Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite

Von den Familienangelegenheiten d. Regenten.
dern Schulden Bürgschaft leiste c]. Mit den darüber
entstehenden Streitigkeiten hat es ähnliche Bewand-
nis d].

a] Real Science du Gouvern. T. V. c. 1. Sect. 8.
b] de Martens L. V. §. 147. Daher luden die Ver-
einigten N. Lande den König von Preussen, wegen der
oranischen Verlassenschaft vor ihren Gerichtshof, und
dieser hatte kein Bedenken zu erscheinen.
c] Mosers erste Grundlehren S. 50.
d] de Martens l. c.

Sechstes Kapitel.
Von den Familienangelegenheiten der Regenten.
§. 1.
Vermälung und Gemalin.

Zu den vorzüglichsten Familienangelegenheiten gehört
die Vermälung der Regenten. In der Regel kön-
nen sie sich eine Gemalin wählen, welche sie wollen,
gleichen oder ungleichen Standes; und wenn die Ehe
nach ihrer Reichsverfassung gültig, auch wegen der
künftigen Erbfolge der daraus erzeigten Kinder kein
Nachtheil für andere Nazionen zu besorgen ist, so pfle-
gen diese nichts dagegen zu erinnern, sondern die Ge-
malin behörig zu erkennen a]. Auch wenn eine regie-
rende Monarchin eine Person heirathet, die kein Sou-

verain
H h 2

Von den Familienangelegenheiten d. Regenten.
dern Schulden Buͤrgſchaft leiſte c]. Mit den daruͤber
entſtehenden Streitigkeiten hat es aͤhnliche Bewand-
nis d].

a] Real Science du Gouvern. T. V. c. 1. Sect. 8.
b] de Martens L. V. §. 147. Daher luden die Ver-
einigten N. Lande den Koͤnig von Preuſſen, wegen der
oraniſchen Verlaſſenſchaft vor ihren Gerichtshof, und
dieſer hatte kein Bedenken zu erſcheinen.
c] Moſers erſte Grundlehren S. 50.
d] de Martens l. c.

Sechſtes Kapitel.
Von den Familienangelegenheiten der Regenten.
§. 1.
Vermaͤlung und Gemalin.

Zu den vorzuͤglichſten Familienangelegenheiten gehoͤrt
die Vermaͤlung der Regenten. In der Regel koͤn-
nen ſie ſich eine Gemalin waͤhlen, welche ſie wollen,
gleichen oder ungleichen Standes; und wenn die Ehe
nach ihrer Reichsverfaſſung guͤltig, auch wegen der
kuͤnftigen Erbfolge der daraus erzeigten Kinder kein
Nachtheil fuͤr andere Nazionen zu beſorgen iſt, ſo pfle-
gen dieſe nichts dagegen zu erinnern, ſondern die Ge-
malin behoͤrig zu erkennen a]. Auch wenn eine regie-
rende Monarchin eine Perſon heirathet, die kein Sou-

verain
H h 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0497" n="483"/><fw place="top" type="header">Von den Familienangelegenheiten d. Regenten.</fw><lb/>
dern Schulden Bu&#x0364;rg&#x017F;chaft lei&#x017F;te <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup">c</hi></hi>]. Mit den daru&#x0364;ber<lb/>
ent&#x017F;tehenden Streitigkeiten hat es a&#x0364;hnliche Bewand-<lb/>
nis <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup">d</hi></hi>].</p><lb/>
            <note place="end" n="a]"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Real</hi> Science du Gouvern. T. V. c. 1. Sect.</hi> 8.</note><lb/>
            <note place="end" n="b]"><hi rendition="#aq">de <hi rendition="#i">Martens</hi> L. V.</hi> §. 147. Daher luden die Ver-<lb/>
einigten N. Lande den Ko&#x0364;nig von Preu&#x017F;&#x017F;en, wegen der<lb/>
orani&#x017F;chen Verla&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft vor ihren Gerichtshof, und<lb/>
die&#x017F;er hatte kein Bedenken zu er&#x017F;cheinen.</note><lb/>
            <note place="end" n="c]"><hi rendition="#fr">Mo&#x017F;ers</hi> er&#x017F;te Grundlehren S. 50.</note><lb/>
            <note place="end" n="d]"> <hi rendition="#aq">de <hi rendition="#i">Martens</hi> l. c.</hi> </note>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Sech&#x017F;tes Kapitel</hi>.</hi><lb/>
Von den Familienangelegenheiten der Regenten.</head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 1.<lb/><hi rendition="#g">Verma&#x0364;lung und Gemalin</hi>.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">Z</hi>u den vorzu&#x0364;glich&#x017F;ten Familienangelegenheiten geho&#x0364;rt<lb/>
die Verma&#x0364;lung der Regenten. In der Regel ko&#x0364;n-<lb/>
nen &#x017F;ie &#x017F;ich eine Gemalin wa&#x0364;hlen, welche &#x017F;ie wollen,<lb/>
gleichen oder ungleichen Standes; und wenn die Ehe<lb/>
nach ihrer Reichsverfa&#x017F;&#x017F;ung gu&#x0364;ltig, auch wegen der<lb/>
ku&#x0364;nftigen Erbfolge der daraus erzeigten Kinder kein<lb/>
Nachtheil fu&#x0364;r andere Nazionen zu be&#x017F;orgen i&#x017F;t, &#x017F;o pfle-<lb/>
gen die&#x017F;e nichts dagegen zu erinnern, &#x017F;ondern die Ge-<lb/>
malin beho&#x0364;rig zu erkennen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup">a</hi></hi>]. Auch wenn eine regie-<lb/>
rende Monarchin eine Per&#x017F;on heirathet, die kein Sou-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">H h 2</fw><fw place="bottom" type="catch">verain</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[483/0497] Von den Familienangelegenheiten d. Regenten. dern Schulden Buͤrgſchaft leiſte c]. Mit den daruͤber entſtehenden Streitigkeiten hat es aͤhnliche Bewand- nis d]. a] Real Science du Gouvern. T. V. c. 1. Sect. 8. b] de Martens L. V. §. 147. Daher luden die Ver- einigten N. Lande den Koͤnig von Preuſſen, wegen der oraniſchen Verlaſſenſchaft vor ihren Gerichtshof, und dieſer hatte kein Bedenken zu erſcheinen. c] Moſers erſte Grundlehren S. 50. d] de Martens l. c. Sechſtes Kapitel. Von den Familienangelegenheiten der Regenten. §. 1. Vermaͤlung und Gemalin. Zu den vorzuͤglichſten Familienangelegenheiten gehoͤrt die Vermaͤlung der Regenten. In der Regel koͤn- nen ſie ſich eine Gemalin waͤhlen, welche ſie wollen, gleichen oder ungleichen Standes; und wenn die Ehe nach ihrer Reichsverfaſſung guͤltig, auch wegen der kuͤnftigen Erbfolge der daraus erzeigten Kinder kein Nachtheil fuͤr andere Nazionen zu beſorgen iſt, ſo pfle- gen dieſe nichts dagegen zu erinnern, ſondern die Ge- malin behoͤrig zu erkennen a]. Auch wenn eine regie- rende Monarchin eine Perſon heirathet, die kein Sou- verain H h 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/497
Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792, S. 483. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/497>, abgerufen am 22.11.2024.