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Gumppenberg, Hanns von: Deutsche Lyrik von gestern. München, 1891 (= Münchener Flugschriften, Bd. 3).

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Hoch stand auf hohem Turm
Der König Geiserich,
Und blitzte durch den Sturm --
Doch all' sein Blitz erblich.
Nur Leichen schwemmt die Flut,
Wrackvoll sind alle Riffe:
Das Meer ist rot von Blut --
O ihr Vandalenschiffe!
Auf, König Gelimer --
Jetzt schmettr' uns in die Schlacht!
Du flackerst vor uns her
Wie Feuerwerk zur Nacht!
Wir aber thun dir's gleich
An Flammenmut und Wundern --
Es soll dein Königreich
Noch lange fortjahrhundern!
Schon saust der Feinde Schaar
Empor vom blut'gen Meer --
Zerstich den Belisar,
O König Gelimer!
Ob auch der Göttersinn
Jn ew'gem Tod sich büßte:
Denk' du an Glycerin,
Den Heldenstaub der Wüste!
Wirf ihn, den Belisar,
Und tritt ihm auf die Zähne --
Es ströme tausend Jahr'
Des Griechenweibes Thräne!

Zum Schlusse, verehrte Anwesende, genießen Sie noch ein lyrisches Gedicht des krampfhaften Nibelungenstabreimers Wilhelm Jordan: eines der berühmtesten und tiefsinnigsten Poeten von Gestern. Beobachten Sie daran besonders den bis in's Originellste durchtriebenen Ausdruck. Das Gedicht ist veröffentlicht im Cotta'schen Musenalmanach auf 1891 und betitelt sich:

Nachtlied.
Lieg' ich weltbemäkelt
Unlustabgeekelt
Nachts im Grübelrausche,
Bis ich, überrege
Meiner Blutkopfschläge
Ticketon erlausche:
Hoch stand auf hohem Turm
Der König Geiserich,
Und blitzte durch den Sturm —
Doch all' sein Blitz erblich.
Nur Leichen schwemmt die Flut,
Wrackvoll sind alle Riffe:
Das Meer ist rot von Blut —
O ihr Vandalenschiffe!
Auf, König Gelimer —
Jetzt schmettr' uns in die Schlacht!
Du flackerst vor uns her
Wie Feuerwerk zur Nacht!
Wir aber thun dir's gleich
An Flammenmut und Wundern —
Es soll dein Königreich
Noch lange fortjahrhundern!
Schon saust der Feinde Schaar
Empor vom blut'gen Meer —
Zerstich den Belisar,
O König Gelimer!
Ob auch der Göttersinn
Jn ew'gem Tod sich büßte:
Denk' du an Glycerin,
Den Heldenstaub der Wüste!
Wirf ihn, den Belisar,
Und tritt ihm auf die Zähne —
Es ströme tausend Jahr'
Des Griechenweibes Thräne!

Zum Schlusse, verehrte Anwesende, genießen Sie noch ein lyrisches Gedicht des krampfhaften Nibelungenstabreimers Wilhelm Jordan: eines der berühmtesten und tiefsinnigsten Poeten von Gestern. Beobachten Sie daran besonders den bis in's Originellste durchtriebenen Ausdruck. Das Gedicht ist veröffentlicht im Cotta'schen Musenalmanach auf 1891 und betitelt sich:

Nachtlied.
Lieg' ich weltbemäkelt
Unlustabgeekelt
Nachts im Grübelrausche,
Bis ich, überrege
Meiner Blutkopfschläge
Ticketon erlausche:
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[15/0015] Hoch stand auf hohem Turm Der König Geiserich, Und blitzte durch den Sturm — Doch all' sein Blitz erblich. Nur Leichen schwemmt die Flut, Wrackvoll sind alle Riffe: Das Meer ist rot von Blut — O ihr Vandalenschiffe! Auf, König Gelimer — Jetzt schmettr' uns in die Schlacht! Du flackerst vor uns her Wie Feuerwerk zur Nacht! Wir aber thun dir's gleich An Flammenmut und Wundern — Es soll dein Königreich Noch lange fortjahrhundern! Schon saust der Feinde Schaar Empor vom blut'gen Meer — Zerstich den Belisar, O König Gelimer! Ob auch der Göttersinn Jn ew'gem Tod sich büßte: Denk' du an Glycerin, Den Heldenstaub der Wüste! Wirf ihn, den Belisar, Und tritt ihm auf die Zähne — Es ströme tausend Jahr' Des Griechenweibes Thräne! Zum Schlusse, verehrte Anwesende, genießen Sie noch ein lyrisches Gedicht des krampfhaften Nibelungenstabreimers Wilhelm Jordan: eines der berühmtesten und tiefsinnigsten Poeten von Gestern. Beobachten Sie daran besonders den bis in's Originellste durchtriebenen Ausdruck. Das Gedicht ist veröffentlicht im Cotta'schen Musenalmanach auf 1891 und betitelt sich: Nachtlied. Lieg' ich weltbemäkelt Unlustabgeekelt Nachts im Grübelrausche, Bis ich, überrege Meiner Blutkopfschläge Ticketon erlausche:

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Universität Duisburg-Essen, Projekt Lyriktheorie (Dr. Rudolf Brandmeyer): Bereitstellung der Texttranskription. (2018-04-05T14:03:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-04-05T14:03:19Z)

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Zitationshilfe: Gumppenberg, Hanns von: Deutsche Lyrik von gestern. München, 1891 (= Münchener Flugschriften, Bd. 3), S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gumppenberg_lyrik_1891/15>, abgerufen am 21.11.2024.