Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite

in Abs. d. ges. Volks u. d. es darstell. Stände.
als Stände auswärtiger Reiche aufgenommen wer-
den b]. Wenn einem Auswärtigen ein solches Sitz
und Stimmfähiges Land auf irgend eine gesetzmässige
Art zufält, so kann ihm das Recht der Reichsstand-
schaft nicht versagt werden, wenn er sich dessen nicht
freiwillig begiebt c] oder besondere Reichsgrundgesetze
deshalb vorhanden sind d].

a] Dahin gehören Grosbritannien, Dänemark, Schweden
und mehrere. s. Mosers auswärt. Staatsrecht S. 52.
b] So wurde der Bischof von Osnabrück, der als teutscher
Reichsstand bey der Reichsversammlung zu Regensburg
seinen Bevolmächtigten hat, unter dem Titel eines Her-
zogs von York und Grafen von Alkany zum königlichen
Pair von Grosbritannien mit Sitz und Stimme im
Oberhause ernannt. Polit. Journal April 1787.
S. 434.
c] Wie Frankreich, welches im Wiener Präliminar-Frie-
den 1735. Art. 1. auf Sitz und Stimme auf dem
Reichstage zu Regensburg Verzicht leistete, im Fall es,
nach Abgang Stanislaus Lescinzki zum Besitz des Her-
zogthums Lothringen gelangte.
d] Wenn z. B. die Grundgesetze nur gewisse Religionsver-
wandte etc. zulassen.
*] Man vergl. Guil. Fr. de Beulwitz disq. an expediat
Germaniae censere in imperii proceribus exteros re-
ges? Hal.
1743. 4.
§. 6.
Unterhandlungen auswärtiger Nazionen
mit dem gesamten Volke und dessen
Ständen
.

In wie ferne das gesamte Volk, als ein selbststän-
diger Körper betrachtet, durch seine Repräsentanten die

Stände,

in Abſ. d. geſ. Volks u. d. es darſtell. Staͤnde.
als Staͤnde auswaͤrtiger Reiche aufgenommen wer-
den b]. Wenn einem Auswaͤrtigen ein ſolches Sitz
und Stimmfaͤhiges Land auf irgend eine geſetzmaͤſſige
Art zufaͤlt, ſo kann ihm das Recht der Reichsſtand-
ſchaft nicht verſagt werden, wenn er ſich deſſen nicht
freiwillig begiebt c] oder beſondere Reichsgrundgeſetze
deshalb vorhanden ſind d].

a] Dahin gehoͤren Grosbritannien, Daͤnemark, Schweden
und mehrere. ſ. Moſers auswaͤrt. Staatsrecht S. 52.
b] So wurde der Biſchof von Osnabruͤck, der als teutſcher
Reichsſtand bey der Reichsverſammlung zu Regensburg
ſeinen Bevolmaͤchtigten hat, unter dem Titel eines Her-
zogs von York und Grafen von Alkany zum koͤniglichen
Pair von Grosbritannien mit Sitz und Stimme im
Oberhauſe ernannt. Polit. Journal April 1787.
S. 434.
c] Wie Frankreich, welches im Wiener Praͤliminar-Frie-
den 1735. Art. 1. auf Sitz und Stimme auf dem
Reichstage zu Regensburg Verzicht leiſtete, im Fall es,
nach Abgang Stanislaus Leſcinzki zum Beſitz des Her-
zogthums Lothringen gelangte.
d] Wenn z. B. die Grundgeſetze nur gewiſſe Religionsver-
wandte ꝛc. zulaſſen.
*] Man vergl. Guil. Fr. de Beulwitz diſq. an expediat
Germaniae cenſere in imperii proceribus exteros re-
ges? Hal.
1743. 4.
§. 6.
Unterhandlungen auswaͤrtiger Nazionen
mit dem geſamten Volke und deſſen
Staͤnden
.

In wie ferne das geſamte Volk, als ein ſelbſtſtaͤn-
diger Koͤrper betrachtet, durch ſeine Repraͤſentanten die

Staͤnde,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0285" n="271"/><fw place="top" type="header">in Ab&#x017F;. d. ge&#x017F;. Volks u. d. es dar&#x017F;tell. Sta&#x0364;nde.</fw><lb/>
als Sta&#x0364;nde auswa&#x0364;rtiger Reiche aufgenommen wer-<lb/>
den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup">b</hi></hi>]. Wenn einem Auswa&#x0364;rtigen ein &#x017F;olches Sitz<lb/>
und Stimmfa&#x0364;higes Land auf irgend eine ge&#x017F;etzma&#x0364;&#x017F;&#x017F;ige<lb/>
Art zufa&#x0364;lt, &#x017F;o kann ihm das Recht der Reichs&#x017F;tand-<lb/>
&#x017F;chaft nicht ver&#x017F;agt werden, wenn er &#x017F;ich de&#x017F;&#x017F;en nicht<lb/>
freiwillig begiebt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup">c</hi></hi>] oder be&#x017F;ondere Reichsgrundge&#x017F;etze<lb/>
deshalb vorhanden &#x017F;ind <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup">d</hi></hi>].</p><lb/>
            <note place="end" n="a]">Dahin geho&#x0364;ren Grosbritannien, Da&#x0364;nemark, Schweden<lb/>
und mehrere. &#x017F;. Mo&#x017F;ers auswa&#x0364;rt. Staatsrecht S. 52.</note><lb/>
            <note place="end" n="b]">So wurde der Bi&#x017F;chof von Osnabru&#x0364;ck, der als teut&#x017F;cher<lb/>
Reichs&#x017F;tand bey der Reichsver&#x017F;ammlung zu Regensburg<lb/>
&#x017F;einen Bevolma&#x0364;chtigten hat, unter dem Titel eines Her-<lb/>
zogs von York und Grafen von Alkany zum ko&#x0364;niglichen<lb/>
Pair von Grosbritannien mit Sitz und Stimme im<lb/>
Oberhau&#x017F;e ernannt. <hi rendition="#fr">Polit. Journal</hi> April 1787.<lb/>
S. 434.</note><lb/>
            <note place="end" n="c]">Wie Frankreich, welches im Wiener Pra&#x0364;liminar-Frie-<lb/>
den 1735. Art. 1. auf Sitz und Stimme auf dem<lb/>
Reichstage zu Regensburg Verzicht lei&#x017F;tete, im Fall es,<lb/>
nach Abgang Stanislaus Le&#x017F;cinzki zum Be&#x017F;itz des Her-<lb/>
zogthums Lothringen gelangte.</note><lb/>
            <note place="end" n="d]">Wenn z. B. die Grundge&#x017F;etze nur gewi&#x017F;&#x017F;e Religionsver-<lb/>
wandte &#xA75B;c. zula&#x017F;&#x017F;en.</note><lb/>
            <note place="end" n="*]">Man vergl. <hi rendition="#aq">Guil. Fr. de <hi rendition="#i">Beulwitz</hi> di&#x017F;q. an expediat<lb/>
Germaniae cen&#x017F;ere in imperii proceribus exteros re-<lb/>
ges? Hal.</hi> 1743. 4.</note>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 6.<lb/><hi rendition="#g">Unterhandlungen auswa&#x0364;rtiger Nazionen<lb/>
mit dem ge&#x017F;amten Volke und de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Sta&#x0364;nden</hi>.</head><lb/>
            <p>In wie ferne das ge&#x017F;amte Volk, als ein &#x017F;elb&#x017F;t&#x017F;ta&#x0364;n-<lb/>
diger Ko&#x0364;rper betrachtet, durch &#x017F;eine Repra&#x0364;&#x017F;entanten die<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Sta&#x0364;nde,</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[271/0285] in Abſ. d. geſ. Volks u. d. es darſtell. Staͤnde. als Staͤnde auswaͤrtiger Reiche aufgenommen wer- den b]. Wenn einem Auswaͤrtigen ein ſolches Sitz und Stimmfaͤhiges Land auf irgend eine geſetzmaͤſſige Art zufaͤlt, ſo kann ihm das Recht der Reichsſtand- ſchaft nicht verſagt werden, wenn er ſich deſſen nicht freiwillig begiebt c] oder beſondere Reichsgrundgeſetze deshalb vorhanden ſind d]. a] Dahin gehoͤren Grosbritannien, Daͤnemark, Schweden und mehrere. ſ. Moſers auswaͤrt. Staatsrecht S. 52. b] So wurde der Biſchof von Osnabruͤck, der als teutſcher Reichsſtand bey der Reichsverſammlung zu Regensburg ſeinen Bevolmaͤchtigten hat, unter dem Titel eines Her- zogs von York und Grafen von Alkany zum koͤniglichen Pair von Grosbritannien mit Sitz und Stimme im Oberhauſe ernannt. Polit. Journal April 1787. S. 434. c] Wie Frankreich, welches im Wiener Praͤliminar-Frie- den 1735. Art. 1. auf Sitz und Stimme auf dem Reichstage zu Regensburg Verzicht leiſtete, im Fall es, nach Abgang Stanislaus Leſcinzki zum Beſitz des Her- zogthums Lothringen gelangte. d] Wenn z. B. die Grundgeſetze nur gewiſſe Religionsver- wandte ꝛc. zulaſſen. *] Man vergl. Guil. Fr. de Beulwitz diſq. an expediat Germaniae cenſere in imperii proceribus exteros re- ges? Hal. 1743. 4. §. 6. Unterhandlungen auswaͤrtiger Nazionen mit dem geſamten Volke und deſſen Staͤnden. In wie ferne das geſamte Volk, als ein ſelbſtſtaͤn- diger Koͤrper betrachtet, durch ſeine Repraͤſentanten die Staͤnde,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/285
Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/285>, abgerufen am 24.11.2024.