Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.Römisch-Catholischen Glauben geschehen / so viel Wesens macht / denn es ist ja bekant genug / daß in West-Indien die armen Heyden von den tyrannischen Spaniern mit schrecklicher Gewalt und Grausamkeit zu der Bekäntniß der Christlichen Religion sind gezwungen worden / und daß in Ost-Indien / sonderlich in China / die Jesuiten / nach dem Urtheil der Herren Dominicaner / sich einer leichtfertigen und unverantwortlichen Art die Heyden zum Christl. Glauben zu bringen / bedienet haben. Auf das übrige was der Autor in der 23. Betrachtung vorbringt / ist zu mercken / daß alle diejenigen Heydnischen Völcker / welche sich zu dem wahren Christlichen Glauben bekehret haben / auch eben hierdurch zu dem Evangelischen Lutherischen Glauben / (welcher von jenem nicht unterschieden ist /) sich gewendet haben. Und ist denn auch dem Autori die Bekehrung der Heyden auf der Küste Tranquebar zu unser Evangelischen Religion so gar unbekant / daß er frech in den Tag hinein schreiben darff / er habe nicht ein einiges Heydnisches Volck funden / das sich zu unserer Religion bekehret hätte. Römisch-Catholischen Glauben geschehen / so viel Wesens macht / denn es ist ja bekant genug / daß in West-Indien die armen Heyden von den tyrannischen Spaniern mit schrecklicher Gewalt und Grausamkeit zu der Bekäntniß der Christlichen Religion sind gezwungen worden / und daß in Ost-Indien / sonderlich in China / die Jesuiten / nach dem Urtheil der Herren Dominicaner / sich einer leichtfertigen und unverantwortlichen Art die Heyden zum Christl. Glauben zu bringen / bedienet haben. Auf das übrige was der Autor in der 23. Betrachtung vorbringt / ist zu mercken / daß alle diejenigen Heydnischen Völcker / welche sich zu dem wahren Christlichen Glauben bekehret haben / auch eben hierdurch zu dem Evangelischen Lutherischen Glauben / (welcher von jenem nicht unterschieden ist /) sich gewendet haben. Und ist denn auch dem Autori die Bekehrung der Heyden auf der Küste Tranquebar zu unser Evangelischen Religion so gar unbekant / daß er frech in den Tag hinein schreiben darff / er habe nicht ein einiges Heydnisches Volck funden / das sich zu unserer Religion bekehret hätte. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0051" n="51"/> Römisch-Catholischen Glauben geschehen / so viel Wesens macht / denn es ist ja bekant genug / daß in West-Indien die armen Heyden von den tyrannischen Spaniern mit schrecklicher Gewalt und Grausamkeit zu der Bekäntniß der Christlichen Religion sind gezwungen worden / und daß in Ost-Indien / sonderlich in China / die Jesuiten / nach dem Urtheil der Herren Dominicaner / sich einer leichtfertigen und unverantwortlichen Art die Heyden zum Christl. Glauben zu bringen / bedienet haben. Auf das übrige was der Autor in der 23. Betrachtung vorbringt / ist zu mercken / daß alle diejenigen Heydnischen Völcker / welche sich zu dem wahren Christlichen Glauben bekehret haben / auch eben hierdurch zu dem Evangelischen Lutherischen Glauben / (welcher von jenem nicht unterschieden ist /) sich gewendet haben. Und ist denn auch dem Autori die Bekehrung der Heyden auf der Küste Tranquebar zu unser Evangelischen Religion so gar unbekant / daß er frech in den Tag hinein schreiben darff / er habe nicht ein einiges Heydnisches Volck funden / das sich zu unserer Religion bekehret hätte.</p> </div> </body> </text> </TEI> [51/0051]
Römisch-Catholischen Glauben geschehen / so viel Wesens macht / denn es ist ja bekant genug / daß in West-Indien die armen Heyden von den tyrannischen Spaniern mit schrecklicher Gewalt und Grausamkeit zu der Bekäntniß der Christlichen Religion sind gezwungen worden / und daß in Ost-Indien / sonderlich in China / die Jesuiten / nach dem Urtheil der Herren Dominicaner / sich einer leichtfertigen und unverantwortlichen Art die Heyden zum Christl. Glauben zu bringen / bedienet haben. Auf das übrige was der Autor in der 23. Betrachtung vorbringt / ist zu mercken / daß alle diejenigen Heydnischen Völcker / welche sich zu dem wahren Christlichen Glauben bekehret haben / auch eben hierdurch zu dem Evangelischen Lutherischen Glauben / (welcher von jenem nicht unterschieden ist /) sich gewendet haben. Und ist denn auch dem Autori die Bekehrung der Heyden auf der Küste Tranquebar zu unser Evangelischen Religion so gar unbekant / daß er frech in den Tag hinein schreiben darff / er habe nicht ein einiges Heydnisches Volck funden / das sich zu unserer Religion bekehret hätte.
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