Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.Von den geselschaftlichen Verbindungen nennen, war ein Hauptgrund von den Anmassungen derPäpste. Sie sahen dies als eine Bestättigung der Kaiser- wahl an, und leiteten das Recht daraus her, die erwähl- ten Kaiser nach Gefallen anzunehmen oder zu verwerfen. Hadrian IV. sagt in einem Schreiben an die teutschen Erz- bischöfe sehr freimüthig: Romanum imperium a Graecis translatum est ad Alemannos ut rex Teutonicorum non ante, quam ab apostolico coronaretur, imperator voca- retur. Ante consecrationem rex, post imperator. Vnde igitur habet imperium, nisi a nobis? ex electione principum suorum habet nomen regis, ex consecra- tione nostra habet nomen imperatoris et Augusti et Caesaris. Ergo per nos imperat. etc. Aventin. Annal. Boic. l. 6. c. 5. p. 609. Dagegen machten endlich Kai- ser Ludewig IV. von Baiern und die Stände des Reichs die bekante Constitution von 1338, quod Imperator ex sola electione eorum, ad quos pertinet, verus efficitur Imperator, nec alicujus alterius eget confirmatione seu approbatione, quoniam in terris quoad temporalia non habet superiorem, sed eidem gentes subsunt et natio- nes. Schmauß Corp. I. P. Acad. S. 9. o] B. G. Struvii Jurisprud. heroica P. I. c. I. de obser- vantia, iudicio et arbitrio inter gentes. §. 44. u. f. p] Aus der großen Menge von Beispielen will ich nur einige wenige berühren. Alphons I. von Portugal machte, nachdem er 1139 den königlichen Titel angenommen, sein Reich dem päpstlichen Stuhle lehn- und zinsbar, und erhielt dafür die Bestättigung der königlichen Würde. Peter II. von Arragonien bewilligt dem Papst Innocenz III. 1204 für die königliche Krönung ebenfals Zins. Spanien solte nach der Meinung Papst Gregor VII. [Lib. I. epist. 7.] zum rechtmäßigen Eigenthum des heiligen Petrus gehören. Papst Zacharias setzte den fränkischen König Childe- rich 751 ab, schickte ihn in ein Kloster und erhob an des- sen Stelle den Pipin auf den Thron; wenigstens gab er Von den geſelſchaftlichen Verbindungen nennen, war ein Hauptgrund von den Anmaſſungen derPaͤpſte. Sie ſahen dies als eine Beſtaͤttigung der Kaiſer- wahl an, und leiteten das Recht daraus her, die erwaͤhl- ten Kaiſer nach Gefallen anzunehmen oder zu verwerfen. Hadrian IV. ſagt in einem Schreiben an die teutſchen Erz- biſchoͤfe ſehr freimuͤthig: Romanum imperium a Graecis translatum eſt ad Alemannos ut rex Teutonicorum non ante, quam ab apoſtolico coronaretur, imperator voca- retur. Ante conſecrationem rex, poſt imperator. Vnde igitur habet imperium, niſi a nobis? ex electione principum ſuorum habet nomen regis, ex conſecra- tione noſtra habet nomen imperatoris et Auguſti et Caeſaris. Ergo per nos imperat. etc. Aventin. Annal. Boic. l. 6. c. 5. p. 609. Dagegen machten endlich Kai- ſer Ludewig IV. von Baiern und die Staͤnde des Reichs die bekante Conſtitution von 1338, quod Imperator ex ſola electione eorum, ad quos pertinet, verus efficitur Imperator, nec alicujus alterius eget confirmatione ſeu approbatione, quoniam in terris quoad temporalia non habet ſuperiorem, ſed eidem gentes ſubſunt et natio- nes. Schmauß Corp. I. P. Acad. S. 9. o] B. G. Struvii Jurisprud. heroica P. I. c. I. de obſer- vantia, iudicio et arbitrio inter gentes. §. 44. u. f. p] Aus der großen Menge von Beiſpielen will ich nur einige wenige beruͤhren. Alphons I. von Portugal machte, nachdem er 1139 den koͤniglichen Titel angenommen, ſein Reich dem paͤpſtlichen Stuhle lehn- und zinsbar, und erhielt dafuͤr die Beſtaͤttigung der koͤniglichen Wuͤrde. Peter II. von Arragonien bewilligt dem Papſt Innocenz III. 1204 fuͤr die koͤnigliche Kroͤnung ebenfals Zins. Spanien ſolte nach der Meinung Papſt Gregor VII. [Lib. 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ten Kaiſer nach Gefallen anzunehmen oder zu verwerfen.
Hadrian IV. ſagt in einem Schreiben an die teutſchen Erz-
biſchoͤfe ſehr freimuͤthig: Romanum imperium a Graecis
translatum eſt ad Alemannos ut rex Teutonicorum non
ante, quam ab apoſtolico coronaretur, imperator voca-
retur. Ante conſecrationem rex, poſt imperator. Vnde
igitur habet imperium, niſi a nobis? ex electione
principum ſuorum habet nomen regis, ex conſecra-
tione noſtra habet nomen imperatoris et Auguſti et
Caeſaris. Ergo per nos imperat. etc. Aventin. Annal.
Boic. l. 6. c. 5. p. 609. Dagegen machten endlich Kai-
ſer Ludewig IV. von Baiern und die Staͤnde des Reichs
die bekante Conſtitution von 1338, quod Imperator ex
ſola electione eorum, ad quos pertinet, verus efficitur
Imperator, nec alicujus alterius eget confirmatione ſeu
approbatione, quoniam in terris quoad temporalia non
habet ſuperiorem, ſed eidem gentes ſubſunt et natio-
nes. Schmauß Corp. I. P. Acad. S. 9.
o] B. G. Struvii Jurisprud. heroica P. I. c. I. de obſer-
vantia, iudicio et arbitrio inter gentes. §. 44. u. f.
p] Aus der großen Menge von Beiſpielen will ich nur einige
wenige beruͤhren. Alphons I. von Portugal machte,
nachdem er 1139 den koͤniglichen Titel angenommen, ſein
Reich dem paͤpſtlichen Stuhle lehn- und zinsbar, und erhielt
dafuͤr die Beſtaͤttigung der koͤniglichen Wuͤrde. Peter II.
von Arragonien bewilligt dem Papſt Innocenz III. 1204
fuͤr die koͤnigliche Kroͤnung ebenfals Zins. Spanien ſolte
nach der Meinung Papſt Gregor VII. [Lib. I. epiſt. 7.]
zum rechtmaͤßigen Eigenthum des heiligen Petrus gehoͤren.
Papſt Zacharias ſetzte den fraͤnkiſchen Koͤnig Childe-
rich 751 ab, ſchickte ihn in ein Kloſter und erhob an deſ-
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