Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.Von den Familienangelegenheiten d. Regenten. Joh. Jul. Surland Abhandl. vom Gemal einer Königin.Halle 1777. 8. c] So suchte England die Heirath der einzigen hinterlasse- nen Tochter Karls, des letzten Herzogs von Burgund, Maria, mit Ludewig XII. Königs in Frankreich Bruder, den Herzog von Guyenne zu verhindern. d] In dem Heirathsvertrage zwischen König Karl VIII. in Frankreich und der Herzogin Anna von Bretagne 1491. wurde auf den Fall, wenn der König ohne Er- ben verstürbe bedungen: pour eviter les dites incom- modites de guerre, -- que la dite dame ne convo- lera a autres nopces fors avec le Roi sutur, s'il lui plaist et faire se peut, ou a autre prochain et pre- somptif futur Successeur de la Couronne etc. Recueil des Traites Tom. I. p. 753 a. e] In dem Frieden zu Barcellona zwischen Frankreich und Spanien 1493. verspricht letzteres Art. 4. Nos dicti Ferdinandus et Elisabeth Rex et Regina Hispaniae non copulabimus seu iungemus aliquo modo matri- monio liberos nostros cum regibus Romanorum et Angliae, neque cum liberis eorundem neque cum inimicis declaratis dicti Christianissimi Regis Franco- rum absque ejusdem regis voluntate et consensu etc. Bey der Wahl des Hauses Oranien zu der Erbstatthal- terschaft der Vereinigten N. Lande 1747. wurde bedun- gen, daß solche, nach Abgang des Mannsstammes auf die Prinzessin Tochter und derselben Nachkommen fallen solte, doch daß deren Gemal weder ein König noch Kur- fürst sey. Mosers Beitr. in Frz. 1. Th. S. 372. f] So bedunge König Ludewig XII. in Frankreich im Frik- den mit Heinrich VIII. in England seine Vermählung mit dessen Schwester Maria; und König Philipp IV. H h 3
Von den Familienangelegenheiten d. Regenten. Joh. Jul. Surland Abhandl. vom Gemal einer Koͤnigin.Halle 1777. 8. c] So ſuchte England die Heirath der einzigen hinterlaſſe- nen Tochter Karls, des letzten Herzogs von Burgund, Maria, mit Ludewig XII. Koͤnigs in Frankreich Bruder, den Herzog von Guyenne zu verhindern. d] In dem Heirathsvertrage zwiſchen Koͤnig Karl VIII. in Frankreich und der Herzogin Anna von Bretagne 1491. wurde auf den Fall, wenn der Koͤnig ohne Er- ben verſtuͤrbe bedungen: pour éviter les dites incom- modités de guerre, — que la dite dame ne convo- lera à autres nopces fors avec le Roi ſutur, ſ’il lui plaiſt et faire ſe peut, ou a autre prochain et pré- ſomptif futur Succeſſeur de la Couronne etc. Recueil des Traités Tom. I. p. 753 a. e] In dem Frieden zu Barcellona zwiſchen Frankreich und Spanien 1493. verſpricht letzteres Art. 4. Nos dicti Ferdinandus et Eliſabeth Rex et Regina Hispaniae non copulabimus ſeu iungemus aliquo modo matri- monio liberos noſtros cum regibus Romanorum et Angliae, neque cum liberis eorundem neque cum inimicis declaratis dicti Chriſtianiſſimi Regis Franco- rum absque ejusdem regis voluntate et conſenſu etc. Bey der Wahl des Hauſes Oranien zu der Erbſtatthal- terſchaft der Vereinigten N. Lande 1747. wurde bedun- gen, daß ſolche, nach Abgang des Mannsſtammes auf die Prinzeſſin Tochter und derſelben Nachkommen fallen ſolte, doch daß deren Gemal weder ein Koͤnig noch Kur- fuͤrſt ſey. Moſers Beitr. in Frz. 1. Th. S. 372. f] So bedunge Koͤnig Ludewig XII. in Frankreich im Frik- den mit Heinrich VIII. in England ſeine Vermaͤhlung mit deſſen Schweſter Maria; und Koͤnig Philipp IV. H h 3
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Von den Familienangelegenheiten d. Regenten.
b]
Joh. Jul. Surland Abhandl. vom Gemal einer Koͤnigin.
Halle 1777. 8.
c] So ſuchte England die Heirath der einzigen hinterlaſſe-
nen Tochter Karls, des letzten Herzogs von Burgund,
Maria, mit Ludewig XII. Koͤnigs in Frankreich Bruder,
den Herzog von Guyenne zu verhindern.
d] In dem Heirathsvertrage zwiſchen Koͤnig Karl VIII.
in Frankreich und der Herzogin Anna von Bretagne
1491. wurde auf den Fall, wenn der Koͤnig ohne Er-
ben verſtuͤrbe bedungen: pour éviter les dites incom-
modités de guerre, — que la dite dame ne convo-
lera à autres nopces fors avec le Roi ſutur, ſ’il lui
plaiſt et faire ſe peut, ou a autre prochain et pré-
ſomptif futur Succeſſeur de la Couronne etc. Recueil
des Traités Tom. I. p. 753 a.
e] In dem Frieden zu Barcellona zwiſchen Frankreich und
Spanien 1493. verſpricht letzteres Art. 4. Nos dicti
Ferdinandus et Eliſabeth Rex et Regina Hispaniae
non copulabimus ſeu iungemus aliquo modo matri-
monio liberos noſtros cum regibus Romanorum et
Angliae, neque cum liberis eorundem neque cum
inimicis declaratis dicti Chriſtianiſſimi Regis Franco-
rum absque ejusdem regis voluntate et conſenſu etc.
Bey der Wahl des Hauſes Oranien zu der Erbſtatthal-
terſchaft der Vereinigten N. Lande 1747. wurde bedun-
gen, daß ſolche, nach Abgang des Mannsſtammes auf
die Prinzeſſin Tochter und derſelben Nachkommen fallen
ſolte, doch daß deren Gemal weder ein Koͤnig noch Kur-
fuͤrſt ſey. Moſers Beitr. in Frz. 1. Th. S. 372.
f] So bedunge Koͤnig Ludewig XII. in Frankreich im Frik-
den mit Heinrich VIII. in England ſeine Vermaͤhlung
mit deſſen Schweſter Maria; und Koͤnig Philipp IV.
in
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