Aufmerksamkeit und führt, für die nicht ver- weichlichte Jugend, so viel Vergnügen und In- teresse mit sich, dass sie im Frühlinge fast jedes andere Spiel darüber vergisst.
Ich habe schon gesagt, dass diess Spiel von mehreren und wenigern Personen, ja schon von 4 Personen gespielt werden kann. Diese letzte Art, die man gewöhnlich Vierball nennt, ist weit angreifender, weil wenige Personen eben so viel dabey verrichten müssen, als oben 12. Von den Dienenden ist auch hier einer Aufwerfer, der an- dere steht draussen und ein Schläger wird ge- meiniglich Löser des andern.
Erste Abänderung. Dreyball.
So heist dasselbe Spiel, wenn nur von drey Personen gespielt wird. Es läuft zwar im Gan- zen alles auf das vorige hinaus, ist doch aber in seiner Einrichtung abgehend. -- Drey Knaben loosen unter sich, wer den Schlag erhalten soll. Die andern beyden dienen. Es sind also hier- bey auch 2 Partheyen, nur arbeiten zwey Perso- nen gegen einen Schläger. Die Entfernung von X nach Y wird höchstens nur auf 30 Schritt ge- setzt. Der eine Dienende steht in Y der ande- re in X. Das Spiel geht an, der Schläger sey z. B. in X. Er hat das Recht zu 3 Schlägen und er kann auf jeden Schlag nach Y laufen, d. h. er braucht nicht alle 3 Schläge abzuwarten, son-
Aufmerkſamkeit und führt, für die nicht ver- weichlichte Jugend, ſo viel Vergnügen und In- tereſſe mit ſich, daſs ſie im Frühlinge faſt jedes andere Spiel darüber vergiſst.
Ich habe ſchon geſagt, daſs dieſs Spiel von mehreren und wenigern Perſonen, ja ſchon von 4 Perſonen geſpielt werden kann. Dieſe letzte Art, die man gewöhnlich Vierball nennt, iſt weit angreifender, weil wenige Perſonen eben ſo viel dabey verrichten müſſen, als oben 12. Von den Dienenden iſt auch hier einer Aufwerfer, der an- dere ſteht drauſsen und ein Schläger wird ge- meiniglich Löſer des andern.
Erſte Abänderung. Dreyball.
So heist daſſelbe Spiel, wenn nur von drey Perſonen geſpielt wird. Es läuft zwar im Gan- zen alles auf das vorige hinaus, iſt doch aber in ſeiner Einrichtung abgehend. — Drey Knaben looſen unter ſich, wer den Schlag erhalten ſoll. Die andern beyden dienen. Es ſind alſo hier- bey auch 2 Partheyen, nur arbeiten zwey Perſo- nen gegen einen Schläger. Die Entfernung von X nach Y wird höchſtens nur auf 30 Schritt ge- ſetzt. Der eine Dienende ſteht in Y der ande- re in X. Das Spiel geht an, der Schläger ſey z. B. in X. Er hat das Recht zu 3 Schlägen und er kann auf jeden Schlag nach Y laufen, d. h. er braucht nicht alle 3 Schläge abzuwarten, ſon-
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Aufmerkſamkeit und führt, für die nicht ver-
weichlichte Jugend, ſo viel Vergnügen und In-
tereſſe mit ſich, daſs ſie im Frühlinge faſt jedes
andere Spiel darüber vergiſst.
Ich habe ſchon geſagt, daſs dieſs Spiel von
mehreren und wenigern Perſonen, ja ſchon von
4 Perſonen geſpielt werden kann. Dieſe letzte
Art, die man gewöhnlich Vierball nennt, iſt weit
angreifender, weil wenige Perſonen eben ſo viel
dabey verrichten müſſen, als oben 12. Von den
Dienenden iſt auch hier einer Aufwerfer, der an-
dere ſteht drauſsen und ein Schläger wird ge-
meiniglich Löſer des andern.
Erſte Abänderung. Dreyball.
So heist daſſelbe Spiel, wenn nur von drey
Perſonen geſpielt wird. Es läuft zwar im Gan-
zen alles auf das vorige hinaus, iſt doch aber in
ſeiner Einrichtung abgehend. — Drey Knaben
looſen unter ſich, wer den Schlag erhalten ſoll.
Die andern beyden dienen. Es ſind alſo hier-
bey auch 2 Partheyen, nur arbeiten zwey Perſo-
nen gegen einen Schläger. Die Entfernung von
X nach Y wird höchſtens nur auf 30 Schritt ge-
ſetzt. Der eine Dienende ſteht in Y der ande-
re in X. Das Spiel geht an, der Schläger ſey
z. B. in X. Er hat das Recht zu 3 Schlägen und
er kann auf jeden Schlag nach Y laufen, d. h.
er braucht nicht alle 3 Schläge abzuwarten, ſon-
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/104>, abgerufen am 24.11.2024.
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