Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.oder den abgeleiteten Erwerbungsarten. *] M. vergl. Untersuchung: ob es dem Natur und Völ- kerrechte gemäs sey, wenn fremde Mächte von den Lan- den eines dritten Verträge unter einander machen? 1746. 4. §. 20. Eroberung im Kriege. Eine der vorzüglichsten Gattungen dieser abgenö- a] Wie z. B. im Utrechter Frieden zwischen Spanien und Grosbritannien 1713. Art. Sep. l. bedungen war: Cum S. Reg. M. Catholica ex parte suasolemniter spondeat, se in vllarum cujuscunque generis aut vbicunque si- tarum ditionum provinciarum aut terrarum ad coro- nam Hispaniae spectantium alienationem vlteriorem non esse consensuram, proinde S. R. M. Magnae Bri- tanniae ex parte sua reciproce spondet -- ne quis ex partibus belligerantibus in pace ineunda vlteriorem partem alicujus Monarchiae Hispaniae avulsionem a R. S. M. Catholiea exigat aut adipiscatur. §. 21. Eigenmächtige Wegnahme. Es geschieht aber auch wohl in Friedenszeiten, daß andern Günth. Völk. R. 2. B. H
oder den abgeleiteten Erwerbungsarten. *] M. vergl. Unterſuchung: ob es dem Natur und Voͤl- kerrechte gemaͤs ſey, wenn fremde Maͤchte von den Lan- den eines dritten Vertraͤge unter einander machen? 1746. 4. §. 20. Eroberung im Kriege. Eine der vorzuͤglichſten Gattungen dieſer abgenoͤ- a] Wie z. B. im Utrechter Frieden zwiſchen Spanien und Grosbritannien 1713. Art. Sep. l. bedungen war: Cum S. Reg. M. Catholica ex parte ſuaſolemniter ſpondeat, ſe in vllarum cujuscunque generis aut vbicunque ſi- tarum ditionum provinciarum aut terrarum ad coro- nam Hispaniae ſpectantium alienationem vlteriorem non eſſe conſenſuram, proinde S. R. M. Magnae Bri- tanniae ex parte ſua reciproce ſpondet — ne quis ex partibus belligerantibus in pace ineunda vlteriorem partem alicujus Monarchiae Hispaniae avulſionem a R. S. M. Catholiea exigat aut adipiſcatur. §. 21. Eigenmaͤchtige Wegnahme. Es geſchieht aber auch wohl in Friedenszeiten, daß andern Guͤnth. Voͤlk. R. 2. B. H
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oder den abgeleiteten Erwerbungsarten.
*] M. vergl. Unterſuchung: ob es dem Natur und Voͤl-
kerrechte gemaͤs ſey, wenn fremde Maͤchte von den Lan-
den eines dritten Vertraͤge unter einander machen?
1746. 4.
§. 20.
Eroberung im Kriege.
Eine der vorzuͤglichſten Gattungen dieſer abgenoͤ-
thigten Erwerbsart ſind die Eroberungen im Kriege und
darauf in den Friedensſchluͤſſen erfolgte Abtretungen,
wogegen andere Nazionen eigentlich nichts zu ſagen
haben, ſie muͤſten denn durch Vertraͤge oder andere hin-
laͤngliche Urſachen, wozu auch die Erhaltung des
Gleichgewichts gezaͤhlt wird, berechtigt ſeyn a]. Die
umſtaͤndliche Eroͤrterung dieſes Gegenſtandes gehoͤrt
iedoch zur Materie des Voͤlkerrechts in Kriegszeiten.
a] Wie z. B. im Utrechter Frieden zwiſchen Spanien und
Grosbritannien 1713. Art. Sep. l. bedungen war: Cum
S. Reg. M. Catholica ex parte ſuaſolemniter ſpondeat,
ſe in vllarum cujuscunque generis aut vbicunque ſi-
tarum ditionum provinciarum aut terrarum ad coro-
nam Hispaniae ſpectantium alienationem vlteriorem
non eſſe conſenſuram, proinde S. R. M. Magnae Bri-
tanniae ex parte ſua reciproce ſpondet — ne quis
ex partibus belligerantibus in pace ineunda vlteriorem
partem alicujus Monarchiae Hispaniae avulſionem a
R. S. M. Catholiea exigat aut adipiſcatur.
§. 21.
Eigenmaͤchtige Wegnahme.
Es geſchieht aber auch wohl in Friedenszeiten, daß
eine Nazion es fuͤr noͤthig oder zutraͤglich haͤlt, einer
andern
Guͤnth. Voͤlk. R. 2. B. H
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