunfft                      geurtheilet werden. Wie nun also die Thesis in sich schon große Unrichtigkeit                      hat; so ist es auch mit derselben usu &amp; applicatione beschaffen. Wenn nun                      der Autor aus diesem
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[33/0033] und Kirche zu verlassen / und die Päbstische anzunehmen: weil unter den Papisten selbst in vielen Hauptstücken so viel Uneinigkeit ist / als immermehr unter den unsern seyn kan. Und so um einiges Zanckes willen in der Lehre und andern Dingen / die Lehre selbst nicht recht wäre / wie würde es mit der Apostolischen Lehre und Kirche gestanden haben? confer Act. 15. Gal. 2. etc. coll. Luc. 12 / 51. 1. Cor. 1 / 12. seqq. Indeß befleißigen wir uns je mehr und mehr einerley Meynung und Reden zu führen / wie Christus darum seinen Vater gebeten / Joh. 17. vermahnen einander darzu / und bitten GOTT / er wolle uns durch seinen Geist je mehr und mehr reinigen / Rom. 15 / 5. 6. Antwort auf die vierzehnde Betrachtung. Was ich oben erinnert von dem falschen Principio der Vernunfft / das wiederhol ich hier wieder. Der Glaube muß nach der Schrifft / und nicht nach der Vernunfft geurtheilet werden. Wie nun also die Thesis in sich schon große Unrichtigkeit hat; so ist es auch mit derselben usu & applicatione beschaffen. Wenn nun der Autor aus diesem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/33
Zitationshilfe: Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/33>, abgerufen am 21.11.2024.