Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.Von der Regierungsfolge. verträge deshalb vorhanden sind, sondern theils deriedesmalige Regent aus seiner Familie, oder sonst, den Nachfolger, theils wenigstens der letzte, eine neue Familie zur Regierungsfolge, mit Einstimmung der Nazion, wilkührlich erwählen kann: diese werden Pa- trimonialreiche und gemischte Erbreiche [regnum patrimoniale und mixtae successionis] genannt, weil sie sowohl von den Erb- als Wahlreichen etwas gemein haben b]. Wahlreiche sind in Europa dermalen nur noch Erbreiche hingegen, und zwar im eigentlichen a] Vattel droit des gens L. I. c. 5. §. 56. ff. Vergl. Cph. Besold dissertat. nomico-politic. libri III. vbi de successione quae regni fit iure et electione regis disseritur. Tubing. 1616. 4. B. G. Struv diss. de variis modis decernendi successo- rem in regnis. Ien. 1703. b] Neyron principes du droit d. g. c. III. Art. 3. -- 6. de Martens precis du droit d. g. L. I. c. 3. §. 21. Gotfr. Achenwall diss. de regnis mixtae successionis. Gotting. 1762. Car. Gottl. Weidlich diss. de iure principis in regno electivo circa prospiciendum reipubl. successorem. Lips. 1729. c] Neyron u. Martens l. c. M. vergl. Io. Iac. Moser diss. de iure et modo succedendi in regna Europae, Von der Regierungsfolge. vertraͤge deshalb vorhanden ſind, ſondern theils deriedesmalige Regent aus ſeiner Familie, oder ſonſt, den Nachfolger, theils wenigſtens der letzte, eine neue Familie zur Regierungsfolge, mit Einſtimmung der Nazion, wilkuͤhrlich erwaͤhlen kann: dieſe werden Pa- trimonialreiche und gemiſchte Erbreiche [regnum patrimoniale und mixtae ſucceſſionis] genannt, weil ſie ſowohl von den Erb- als Wahlreichen etwas gemein haben b]. Wahlreiche ſind in Europa dermalen nur noch Erbreiche hingegen, und zwar im eigentlichen a] Vattel droit des gens L. I. c. 5. §. 56. ff. Vergl. Cph. Beſold diſſertat. nomico-politic. libri III. vbi de ſucceſſione quae regni fit iure et electione regis diſſeritur. Tubing. 1616. 4. B. G. Struv diſſ. de variis modis decernendi ſucceſſo- rem in regnis. Ien. 1703. b] Neyron principes du droit d. g. c. III. Art. 3. — 6. de Martens precis du droit d. g. L. I. c. 3. §. 21. Gotfr. Achenwall diſſ. de regnis mixtae ſucceſſionis. Gotting. 1762. Car. Gottl. Weidlich diſſ. de iure principis in regno electivo circa proſpiciendum reipubl. ſucceſſorem. Lipſ. 1729. c] Neyron u. Martens l. c. M. vergl. Io. Iac. 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Von der Regierungsfolge.
vertraͤge deshalb vorhanden ſind, ſondern theils der
iedesmalige Regent aus ſeiner Familie, oder ſonſt,
den Nachfolger, theils wenigſtens der letzte, eine neue
Familie zur Regierungsfolge, mit Einſtimmung der
Nazion, wilkuͤhrlich erwaͤhlen kann: dieſe werden Pa-
trimonialreiche und gemiſchte Erbreiche [regnum
patrimoniale und mixtae ſucceſſionis] genannt, weil
ſie ſowohl von den Erb- als Wahlreichen etwas gemein
haben b].
Wahlreiche ſind in Europa dermalen nur noch
Teutſchland, der Kirchenſtaat und Malta, nachdem
Polen durch die neuere Conſtitutionsaͤnderung bekant-
lich nunmehr zum Erbreich erklaͤrt worden iſt.
Erbreiche hingegen, und zwar im eigentlichen
Sinne: Spanien, Sicilien, Sardinien, Daͤnemark,
Ungarn und Boͤhmen nebſt den uͤbrigen oͤſterreichiſchen
Staaten, ingleichen Preuſſen; Erbfolgsreiche:
Portugal, Frankreich, Grosbritannien und Schweden.
Zu den Patrimonialreichen werden gewoͤnlich die Pforte
und Rußland, ſeit Peter I. gerechnet c].
a] Vattel droit des gens L. I. c. 5. §. 56. ff. Vergl.
Cph. Beſold diſſertat. nomico-politic. libri III. vbi
de ſucceſſione quae regni fit iure et electione regis
diſſeritur. Tubing. 1616. 4.
B. G. Struv diſſ. de variis modis decernendi ſucceſſo-
rem in regnis. Ien. 1703.
b] Neyron principes du droit d. g. c. III. Art. 3. — 6.
de Martens precis du droit d. g. L. I. c. 3. §. 21.
Gotfr. Achenwall diſſ. de regnis mixtae ſucceſſionis.
Gotting. 1762.
Car. Gottl. Weidlich diſſ. de iure principis in regno
electivo circa proſpiciendum reipubl. ſucceſſorem.
Lipſ. 1729.
c] Neyron u. Martens l. c. M. vergl. Io. Iac. Moſer
diſſ. de iure et modo ſuccedendi in regna Europae,
ſpeciatim
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