Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.Von Erlangung des Eigenthums von andern o] Vattel scheint mehr die vorausgehende freiwillige Verlas- sung hierbey im Sinne gehabt zu haben, und die Unan- nehmlichkeiten die daraus entstehen würden, wenn iemand, der sein Eigenthum freiwillig aufgegeben, es dem wieder abnehmen wolte, welcher durch nachherige Besitzergreifung sich solches zu eigen gemacht hat. Tel seroit, heißt es §. 141. le droit [capable de porter le trouble dans la societe humaine] de negliger entiere- ment vne chose qui lui appartient, de la laisser pen- dant vn long espace de tems sous toutes les appa- rences d'vn bien abandonne ou qui n'est point a lui, et d'en venir enfin depouiller vn possesseur de bonne foi. Aber ich habe die Rechtmässigkeit einer solchen Be- sitzergreifung schon oben gezeigt. *] Der besondern Schriftsteller über die Veriährung sind bei- nah unzählige. Ausser denen im ersten Theile S. 17. gelegentlich bereits angeführten will ich nur noch die vor- züglichsten, welche hauptsächlich die natürliche Völker- veriährung zum Gegenstand haben, bemerken. Franc. Stuckhard de praescriptione reges et summos principes adstringente, Marb. 1682. Io. Werlhoff diss. Vindiciae Grotiani dogmatis de prae- scriptione inter gentes liberas contra Petr. Putea- num, Helmst. 1696. Car. Fr. Drollinger diss. de praescriptionibus inter gen- tes, Basil. 1710. Dan. Fr. Hoheisel diss. I.) de fundamentis in doctrina de praescriptione et derelictione gentium tacita. Hal. 1723. II.) de praescriptione immemoriali sanae rationi et iuri civili contrariante, ib. 1724. Gotfr. Krause progr. Num vsucapio pariter et prae- scriptio in iure naturae sit fundata atque adeo inter liberas gentes locum habeat, vt principi huma- nam legem non agnoscenti opponi queat? Witeb. 1733. Von Erlangung des Eigenthums von andern o] Vattel ſcheint mehr die vorausgehende freiwillige Verlaſ- ſung hierbey im Sinne gehabt zu haben, und die Unan- nehmlichkeiten die daraus entſtehen wuͤrden, wenn iemand, der ſein Eigenthum freiwillig aufgegeben, es dem wieder abnehmen wolte, welcher durch nachherige Beſitzergreifung ſich ſolches zu eigen gemacht hat. Tel ſeroit, heißt es §. 141. le droit [capable de porter le trouble dans la ſociété humaine] de negliger entiere- ment vne choſe qui lui appartient, de la laiſſer pen- dant vn long espace de tems ſous toutes les appa- rences d’vn bien abandonné ou qui n’eſt point à lui, et d’en venir enfin depouiller vn poſſeſſeur de bonne foi. Aber ich habe die Rechtmaͤſſigkeit einer ſolchen Be- ſitzergreifung ſchon oben gezeigt. *] Der beſondern Schriftſteller uͤber die Veriaͤhrung ſind bei- nah unzaͤhlige. Auſſer denen im erſten Theile S. 17. gelegentlich bereits angefuͤhrten will ich nur noch die vor- zuͤglichſten, welche hauptſaͤchlich die natuͤrliche Voͤlker- veriaͤhrung zum Gegenſtand haben, bemerken. Franc. Stuckhard de praeſcriptione reges et ſummos principes adſtringente, Marb. 1682. Io. Werlhoff diſſ. Vindiciae Grotiani dogmatis de prae- ſcriptione inter gentes liberas contra Petr. Putea- num, Helmſt. 1696. Car. Fr. Drollinger diſſ. de praeſcriptionibus inter gen- tes, Baſil. 1710. Dan. Fr. Hoheiſel diſſ. I.) de fundamentis in doctrina de praeſcriptione et derelictione gentium tacita. Hal. 1723. II.) de praeſcriptione immemoriali ſanae rationi et iuri civili contrariante, ib. 1724. Gotfr. Krauſe progr. Num vſucapio pariter et prae- ſcriptio in iure naturae ſit fundata atque adeo inter liberas gentes locum habeat, vt principi huma- nam legem non agnoſcenti opponi queat? 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Von Erlangung des Eigenthums von andern
o] Vattel ſcheint mehr die vorausgehende freiwillige Verlaſ-
ſung hierbey im Sinne gehabt zu haben, und die Unan-
nehmlichkeiten die daraus entſtehen wuͤrden, wenn
iemand, der ſein Eigenthum freiwillig aufgegeben, es
dem wieder abnehmen wolte, welcher durch nachherige
Beſitzergreifung ſich ſolches zu eigen gemacht hat. Tel
ſeroit, heißt es §. 141. le droit [capable de porter le
trouble dans la ſociété humaine] de negliger entiere-
ment vne choſe qui lui appartient, de la laiſſer pen-
dant vn long espace de tems ſous toutes les appa-
rences d’vn bien abandonné ou qui n’eſt point à lui,
et d’en venir enfin depouiller vn poſſeſſeur de bonne
foi. Aber ich habe die Rechtmaͤſſigkeit einer ſolchen Be-
ſitzergreifung ſchon oben gezeigt.
*] Der beſondern Schriftſteller uͤber die Veriaͤhrung ſind bei-
nah unzaͤhlige. Auſſer denen im erſten Theile S. 17.
gelegentlich bereits angefuͤhrten will ich nur noch die vor-
zuͤglichſten, welche hauptſaͤchlich die natuͤrliche Voͤlker-
veriaͤhrung zum Gegenſtand haben, bemerken.
Franc. Stuckhard de praeſcriptione reges et ſummos
principes adſtringente, Marb. 1682.
Io. Werlhoff diſſ. Vindiciae Grotiani dogmatis de prae-
ſcriptione inter gentes liberas contra Petr. Putea-
num, Helmſt. 1696.
Car. Fr. Drollinger diſſ. de praeſcriptionibus inter gen-
tes, Baſil. 1710.
Dan. Fr. Hoheiſel diſſ. I.) de fundamentis in doctrina
de praeſcriptione et derelictione gentium tacita.
Hal. 1723. II.) de praeſcriptione immemoriali
ſanae rationi et iuri civili contrariante, ib. 1724.
Gotfr. Krauſe progr. Num vſucapio pariter et prae-
ſcriptio in iure naturae ſit fundata atque adeo inter
liberas gentes locum habeat, vt principi huma-
nam legem non agnoſcenti opponi queat? Witeb.
1733.
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