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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.

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Von den geselschaftlichen Verbindungen
der Planeten -- geschicket, und ieglichem seine Handlung
und Amt zugeeignet hat; doch, -- daß alle Klarheit,
die sie haben, von einem Ursprunge kommen, d. i. von
der Sonne, die ihrer ieglichem sein Licht reichet und doch
an ihrem Glanze und Scheine keine Minderung empfin-
det; Also zum Ebenbilde und Gleichnis hat auch seine
göttliche Vorsehung auf Erden eine oberste Gewalt allein
geordnet, d. i. die käiserliche Maiestät, die unter
allen Gewalten der Welt die Höhe behält, und
allen anderen Gesetze, Würdigkeit und Ehren hand-
langet; also, daß von dem Throne Kaiserlicher Maiestät
aller Adel kömt und Ursprung nimt, gleich von der Sonnt
der Glanz. Und ist auch kein Adel noch Würde zu rech-
nen, er sey von Königen, Fürsten, Herren oder anderen,
der seinen Anfang anders habe, denn von dem heiligen
Römischen Reiche, als von einem Grunde alles Adels.
Kulpis Script. Rer. Germ. p. 85.
t] Die Proposition, welche er 1521 auf dem Reichstage zu
Worms that, lautet unter andern also: "Das haylich
Raich, das das wurdgiste in der ganzen Welt, Gott selbs
gewurdiget, geeret vnnd hinder Ime gelassen, das etwann
gar nah die gannz Wellt vnnder sich gebracht vnnd regiert
hat; -- dergleichen Monarchia, Kayserthumb und Könnig-
reich aff Erdtrich nit gewesen; aber mit der Zeit allso in
Abfall gekommen, daß es seinen Schein und die grosse
Macht verlassen etc. -- mit Gottes Hillfe -- gar oder zum
tayl wieder zu bringen in sein Glori, Ere und Wurde zu
ersetzen, das nit allein Irer Mayestat, als in der Weltlichait
ainem Hawbte der Christenheit, christlicher Kirchen Advoca-
ten, Schutzer und Schirmmer päpstlicher Heyligkeit und der
ganzen Kirchen und Geistlichkait -- besonder tetwscher Na-
tion -- auch gemeinem Nutz -- wol dienstlich sein mag etc.
-- so nuer die Stende des Reychs vnns trewlich helffen und
beystenndig sein wollen -- damit vnnsere Hohait, Obrigkait
Reputation vnnd Autoritet nit allein bey Inen, besonnder
Von den geſelſchaftlichen Verbindungen
der Planeten — geſchicket, und ieglichem ſeine Handlung
und Amt zugeeignet hat; doch, — daß alle Klarheit,
die ſie haben, von einem Urſprunge kommen, d. i. von
der Sonne, die ihrer ieglichem ſein Licht reichet und doch
an ihrem Glanze und Scheine keine Minderung empfin-
det; Alſo zum Ebenbilde und Gleichnis hat auch ſeine
goͤttliche Vorſehung auf Erden eine oberſte Gewalt allein
geordnet, d. i. die kaͤiſerliche Maieſtaͤt, die unter
allen Gewalten der Welt die Hoͤhe behaͤlt, und
allen anderen Geſetze, Wuͤrdigkeit und Ehren hand-
langet; alſo, daß von dem Throne Kaiſerlicher Maieſtaͤt
aller Adel koͤmt und Urſprung nimt, gleich von der Sonnt
der Glanz. Und iſt auch kein Adel noch Wuͤrde zu rech-
nen, er ſey von Koͤnigen, Fuͤrſten, Herren oder anderen,
der ſeinen Anfang anders habe, denn von dem heiligen
Roͤmiſchen Reiche, als von einem Grunde alles Adels.
Kulpis Script. Rer. Germ. p. 85.
t] Die Propoſition, welche er 1521 auf dem Reichstage zu
Worms that, lautet unter andern alſo: “Das haylich
Raich, das das wurdgiſte in der ganzen Welt, Gott ſelbs
gewurdiget, geeret vnnd hinder Ime gelaſſen, das etwann
gar nah die gan̄z Wellt vnnder ſich gebracht vnnd regiert
hat; — dergleichen Monarchia, Kayſerthumb und Koͤn̄ig-
reich aff Erdtrich nit geweſen; aber mit der Zeit allſo in
Abfall gekommen, daß es ſeinen Schein und die groſſe
Macht verlaſſen ꝛc. — mit Gottes Hillfe — gar oder zum
tayl wieder zu bringen in ſein Glori, Ere und Wurde zu
erſetzen, das nit allein Irer Mayeſtat, als in der Weltlichait
ainem Hawbte der Chriſtenheit, chriſtlicher Kirchen Advoca-
ten, Schutzer und Schirm̄er paͤpſtlicher Heyligkeit und der
ganzen Kirchen und Geiſtlichkait — beſonder tetwſcher Na-
tion — auch gemeinem Nutz — wol dienſtlich ſein mag ꝛc.
— ſo nuer die Stende des Reychs vnns trewlich helffen und
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[184/0210] Von den geſelſchaftlichen Verbindungen s] der Planeten — geſchicket, und ieglichem ſeine Handlung und Amt zugeeignet hat; doch, — daß alle Klarheit, die ſie haben, von einem Urſprunge kommen, d. i. von der Sonne, die ihrer ieglichem ſein Licht reichet und doch an ihrem Glanze und Scheine keine Minderung empfin- det; Alſo zum Ebenbilde und Gleichnis hat auch ſeine goͤttliche Vorſehung auf Erden eine oberſte Gewalt allein geordnet, d. i. die kaͤiſerliche Maieſtaͤt, die unter allen Gewalten der Welt die Hoͤhe behaͤlt, und allen anderen Geſetze, Wuͤrdigkeit und Ehren hand- langet; alſo, daß von dem Throne Kaiſerlicher Maieſtaͤt aller Adel koͤmt und Urſprung nimt, gleich von der Sonnt der Glanz. Und iſt auch kein Adel noch Wuͤrde zu rech- nen, er ſey von Koͤnigen, Fuͤrſten, Herren oder anderen, der ſeinen Anfang anders habe, denn von dem heiligen Roͤmiſchen Reiche, als von einem Grunde alles Adels. Kulpis Script. Rer. Germ. p. 85. t] Die Propoſition, welche er 1521 auf dem Reichstage zu Worms that, lautet unter andern alſo: “Das haylich Raich, das das wurdgiſte in der ganzen Welt, Gott ſelbs gewurdiget, geeret vnnd hinder Ime gelaſſen, das etwann gar nah die gan̄z Wellt vnnder ſich gebracht vnnd regiert hat; — dergleichen Monarchia, Kayſerthumb und Koͤn̄ig- reich aff Erdtrich nit geweſen; aber mit der Zeit allſo in Abfall gekommen, daß es ſeinen Schein und die groſſe Macht verlaſſen ꝛc. — mit Gottes Hillfe — gar oder zum tayl wieder zu bringen in ſein Glori, Ere und Wurde zu erſetzen, das nit allein Irer Mayeſtat, als in der Weltlichait ainem Hawbte der Chriſtenheit, chriſtlicher Kirchen Advoca- ten, Schutzer und Schirm̄er paͤpſtlicher Heyligkeit und der ganzen Kirchen und Geiſtlichkait — beſonder tetwſcher Na- tion — auch gemeinem Nutz — wol dienſtlich ſein mag ꝛc. — ſo nuer die Stende des Reychs vnns trewlich helffen und beyſten̄dig ſein wollen — damit vnnſere Hohait, Obrigkait Reputation vnnd Autoritet nit allein bey Inen, beſon̄der bey

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht01_1787/210>, abgerufen am 21.11.2024.